Leserbriefe

«Erzieht Kinder so, dass sie sich später weigern, Soldaten- und Kriegsdienste zu tun!» (Ernst Friedrich, 1924)

Sie werden Ihren Kindern, Neffen, Gross- und Urgrosskindern sicher keine Bleisoldaten unter den Weihnachtsbaum legen. Das wäre altmodisch. Sie werden ihnen auch keine Spielzeugpanzer schenken, schon gar nicht ein Gewehr. Das würde nicht zum Christkind passen, zu «Stille Nacht, heilige Nacht».
Vielleicht werden Sie aber Ihren Kindern, Neffen, Gross- und Urgrosskindern ein modernes Killer-Computer-Game schenken. «Call of Duty: Black Ops», »Doom», «Der Pate» oder ein anderes Action-Spiel. Allein in Deutschland werden jährlich 50 Millionen Stück solcher Games verkauft.
Bevor Sie ein solches Computer-Game Ihren Kindern, Neffen, Gross- und Ur­grosskindern schenken, würde es sich lohnen, das neue kleine Taschenbuch von Rudolf Hänsel zu lesen: «Game over!» (siehe nebenstehend).
Heute muss man sich fragen, in welchem kulturellen Umfeld leben wir, einem Umfeld, das Gewalttaten begünstigt, wie sie zum Beispiel die Schläger aus der Schweiz in München begangen haben. Und: Was kommt noch auf uns zu auf Grund unserer heutigen famosen «Kultur»? Zu erinnern ist: Hitler, Mussolini, Stalin waren nur möglich auf Grund einer von Gewalt und Rassismus geprägten Kultur. In der Zeit des Faschismus in Deutschland, von 1933 bis 1945, wurde Kindern bewusst der Krieg schmackhaft gemacht mit sogenannten Wehrspielzeugen, mit der Hitlerjugend, den deutschen Heldensagen, mit der Glorifizierung der Kriege, die das Deutsche Reich geführt hatte.
Ernst Friederich schrieb 1924 vergeblich: «Erzieht Kinder so, dass sie sich später weigern, Soldaten- und Kriegsdienste zu tun!»
Heute werden die Kinder und Jugendlichen mit Fernsehen und mit Killergames fit gemacht für die sogenannte militärische Verteidigung unserer Kultur, zur militärischen Kontrolle und Sicherung der Ausbeutung von Bodenschätzen, auch weit hinter der Türkei, am Hindukusch in Afghanistan.
Killergames werden in vielen Fällen in Zusammenarbeit mit der amerikanischen Armee und dem US-Geheimdienst CIA fabriziert.
Das neue Killergame «Call of Duty: Black Ops» hat gerade kürzlich alle Verkaufsrekorde gebrochen. 5,6 Millionen Exemplare wurden in 24 Stunden verkauft. Bei diesem Spiel geht es einzig darum, möglichst viele Gegner umzubringen. Solche Killergames werden in vielen Fällen in Zusammenarbeit mit der amerikanischen Armee und dem Geheimdienst CIA in den USA fabriziert. Die Akzeptanz für den Kriegsdienst in den USA soll so gefördert und die Rekrutierung erleichtert werden. Das Videospiel «Doom» (Schicksal, Verhängnis) verwendet das US-Marine Corps in abgewandelter Version mit dem Namen «Marine Doom», um ihren Rekruten das Töten beizubringen.
Im Killerspiel «Der Pate», das auf dem gleichnamigen Film basiert, wird extrem brutal vorgegangen. Der Spieler nimmt dort die Rolle eines Mafia-Verbrechers ein, der andere foltert und tötet. Im «Mordauftrag 8» des Games ist die Rede davon: «Töte ihn nicht gleich, sondern lass ihn langsam ausbluten wie ein Schwein.»
Wie Killerspiele unsere Kinder manipulieren, sie aggressiver machen und wie ihre Fähigkeit zu Mitgefühl, Solidarität und ihre Friedensfähigkeit leiden, zeigt das neue Büchlein «Game over!» von Rudolf Hänsel, ISBN 3-897-064006.

Heinrich Frei, Zürich

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