Schweizer Wasserexperten für Sudan

Schweizer Wasserexperten für Sudan

In keinem anderen Land auf der Welt wird für humanitäre Hilfe so viel Geld ausgegeben wie in Sudan. Die Bedürfnisse sind enorm, Fortschritte brauchen viel Zeit. Die Schweiz baut ihre Unterstützung, die sie seit 1994 durch bi- und multilaterale Beiträge an Partnerorganisationen sowie mit eigenen Projekten leistet, in Südsudan weiter aus.

gn. «Auf Grund der langjährigen finanziellen Unterstützung aus dem Ausland würde man allmählich eine Verbesserung bei der Wasserversorgung für die ländliche Bevölkerung erwarten», sagt Walter Baumgartner, erfahrener Wasserexperte und Mitglied der SKH-Fachgruppe Water and Environmental Sanitation (WES). Er ist seit Januar 2010 in Südkordofan (Sudan) im Einsatz, wo er im Auftrag von Unicef Wasserprojekte initiiert, koordiniert und kontrolliert. Hier haben die Menschen in ihren abgelegenen Dörfern oft während der Trockenzeit zuwenig und in der Regenzeit zuviel Wasser. In den letzten Jahren wurden deshalb Tausende neuer Wasserpumpen und sanitärer Anlagen erstellt, die aber häufig schon nach ein bis zwei Jahren nicht mehr in Betrieb sind.

Schweiz seit langem in Sudan aktiv

«In Sudan prallen zwei Welten aufeinander: Der komplexe Unterhalt der Erdölförderung scheint ein Kinderspiel, während sich die Reparatur einer simplen Handpumpe als Ding der Unmöglichkeit herausstellt», resümiert Walter Baumgartner. Deshalb engagiert sich Unicef für eine effizientere Organisation auf Verwaltungsebene, für eine Diversifizierung bei den Anbietern von Wasser und Abwassersystemen sowie für einen verstärkten Einbezug der lokalen Gemeinschaften beim Unterhalt der Anlagen.

Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit der Schweizerischen Eidgenossenschaft (Deza) ist bereits seit über 15 Jahren in den Nuba-Bergen und Sudkordofan aktiv. Seit einigen Jahren stellt sie zudem Unicef auch für den Südsudan einen Wasserexperten zur Verfügung. Aktuell baut die Deza zudem in der südsudanesischen Stadt Aweil ein eigenes Feldbüro auf, um dort im Rahmen einer Direktaktion sowohl eine bessere Wasserversorgung als auch Hygiene zu unterstützen. Das Projekt ist für drei Jahre veranschlagt und verfügt über ein Budget von 5 Millionen Franken. «In dieser Region gab es schon seit dem Friedensvertrag von 2005 sehr viele Rückkehrer. Hier hat das Referendum über die Unabhängigkeit Südsudans diesen Trend noch zusätzlich verstärkt. Der grosse Bedarf an Wasser für Tier und Mensch stellt die sich im Aufbau befindende südsudanesische Regierung vor grosse Herausforderungen», sagt Martin Jaggi, Sudan-Verantwortlicher bei der Deza. Erfahrene Fachleute aus der Schweiz werden ihr deshalb in den kommenden Monaten und Jahren unterstützend zur Seite stehen, um Organisation und Infrastruktur im Wasserbereich aufzubauen.

Not- und Aufbauhilfe

Obschon Sudan weder ein Schwerpunktland der Entwicklungszusammenarbeit der Deza noch Nutzniesser eines Regionalprogramms ist, beteiligt sich die Schweiz mit einem Budget von jährlich rund 14 Millionen Franken an der humanitären Hilfe für Sudan. Die Deza verfügt in Khartum und Juba über zwei Programmbüros, welche für die Umsetzung des Sudan-Mittelfristprogramms 2010–2012 zuständig sind. Dabei gehören die Entsendung von Experten an humanitäre UN-Agenturen, die Beiträge an Partnerorganisationen sowie die Durchführung von Direktaktionen zu den Hauptpfeilern der Deza-Unterstützung. Nebst der Deza arbeiten auch die -Politische Abteilung IV sowie das VBS in Südsudan in den Bereichen Mediation und Konflikttransformation sowie Sicherheit.

Quelle: Eine Welt Nr. 2 vom Juni 2011

 

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