Bindung – Bildung – Gewaltprävention

 

Bindung – Bildung – Gewaltprävention

Intern. Symposium am 22. Juni 2011 im Landtag des Freistaates Sachsen in Dresden
Programm

Vorabend, 21. Juni
• Dinner speech – Mehr Familie, weniger ­Jugendgewalt – Dr. Albin Nees

Symposium am 22. Juni
10.45 Begrüssung durch den Veranstalter
11.00 Grusswort des Schirmherrn, Ministerpräsident Stanislaw Tillich

11.20 Panel I: Befunde, Fakten, Grundlagen
•    Jugendgewalt in Deutschland – Dr. Diana Ziegleder, Deutsches Jugendinstitut
•    Jugendgewalt in Sachsen – Dr. Jörg Michaelis, Präsident Landeskriminalamt Sachsen
•    Diskussion
•    Hirnentwicklung, Emotionen, Vertrauen, Verantwortung – Prof. Gordon Neufeld, Vancouver
•    Diskussion

13.15 Mittagspause (im Haus)

14.10 Panel II: Ursprünge von Aggression in der Kindheit
•    Prägungen vor der Geburt – Ludwig Janus, M.D., Heidelberg
•    Prägungen durch fehlende Vorbilder –
Prof. Matthias Franz, Düsseldorf
•    Diskussion
•    Killerspiele, Medien und Aggression –
Dr. Rudolf Hänsel
•    Diskussion

Kaffeepause
Elternliebe ist unantastbar – Video von Wolfgang Bergmann

16.10 Panel III: Abbau des Gewaltpotentials durch Bildung und Familie
•    Vertrauen und Kooperation in der Schule – N.N., Schulleiterin in Sachsen
•    Weniger Anfälligkeit durch konsequente Erziehung – Dr. Albert Wunsch
•    Wie könnte ein Präventionskonzept aussehen? – Prof. Gordon Neufeld, Vancouver
•    Diskussion

18.10 Schlusswort: Dr. Matthias Rössler, Präsident des Sächsischen Landtages

Abendprogramm: Besuch der Semper-Oper
Gesamtmoderation des Symposiums: Jürgen
Liminski, Deutschlandfunk
Anmeldung unter: <link>symposium@i-daf.org

Abstract zum Beitrag «Killerspiele, Medien und Aggression»
von Dipl.-Psych. Dr. Rudolf Hänsel, Lindau (Bodensee)

Killerspiele und andere Formen von Mediengewalt machen unsere Kinder aggressiver und oft auch süchtig. Ihre Fähigkeit zu Mitgefühl, Solidarität und ihre Friedensfähigkeit leiden.
Der American Way of Life hat uns eine ganze Palette von elektronischen Spielprogrammen beschert, die unseren Kindern und Jugendlichen keine konstruktiven Werte vermitteln, sondern amoralische und asoziale Un-Werte, die den Wertvorstellungen von Eltern und Lehrern diametral entgegengesetzt sind und die mit den Grundüberzeugungen einer humanen, zivilisierten Welt unvereinbar sind (u. a. fünftes Gebot: Du sollst nicht töten!). Damit leistet die Mediengewalt einen machtvollen Beitrag zur Entstehung von Kinder- und Jugenddelinquenz sowie Erwachsenenkriminalität und trägt zur Entstehung eines Gewaltklimas in der Gesellschaft bei.
Damit elektronische Medien die Gewaltbereitschaft von Kindern und Jugendlichen nicht verstärken, sollten Heranwachsende lernen auszusortieren, was sinnvoll ist und was nicht, und lernen, mit den Medien  konstruktiv umzugehen. Sie haben nur dann einen Kompass für einen konstruktiven Umgang mit den Medien, wenn solche Lernprozesse in ein ethisches Wertegefüge eingebetet sind. Und diese Werthaltungen müssen in der Familie gelegt und in den gesellschaftlichen Institutionen wie Kindergarten und Schule verstärkt und konsequent durchgesetzt werden. Erzieher sollten es nicht fremden Grossmächten und ihren Medien überlassen, an welchen Werten und Vorbildern sich die Kinder und Jugendlichen orientieren, wenn sie eine Generation heranziehen wollen, die einmal friedensfähige Mitbürger in den Gemeinden sein sollen.
Die Politik ist aufgefordert, vor der Spiele-Lobby und den mächtigen Wirtschaftsinteressen nicht zu kapitulieren. Sie soll vielmehr durch Initiativen im Bundesrat Gesetze auf den Weg bringen, die in Deutschland die Herstellung, das Anpreisen, die Einfuhr, den Verkauf und die Weitergabe von Spielprogrammen verbieten, in denen grausame Gewalttätigkeiten gegen Menschen und menschenähnliche Wesen zum Spielerfolg beitragen. Eine internationale Ächtung von Killerspielen könnte sich daran anschliessen. Dies entspricht nach einer Erhebung des Instituts für Demoskopie Allensbach der Meinung von zwei Dritteln der deutschen Bundesbürger im Alter ab 16 Jahren: Sie sind dafür, Gewaltdarstellungen im Fernsehen oder in Videospielen sowie Killerspiele komplett zu verbieten.
Unsere Jugend muss vor einem Abgleiten in Medienverwahrlosung, soziale Verarmung und Delinquenz bewahrt werden.

Lindau, den 29. Mai 2011

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