Nein zum Lehrplan 21

Nein zum Lehrplan 21

Noch läuft die sogenannte Konsultation zum Lehrplan 21. Der Widerstand gegen diesen Lehrplan ist breit und umfasst das gesamte politische und weltanschauliche Spektrum. Die Kritik beinhaltet philosophisch-ethische und staatspolitische Aspekte genauso wie pädagogische und psychologische Einwände oder fachliche und didaktisch-methodische Argumente.
In ihren Einführungen und Präsentationen wiederholen die  Lehrplanentwickler immer und immer wieder, es handle sich  nicht um einen Paradigmenwechsel, die Hoheit der Kantone bleibe gewahrt, der Kindergarten könne schon bestehen bleiben (um vom  schleichenden Übergehen der Volksabstimmungen gegen die Einführung der Basisstufe abzulenken) usw. usf. – wohlwissend, dass genau das alles die Folge des neuen Lehrplanes sein würde. Mit der Behauptung, es handle sich um keine grundlegende Reform, haben sie höchstens insofern «recht», als zahlreiche der bisher bereits eingeführten Veränderungen den Lehrplan21 bereits vorwegnahmen. Zum Beispiel auf der Ebene der Lehrerausbildung und der Lehrmittel. Hier sind Menschenbild, Philosophie und Politik des Lehrplans 21 bereits eingeflossen. Die heutige Bildungsmisere – etwa, dass offenbar 15 % der Schweizer nach Beendigung der obligatorischen Volksschule funktionale Analphabeten sind – ist Vorbote dessen, was der neue Lehrplan bringen würde, denn er zementiert genau diese Fehlentwicklung.
Mit der vorliegenden Sonderausgabe möchten wir unsere bisherigen Dokumentationen zum Thema Bildung weiterführen und verschiedene grundlegende Aspek­te aufgreifen.
Der nebenstehende Beitrag aus der Praxis zeigt, was eine personal orientierte Pädagogik leisten könnte, und reflektiert ebenso wie die Erfahrungen einer Mutter (S.7) grundlegende pädagogische (Fehl-)Annahmen des Lehrplans 21: Das dort propagierte «selbstgesteuerte» Lernen verursacht Fehlentwicklungen und lässt Kinder vollkommen im Stich, während die angebliche «Gemeinschaftsschule» (Deutschland) bzw. die dort (wie bei uns) praktizierten Methoden der Individualisierung dazu führen, dass Kinder vereinsamen, mit ihren Gefühlen und ihrem Versagen sich selbst überlassen und nur allzu oft auf der Strecke bleiben. Dass auch alle anderen Kinder aus dieser Erfahrung kaum gemeinschaftsbildende Schlüsse ziehen, liegt auf der Hand.
Aber Kinder wollen lernen, sie wollen leisten, sie wollen in der menschlichen Gemeinschaft eine sinnvolle Rolle spielen – dazu brauchen sie Lehrer, die sich ihrer als Menschen annehmen und wieder mit den eigentlich reichlich vorhandenen Kenntnissen aus Pädagogik und Entwicklungspsychologie vertraut sind. Damit werden sie auch dem Bildungsauftrag gerecht, wie ihn die kantonalen Verfassungen und Schulgesetze der Schweiz bestimmen und die in unterschiedlicher Formulierung und je eigener Gewichtung verlangen, dass unsere Kinder zu eigenständigen und verantwortungsbewussten Menschen erzogen und gebildet werden sollen, die in der Lage sind, ihr Leben selbständig zu führen und gleichzeitig ihren Beitrag als Bürger und Mitmenschen für das Gemeinwohl zu leisten.

Erika Vögeli

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