Veranstaltungen der Genossenschaft Zeit-Fragen an der Leipziger Buchmesse

Veranstaltungen der Genossenschaft Zeit-Fragen an der Leipziger Buchmesse

Zeit-Fragen ist auch in diesem Jahr an der Leipziger Buchmesse vertreten. Der Stand befindet sich in Halle 4, Stand A107. Ausserdem lädt Zeit-Fragen im Rahmen von «Leipzig liest» zu mehreren Veranstaltungen an der Messe und 3 Abendvorträgen mit Diskussion ein.

 

Wer war Henry Dunant?

Buchvorstellung des Kinder- und Jugendbuchs «Wer ist Henry Dunant?» von Lisette Bors
Referent: Urs Knoblauch (CH)
Es war der Schweizer Henry Dunant, 1828 in Genf geboren und in einer humanistisch gesinnten Familie aufgewachsen, der 1859 in Solferino, in der Nähe des Gardasees in Italien, Zeuge eines schrecklichen Krieges wurde. Er schrieb 1862 das weltbewegende Buch «Eine Erinnerung an Solferino». Darin waren bereits die Gedanken und Aufgaben der später weltweit tätigen Rotkreuzbewegung formuliert. Mit der Gründung des Roten Kreuzes 1863 und 1864 mit der ersten Genfer Konvention entwickelte sich auch das humanitäre Völkerrecht zur verbindlichen Norm. Genf wurde zum Sitz des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz. Das Rote Kreuz ist für unzählige Menschen in Not und in Kriegsgebieten die letzte Hoffnung auf Mitmenschlichkeit. Das Buch von Lisette Bors über Henry Dunant hat den grossen Vorzug, dass es für Kinder, Jugendliche, Schule und Elternhaus wertvolle Beiträge zum Gespräch über die ethischen Grundwerte enthält.
Donnerstag, 12. März 2015 um 10.00 – 10.30 Uhr, Lesebude 1: Halle 2, Stand E 307

Wir gründen eine Genossenschaft

Referenten: Reinhard Koradi (CH) und  
Dr. Tankred Schaer (D)
Die Genossenschaftsbewegung blickt auf eine erfolgreiche Geschichte zurück – auch für die Zukunft. Aus der Geschichte der Genossenschaften können wir sehr wertvolle Schlüsse für die Gegenwart ziehen. Es liegt in der Tradition der Genossenschaftsbewegung, auf aktuelle gesellschafts- und wirtschaftspolitische Herausforderungen einzugehen und konstruktive Lösungsansätze zu entwickeln respektive umzusetzen. Das Genossenschaftsprinzip zeichnet sich durch ein hohes Mass an Mitgestaltung und Mitbestimmung aus; deshalb ist die Genossenschaft anderen Unternehmensformen oft vorzuziehen. In unserer modernen Zeit kann der genossenschaftliche Grundgedanke neue Lösungsansätze aufzeigen. Vor allem, wenn es um die Bereiche der Grundversorgung geht. Eine intakte – auf die lokalen/regionalen Bedürfnisse ausgerichtete – Grundversorgung der Bevölkerung ist Voraussetzung für das Gemeinwohl und kann im Rahmen einer Genossenschaft sehr erfolgsversprechend aufgebaut und unterhalten werden.
Donnerstag, 12. März 2015 um 13.30–14.00 Uhr, Sachbuchforum Halle 3, Stand E 211

Die Familie als Schule des Lebens

Referenten: dipl. Psychologin HAP Sonja van Biezen (CH), Dr. Elisabeth Nussbaumer (CH), Reinhard Koradi (CH) und lic. phil Moritz Nestor (CH)
Die Familie – Vater, Mutter und Geschwister – bildet natürlicherweise die erste schützende Gemeinschaft, in die ein Kind hineingeboren wird und ohne die ein Kind nicht eigenständige und beziehungsfähige Persönlichkeit werden kann. Die Eltern sind die «ersten Menschen», die ein Kind erlebt und mit denen es sich natürlicherweise identifiziert und von denen es alles lernt, was in dieser Kultur, in die es hineingeboren wird, an Grundwerten nötig ist. In dieser ersten Lebensgemeinschaft erlebt das Kind, je nachdem wie gut es gelingt, wie und ob Menschen friedlich zusammenleben können und was es dazu an Werten, Wissen und Verhaltensweisen braucht. In der Familie kann sich das heranwachsende Mädchen mit seiner Mutter identifizieren und der Bub als werdender Mann mit seinem Vater. So erwerben beide schon auf emotionaler Ebene das Rüstzeug, auf das sie später im Leben als erwachsene Frau oder Mann zurückgreifen können. Durch die Jahre in der Familie nimmt das Kind die gelebten Werte, die das Zusammenleben der Menschen eines Kulturkreises prägen, in sich auf. Nach 1945 hat die Familie in der BRD eine Wandlung erlebt, die den Bürgern der DDR fremd war. Auch über diesen historischen Aspekt soll nachgedacht werden.
Donnerstag, 12. März 2015 um 19.30 Uhr
Ort: Die Brücke – Begegnungsstätte Leipzig, Zollikofer Strasse 21, 04315 Leipzig, am Volkmarsdorfer Markt

Zeitgleich findet eine Veranstaltung zum selben Thema statt in der Bibliothek ­Wiederitzsch, Zur Schule 10a, 04158 Leipzig (Nord)
Referenten dort: Klaudia Schaer (D), Josef Nyari (D) und Urs Knoblauch (CH)

Der Bürgerentscheid zur Gemeinschaftsschule in Rielasingen

Referenten: Dr. med. Angelika Spur (D) und Dr. Tankred Schaer (D)
Jeder Bürger hat die Möglichkeit, in seiner Gemeinde mit einem Bürgerbegehren und anschliessendem Bürgerentscheid direkt auf die Kommunalpolitik einzuwirken. Die Bürger können so eine direktdemokratische Korrektur von Entscheidungen der gewählten Vertreter erreichen. In Rielasingen haben die Bürger ihr demokratisches Recht wahrgenommen und einen Bürgerentscheid zum Erhalt der Realschule und Werkrealschule durchgeführt. Die grün-rote Landesregierung Baden-Württembergs will diese bewährten Schulen abschaffen und stattdessen die umstrittenen Gemeinschaftsschulen landesweit einführen. Die Initiatoren berichten, wie sie den Bürgerentscheid durchgeführt haben und welche Erfahrungen sie gemacht haben.
Freitag, 13. März 2015 um 10.30–11.00 Uhr, Sachbuchforum, Halle 3, Stand E 211

Lesen – ein Königsweg

Referent: Dr. Peter Küpfer (CH)
Das Lesen fiktionaler Texte leistet etwas Fundamentales: Durch literarisch gestaltete Texte erleben wir die Welt mit den Augen eines anderen. Wir erleben mit, was die andere Person (der «Held» oder die «Heldin» unserer Geschichte) erlebt, wir fühlen mit ihr mit, in ihren Ängsten und Bedrohungen, aber auch in ihren Freuden und Höhepunkten des Lebens. Diese Teilhabe am anderen, dieses Mitgehen mit ihm, dieses Mit-Leben aus der Perspektive eines anderen Menschen von innen heraus kann kein anderes Medium leisten, weder der Comic noch der Film noch die Musik. Indem wir lesen, bilden wir die Bilder des Lebens, die der Text uns gibt (Text heisst ja eigentlich das Gewebe) selbst, je nach unseren Erfahrungen und unserer Imagination. Solange wir sinnvolle Texte lesen, sind wir selbst auf der Suche nach Sinn: etwas ganz Fundamentales in einer Medien-Welt, die den Sinn des Lebens durch seichte Abenteuer, Kitzel und den Schein, das Leben sei eine einzige unaufhörliche Party oder ein Abenteuertrip, zu ersetzen versucht.
Freitag, 13. März 2015 um 13.00–13.30 Uhr, Literaturcafé, Halle 4, Stand B 600

Dezentrale Strukturen als Alternative zur Globalisierung

Referenten: Matthias Anders (D) und Dietmar Berger (D)
Unter dem Druck der Globalisierung veränderten sich die Wirtschaftsstrukturen und damit natürlich auch Wirtschaftspolitik und Beschäftigungslage. Der Konzentrationsprozess auf wirtschaftlicher Ebene führt meist zur Abwanderung aus den weniger dicht besiedelten Gebieten und hinterlässt auch in der Versorgung mit «öffentlichen Gütern» seine Spuren. Die Schule, die Post und der Arzt im Dorf verschwinden, weil alles nach dem Gesetz «Ertragssteigerung durch grössere Mengen» ausgerichtet wird. Die Zusammenlegung von Schulen, Betriebsschliessungen wegen mangelnder Wettbewerbsfähigkeit usw. sind an der Tagesordnung. Dieser Kahlschlag wird vielfach als unumgänglich propagiert respektive hingenommen und der damit verbundene Verlust an Lebensqualität, Versorgungssicherheit und an Arbeitsplätzen mit den eingesparten Kosten legitimiert. Die gesellschaftspolitischen und sozialen Folgen der Zentralisation und Konzentration zur Grösse werden leichtfertig ignoriert. Die Frage sei aber erlaubt, ist diese Wirtschaftsdoktrin der tiefen Preise überhaupt gesellschaftspolitisch und aus volkswirtschaftlicher Sicht nachhaltig und damit zukunftsfähig?
Welche Konsequenzen hätte die Ablösung des Prinzips «Effizienz durch Grösse» durch die Forderung «Lebensqualität durch dezentrale Strukturen»?
Im Rahmen dieser Veranstaltung werden wir auch auf Fragen eingehen, die sich um die Grundversorgung  im ländlichen Bereich drehen und wie die noch vorhandenen Strukturen besser genutzt und gefördert werden können, um Aufgaben in der Daseinsvorsorge zu übernehmen.
Freitag, 13. März 2015, 19.30 Uhr, Rechtsanwälte Viehweger, Hartmann & Pertner, Chopinstrasse 9, 04103 Leipzig (Zentrum)

Unsere Website verwendet Cookies, damit wir die Page fortlaufend verbessern und Ihnen ein optimiertes Besucher-Erlebnis ermöglichen können. Wenn Sie auf dieser Webseite weiterlesen, erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden.
Weitere Informationen zu Cookies finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
 

Wenn Sie das Setzen von Cookies z.B. durch Google Analytics unterbinden möchten, können Sie dies mithilfe dieses Browser Add-Ons einrichten.

OK