Geisterfahrer in der Erziehungsdirektion

Geisterfahrer in der Erziehungsdirektion

Lehrplan 21 – mit Vollgas auf der Gegenfahrbahn

rl. Der Entwurf eines auf «Kompetenzen» beruhenden gesamtschweizerischen Lehrplans für die Volkschulen, «Lehrplan 21» – kurz LP  21 –, ist derart schlecht ausgefallen, dass er krachend durchfiel. Selbst in den vorgefertigten «Vernehmlassungs»antworten ist die Kritik noch mehr als deutlich durchzuhören. Doch ähnlich wie Geisterfahrer sind die Promotoren des Lehrplans, allen voran der Vorsitzende der EDK-D, der festen Überzeugung, dass die entgegenkommenden Autos falsch fahren. Freundliche Warnrufe, Lichthupensignale, aber auch sachliche Erläuterungen, dass ein Lehrplan mit über 4000 von den Schülern zu erreichenden Kompetenzen, die auch noch kontrolliert werden sollten, allenfalls für eine aufgeblähte Bürokratie taugt, nicht aber für eine lebendige Schule, verhallen ungehört. Der Blick starr, der Druck aufs Gaspedal unvermindert fest!
Wo will er mit seinen EDK-Beifahrern auf der Bildungsautobahn hin? Einige der Mitfahrer verschieben ihre kantonale Einführung um ein bis vier Jahre. Vielleicht würden dann alle vergessen, was aufgetischt werden soll ...?
Währenddessen aber wird in den Kantonen schon fleissig Geld für die Einführung des Lehrplanes ausgegeben. Bildungsbürokratien rauchen vor Betriebsamkeit: Millionen für Multiplikatoren, Projektmanagement, Programme, Events, Schulungen usw. Auch die «Experten» und die «Evaluationen» müssen bezahlt werden. Ganz nach dem Prinzip, wenn ich fester aufs Gaspedal drücke, dann weichen die vielen «Geisterfahrer», die mir entgegenkommen, schon aus.
Und schliesslich all die neu anzuschaffenden Lehrmittel. Lehrmittelverlage – immer mehr auch aus dem nahen EU-Ausland – stehen schon Schlange vor den kantonalen Lehrmittelzentralen: Schroedel, Cornelsen oder Klett, allerlei Soft- und Hardwarefirmen – Millionen lachen, Millionen winken, Millionen Steuerfranken.
Interessant, ähnliche Lehrpläne tauchen, wie von Geisterhand geführt, unter anderen Vornamen in verschiedenen europäischen Bildungsbürokratien auf. Sie sind offenbar keine einheimischen Gewächse. Auch dort Geisterfahrer – sie haben es leichter, denn dort gibt es noch weniger Mitsprache.
Woher kommt die Idee, für alle Schüler untaugliche Lehrpläne einzuführen? Über die OECD? Oder einen «Round table» der EU? Wer hatte die gewählt, um Gesetze und Lehrpläne für unsere Schüler zu erstellen? Bekommen Geisterfahrer eigentlich eine separate «Gefahrenzulage» ausbezahlt?
Es wird Zeit für die Polizeisperre. Der Geisterfahrer und seine Kopiloten werden umsichtig, aber unmissverständlich an die Seite gewinkt und einer genaueren Überprüfung ihrer Fahrfähigkeit zugeführt. Die anderen Verkehrsteilnehmer können wieder ungefährdet ihrer Arbeit nachgehen.    •

Quelle: 2014/Die allgemeinen Wetternachrichten

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