Potentiale der Genossenschaft für Wirtschaft und Gesellschaft

Potentiale der Genossenschaft für Wirtschaft und Gesellschaft

von Prof. Dr. Markus Hanisch,* Berlin

zf. Im Jahr 2007 hat der «Dresdner Geschichtsverein e.V.» in seiner Reihe Dresdner Hefte (Heft 91) dankenswerterweise ein Sammelbändchen mit dem Titel «Im Selbsthilfeprinzip. Genossenschaftswesen in Dresden» herausgegeben. Den ersten Beitrag dieser Ausgabe, der sich mit der Geschichte des Genossenschaftswesens befasste und grundlegende Orientierungen zum Thema gab, haben wir Anfang des Jahres veröffentlicht («Zeit-Fragen», Nr. 9 und 10 vom 28. Februar und 8. März). Der heutige Artikel ergänzt in wertvoller Weise die Schlussfolgerugen aus dem Schweizer Staatsaufbau.
2007 stand die Welt kurz vor der Welt­finanz- und Weltwirtschaftskrise. Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán hat in seiner Rede anlässlich des Besuches des chinesischen Ministerpräsidenten in Ungarn («Zeit-Fragen», Nr. 28 vom 11. Juli) betont, dass diese Krise «eine neue Welt hervorgebracht» hat und die Veränderungen «vor unseren Augen mit erstaunlicher Geschwindigkeit» geschehen. Und er hat daran erinnert, um was es geht, wenn die Volkswirtschaften wieder gesunden wollen: «Der Grundbaustein der Wirtschaft ist der Wert, der durch Arbeit geschaffen wird; welche Tricks wir auch anwenden mögen, wir können keinen Wert aus nichts schaffen.»
Die folgende Arbeit von Prof. Dr. Markus Hanisch beleuchtet die Bedeutung und die Entwicklungsfelder von Genossenschaften jedoch lediglich von ökonomischer Seite. Um die enormen Schäden der beiden Globalisierungs-Jahrzehnte allmählich zu beheben, hat diese Organistationsform noch eine ganz andere Dimension: sie kann die Struktur geben, um freitheitlich-gleichwertiges Zusammenwirken in der Lösung von dringend anstehenden Aufgaben im Gemeinwesen wieder aufzurichten und zu entwickeln. Sie hat damit eine zutiefst menschliche und politische Dimesion in sich!
Genau vor diesen beiden Aufgaben stehen heute viele der von der Finanz- und Wirtschaftskrise betroffenen Länder.
Zu Recht gilt derzeit unsere besondere Aufmerksamkeit der horrenden Staatsverschuldung vieler Länder. Alarmierend stark betroffen sind die Städte und Gemeinden. Da wirkt es schon wie ein Blick in unsere Gegenwart, wenn wir im Text aus dem Jahr 2007 lesen können: «In Zukunft werden die Übernahme kommunaler Aufgaben und der Gesundheitssektor sowie Sozialgenossenschaften wichtige Betätigungsfelder für Genossenschaften stellen.»
So können gerade heute wieder Genossenschaften etwas vereinen, was bislang leider oft gegeneinander ausgespielt wurde und wird: die gemeinsame Lösung gemeinwohl­orientierter Aufgaben und die freie Entfaltung der Persönlichkeit. Als tätiger Mensch im genossenschaftlichen Verbund.

Die Grundprinzipien genossenschaftlicher Zusammenarbeit, Gemeinschaftseigentum, Mitbestimmung und Selbstverantwortung liefern weltweit die Basis für wirtschaftliche Kooperationen. Der Begriff Genossenschaft oder Kooperative hat zwar globale Verbreitung erlangt, doch politische, kulturelle und wirtschaftliche Besonderheiten sorgen für jeweils regionale Interpretation.1 Nicht jede erfolgreiche Anwendung von genossenschaftlichen Prinzipien firmiert aber zwangsläufig auch als Genossenschaft. Genausowenig liesse sich behaupten, dass jede heute als Genossenschaft eingetragene Firma international anerkannte Genossenschaftsprinzipien einhielte.2 Für eine Beurteilung der Potentiale der Genossenschaft kann deshalb eine Abschätzung von Trends in der Entwicklung von registrierten Genossenschaften allenfalls ein Ausgangspunkt sein. Es gilt darüber hinaus, die Funktion und den Wirkungsmechanismus, der sich hinter dem so weit verbreiteten Phänomen «Genossenschaft» verbirgt, besser zu verstehen, um sich der Frage nach dem Potential von Genossenschaften zu nähern.

Der Status quo

In den traditionellen Genossenschaftssparten Wohnungsbau, Kreditwesen und den gewerblichen bzw. landwirtschaftlichen Waren-, Bezugs- und Absatzgenossenschaften folgt die zahlenmässige Entwicklung der Genossenschaften der Entwicklung auf den relevanten Märkten. Mit Strategien, wie beispielsweise dem «Bündelung-der-Kräfte»-Konzept im Bankenbereich, hat der genossenschaftliche Verbund auf seit Jahren vorherrschende Konzentrationstrends reagiert. Die dominante Strategie war und ist die Fusion.3 Als Folge reduzierte sich die Gesamtzahl der Genossenschaften von 1980 bis 2005 um 34 Prozent.4
Diese Entwicklung steht also nicht für abnehmende Attraktivität des Organisationsprinzips «Genossenschaft». Der Rückgang der Gesamtzahl ist vielmehr als notwendige Anpassungsreaktion zu verstehen.5 Eine Befragung der acht grössten deutschen Genossenschaftsverbände ergab eine Gesamtzahl von 961 zwischen 2000 und 2004 erfolgten Fusionen. Insgesamt war über einen Betrachtungszeitraum von nur fünf Jahren etwa jede vierte der deutschen Genossenschaften an einer Fusion beteiligt.

Funktion und Potential der Genossenschaften in der Theorie

Vor dem Hintergrund solcher Entwicklungen stellt sich grundsätzlich die Frage nach der Funktion der Genossenschaft für ein modernes Wirtschaftssystem. Was kann die Genossenschaft als Unternehmen heute noch?
Der Beantwortung der Frage nach der Funktion verschiedener Unternehmenstypen widmen sich die Wirtschaftswissenschaften unter anderem innerhalb der Theorie der Firma.6 Den verschiedenen Organisationsformen werden unterschiedliche Fähigkeiten zugesprochen, typische Probleme im Wirtschaftsablauf zu lösen (Kapitalbeschaffung, Qualitätssicherung, Absicherung von spezifischen Investitionen). Unternehmen, die bei der Lösung solcher Probleme einen Vorteil generieren können, werden sich im Wettbewerb gegen andere Organisationsformen durchsetzen, woraus sich ihre Funktion für das Wirtschaftssystem erklärt. Wissenschaftliche Beiträge, die sich mit den speziellen Vorteilen von Genossenschaften beschäftigen, sind aber durchaus begrenzt und werden darüber hinaus hinsichtlich ihres Erklärungsgehalts oft widersprüchlich diskutiert.7 Möchte man die Funktion der Genossenschaft im Wirtschafts- und Gesellschaftssystem besser verstehen, so erscheint die blosse Frage nach dem Wettbewerbsvorteil der genossenschaftlichen Organisation gegenüber anderen Organisationsformen, wie beispielsweise der GmbH oder der Aktiengesellschaft, falsch gestellt.8 Selbstverständlich müssen sich auch Genossenschaften nach erfolgreicher Gründung im Wettbewerb behaupten. Unterstellt man jedoch die Erlangung eines Wettbewerbsvorteils gegenüber einem nicht genossenschaftlichen Konkurrenten als alleiniges Gründungsmotiv, so wird automatisch und von Anfang an von einer Marktsituation ausgegangen.
Ein Blick auf die Geschichte der Genossenschaftsbewegung verrät, dass das Gros der Genossenschaften in einer Zeit gegründet wurde, in der in den traditionellen Bereichen genossenschaftlicher Organisation kaum von wie auch immer funktionierenden Märkten gesprochen werden kann, wenn es beispielsweise um den Bereich des ländlichen Kreditwesens, um den städtischen Wohnungsbau oder um die Versorgung von Industriearbeitern mit Konsumgütern und Lebensmitteln um 1900 geht. Um die Funktion der Genossenschaften besser verstehen zu können, ist es deshalb sinnvoll, die spezielle Umwelt, unter der die Genossenschaftsbewegung gegen Ende des 19. Jahrhunderts stattgefunden hat, in Erklärungsansätze einzubeziehen.
Herausragende klassische Wirtschaftswissenschaftler wie Walras, Pareto oder Marshall haben sich als Zeitzeugen ausführlich mit Genossenschaften beschäftigt und sie in ihre Theoriedisziplinen einbezogen. Walras sieht beispielsweise in den Genossenschaften ein Instrument, benachteiligte Gesellschaftsschichten durch die Mobilisierung ihrer Fähigkeiten in den Wirtschaftsprozess zu integrieren und damit eine Aufbauleistung für die Marktentstehung zu liefern.9 Für Pareto steht die Mobilisierung von Selbsthilfe der von Monopolsituationen Betroffenen im Vordergrund.10 Marshall sieht die Bedeutung von Genossenschaften darin, dass sie über die Bündelung von Talenten und Leistung (sogenannten «economies of skill and scale») vom ökonomischen Fortschritt abgehängte Gruppen der Gesellschaft in den Wirtschaftsprozess wieder einbinden können.11 Solchen klassischen und neoklassischen Ökonomen ist gemeinsam, dass sie die Genossenschaft in ihrer Funktion als Organisation erkennen, die einen Beitrag zur Entwicklung und Vervollkommnung eines Marktsystems leistet.
Pareto geht bei der Bestimmung der Funktion der Genossenschaft sogar so weit vorauszusagen, dass Genossenschaften nur dort grosse Erfolge erringen könnten, wo der Wettbewerb unvollkommen sei, während dort, wo der Wettbewerb alle seine Effekte entfalten könne, die Genossenschaften zum Scheitern verurteilt seien.12
Nimmt man die Analysen dieser Wirtschaftstheoretiker ernst, so liegt die Hauptfunktion der Genossenschaft nicht in der Erringung von Wettbewerbsvorteilen, sondern in ihren unbestrittenen Leistungen zum Aufbau und zur Integration wettbewerblich organisierter Marktsysteme. Angesichts rasanter Strukturveränderungen und hoher Innovationsraten sind solche Aufbau- und Anpassungsleistungen auch in modernen Wirtschaftssystemen von Bedeutung. Mit Blick auf die heutige Situation fällt es danach nicht schwer, die oben beschriebene aktuelle Situation der Genossenschaften in Deutschland in den traditionellen Sparten zu interpretieren: Dort, wo Märkte besonders gut entwickelt sind, kann angenommen werden, dass die Genossenschaften bereits ihre Beiträge geleistet haben. Angesichts der heute im Kreditwesen, im Wohnungsbau oder im Waren- und Landhandel vorherrschenden Situation scharfen Wettbewerbs sind sie anderen Organisationsformen allenfalls ebenbürtig, nicht aber im Sinne eines Wettbewerbsvorteils überlegen. Sucht man nach dem eigentlichen Zukunftspotential für die Genossenschaften, so erscheint es deshalb sinnvoller, nach Umständen zu suchen, in denen Genossenschaften ihre klassischen Beiträge zu Selbsthilfe, Mitgliedermobilisierung und Marktentwicklung ausspielen können. Hierbei sind grundsätzlich drei verschiedene Funktionsbereiche von Genossenschaften zu unterscheiden.

1. Produkt- und Dienstleistungsinnovationen

Hiermit sind Situationen gemeint, in denen Güter und Dienstleistungen neu sind, das heisst, in denen wenig Wissen über Nachfrage, Preisverhältnisse, Produktionsrisiken oder die Wirkungen des Konsums vorhanden ist. In dieser Situation kann privates oder öffentliches Engagement für längere Zeit oder auch nur für bestimmte Gruppen oder Regionen unterbleiben. Eine Identität zwischen Konsumenten und Eigentümern auf der Basis von Mitgliedschaft kann hier helfen, Anfangsschwierigkeiten zu überbrücken und etwaige Risiken zu verteilen und gleichzeitig neue Technologien für einen bestimmten Mitgliederkreis zu erschliessen. Die Entwicklung von Funktelefongenossenschaften, Biogas­anlagen, Autogaszapfstellen, grüner Gentechnik oder der Bereich neuer Kommunikationstechnologien liefern aktuelle Beispiele für solche Kooperationen.

2. Rückzug privater oder öffentlicher Anbieter

Nicht überall, wo private Anbieter sich aus Produktion und Dienstleistung zurückziehen, ist die Nachfrage nach dem jeweiligen Produkt tatsächlich erloschen. Auch die Budgetzwänge zur Streichung öffentlicher oder kommunaler Dienstleistungen spiegeln nicht immer die Versorgungsansprüche der betroffenen Bürger gut wider. In beiden Fällen muss dann ermittelt werden, inwieweit ansonsten wegfallende Leistungen durch Selbsthilfe erhalten werden können und welche Preisverhältnisse ausserhalb eines nicht länger bestehenden Markt- oder öffentlichen Abgabesystems gelten sollen. Aktuelle Beispiele sind aus genossenschaftlichen Dorfläden, Neugründungen zum Erhalt von Schulen, zur Übernahme von Wasserwerken und Schwimmbädern oder Theatern bekannt.13

3. Gemeinschaftsangebote und Verwaltungsgenossenschaften

Einen dritten wichtigen Bereich liefert der steigende Bedarf an «Angeboten aus einer Hand». Komplementäre Dienstleistungen können so gemeinsam vermarktet werden. Neben dem Imagegewinn dienen solche Angebote auch der Segmentierung der betroffenen Märkte. Gleichzeitig fördert die Zusammenarbeit konzertierte Entscheidungen ohne Verlust der Unabhängigkeit. Andererseits erlauben Genossenschaften aber auch Unternehmen, die sich stärker spezialisieren wollen, einzelne Unternehmensbereiche auszugliedern, ohne dabei die Kontrolle über Angebot und Preissetzung aus der Hand zu geben. Die Auslagerung bestimmter Verwaltungsaufgaben stellt dabei ein typisches Aufgabengebiet für Servicegenossenschaften dar.
So gesehen waren und sind die Genossenschaften häufig Experimentierstationen für die Einführung neuer Ideen, für deren Umsetzung kein bewährtes Preis- und Kostengerüst (mehr) zur Verfügung steht.

Funktion und Potential der Genossenschaften in der Praxis

Aufbauend auf dieser Klärung der Funktion von Genossenschaften lässt sich nun gezielter nach Hinweisen über die zukünftige Entwicklungsrichtung und das Potential des Genossenschaftswesens suchen. Ein erster Ansatzpunkt lässt sich aus dem Kooperationsverhalten von Klein- und Mittelständischen Unternehmen gewinnen. In einer repräsentativen Befragung von Klein- und Mittelständlern14 gaben rund 75 Prozent der befragten Unternehmensleiter an, dass sie sich nicht an Kooperationen mit Partnern aus gleichen oder komplementären Unternehmenssegmenten beteiligen würden. Gefragt nach den Hinderungsgründen für mehr Kooperationen, nannten die Befragten Bedenken um den Verlust der unternehmerischen Entscheidungsfreiheit als Hauptgrund.
Angesichts der Tatsache, dass 99 Prozent aller Unternehmen in der EU zu dieser Gruppe der Klein- und Mittelständischen Unternehmen gehören, lässt sich nach entsprechender Aufklärungsarbeit das Hauptpotential für zukünftige Genossenschaftsentwicklung dort vermuten.
Weitere Hinweise über Zukunftspotentiale lassen sich aus einer neueren Umfrage bei Genossenschaftsverbänden ableiten. Eine Vollerhebung aller Genossenschaftsgründungen bei insgesamt 18 Verbänden ergab eine im Zeitraum zwischen 2000 und 2006 steigende Tendenz zu Neugründungen mit einer beachtlichen Gesamtzahl von 427 Gründungen.
In einer Expertenbefragung wurden die Erwartungen der Verbandsmitarbeiter und Berater ausgewertet. Danach werden 60 Prozent der zukünftigen Neugründungen in neuen Bereichen erwartet, wobei die Verbandsexperten einen grossen Zuwachs aus der Gründung von Selbsthilfegenossenschaften nach dem Rückzug kommunaler Dienstleister erwarten, aber auch Sozialgenossenschaften (z.B. Schulen, Pflegebereich, Tagesstätten) oder Genossenschaften von Apothekern oder niedergelassenen Ärzten wird ein grösseres Zukunftspotential unterstellt. Als Hauptmotiv für die erfolgten Genossenschaftsgründungen wurde ein «Marktdefizit der geschaffenen Dienstleistungen» ermittelt. So gesehen decken sich die bisherigen empirischen Befunde über das Potential der Genossenschaften gut mit den oben diskutierten Theorieaussagen über ihre Funktion.

Zusammenfassung

Aussagen über das Zukunftspotential der Genossenschaften lassen sich über ihre Beiträge bei der Entstehung von Markt- und Preissystemen ableiten. Die Ergebnisse aktueller Studien legen nahe, das Hauptpotential der Genossenschaftsidee in ihrem Wert für die Etablierung kooperativer Zusammenarbeit zwischen Klein- und Mittelständlern zu vermuten. Hierbei kommt dem Argument der Zusammenarbeit zwischen gleichgestellten und unabhängigen Einzelunternehmen in Zukunft eine Schlüsselrolle zu. Als Hauptmotiv für Genossenschaftsgründung spielt früher wie heute die Selbsthilfe angesichts unzulänglicher Entwicklung bestimmter neuer oder bestehender Märkte eine wichtige Rolle. In dieser Situation können Genossenschaften ihre Vorteile bei der Mobilisierung der Interessen der Mitglieder glaubwürdig umsetzen. In Zukunft werden die Übernahme kommunaler Aufgaben und der Gesundheitssektor sowie Sozialgenossenschaften wichtige Betätigungsfelder für Genossenschaften stellen. Geschieht dies im erwarteten Umfang, so wird die Genossenschaftsidee auch in Zukunft wichtige Beiträge für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung in Deutschland und Europa leisten.    •

1    Münkner, Hans-H. (2002): Organisierte Selbsthilfe gegen soziale Ausgrenzung – «Multi-stakeholder Genossenschaften» in der internationalen Praxis. Berliner Beiträge zum Genossenschaftswesen 58, Berlin: Institut für Genossenschaftswesen an der Humboldt-Universität zu Berlin.
2    Rösner, Hans Jürgen; Schulz-Nieswandt, Frank (Hrsg.): Zur Relevanz des genossenschaftlichen Selbsthilfegedankens – 80 Jahre Seminar für Genossenschaftswesen der Universität zu Köln. Neue Kölner Genossenschaftswissenschaft. Berlin: Lit. Unter international anerkannten Genossenschaftsprinzipien sind die in der Definition der ICA (International Cooperative Alliance) festgelegten Kriterien der Genossenschaftsdefinition gemeint. Hierunter zählen verkürzt: Freiwilligkeit und offene Mitgliedschaft, das Demokratieprinzip, das Gebot der wirtschaftlichen Beteiligung, das Gebot der politischen und wirtschaftlichen Unabhängigkeit, die Verpflichtung zur Weiterbildung und Information der Mitglieder, der Wille zur Verbundkooperation mit anderen Genossenschaften und das Bewusstsein und der Einsatz für die Gemeinschaft und für die Gemeinde (<link http: www.ica.coop coop principles html external-link-new-window>www.ica.coop/coop/principles html).
3    Fink, Susanne; Hanisch, Markus; Peemöller, Volker-H. (2007). Unternehmensbewertung zur Unterstützung von Entscheidungen bei der Verschmelzung von Genossenschaften. Berliner Beiträge zum Genossenschaftswesen 66, Berlin: Institut für Genossenschaftswesen an der Humboldt-Universität zu Berlin, S. 9.
4    Alscher, Mareike; Priller Eckhard (2007). Zu Neugründungen von Genossenschaften in Deutschland 2000–2006. Eine Analyse zu den Ressourcen und Potentialen. Discussion Paper, Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung.
5    Filler, Günther; Hanisch, Markus; Odening,
Martin (2007). Zur Ableitung von Entwicklungsstrategien für Warengenossenschaften. Zeitschrift für das gesamte Genossenschaftswesen (in Vorbereitung).
6    Coase, Ronald C. (1960). The Problem of Social Cost. Journal of Law and Economics 3, p. 1–44.
7    Bonin, John P.; Jones, Derek C.; Puttermann,
Louis (1993). Theoretical and Empirical Studies
of Producer Cooperatives: Will Ever the Twain Meet? Journal of Economic Literature 3,
p. 1290–1320.
8    Hanisch, Markus (2006). Eine Theorie genossenschaftlichen Wandels. In: Münkner, Hans-H.; Ringle, Günther (Hrsg.). Zukunftsperspektiven für Genossenschaften. Bausteine für typengerechte Weiterentwicklung. Bern: Haupt.
9    Hoppe, Michael (1976). Die klassische und neoklassische Theorie der Genossenschaften. Ein Beitrag zur Dogmengeschichte und zur neueren Genossenschaftstheorie. Berlin: Duncker und Humblot.
10    Ebd., S. 168.
11    Ebd., S. 141.
12    Ebd., S. 104.
13    <link http: www.neuegenossenschaften.de>www.neuegenossenschaften.de

14    European Network for SME Research (ENSR)
Enterprise Survey 2003.

Weitere Literatur
Bonus, Holger (1986). The Cooperative Association as a Business Enterprise. Journal of Institutional and Theoretical Economics 142, p. 310–339.
Deininger, Klaus (1995). Collective Agricultural Production: A Solution For Transition Economies? World Development 23 (8), p. 1317–1334.
Engelhardt, Werner W. (1990). Die Genossenschafts­idee als Gestaltungsprinzip. In: Laurinkari, Juhani; Brazda, Johann (Hrsg.) Genossenschaftswesen – Hand- und Lehrbuch. München, Wien, Oldenbourg.
Hansmann, Henry (1996). The Ownership of Enterprise. Cambridge: The Belknap Press of Harvard University Press.
Williamson, Oliver E. (1975). Markets and Hierarchies. New York: Free Press.

Quelle: Dresdner Hefte 91, «Im Selbsthilfeprinzip, Genossenschaftswesen in Dresden», 25. Jahrgang, 3/2007. Nachdruck mit freundlicher Genehmigung der Redaktion der Dresdner Hefte.

*    Prof. Dr. Markus Hanisch forscht und lehrt an der Humboldt-Universität zu Berlin. Er ist Mitglied der Landwirtschaftlich-Gärtnerischen Fakultät mit dem Fachgebiet Kooperationswissenschaften. Seit 2001 ist er Geschäftsführer des «Instituts für Genossenschaftswesen an der Humboldt-Universität zu Berlin», Mitherausgeber der «Berliner Beiträge zum Genossenschaftswesen» und Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Genossenschaftswissenschaftlicher Institute (AGI). Eine Liste seiner Veröffentlichungen zum Thema Genossenschaftswesen ist auf der Internetseite <link http: www.agrar-hu-berlin.de institute wisola fg koopwiss mitarbeiter markus-de view>www.agrar-hu-berlin.de/institute/wisola/fg/koopwiss/mitarbeiter/markus-de/view  zu finden.

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