Im März des vergangenen Jahres verwies Armeechef André Blattmann im Rahmen einer allgemeinen sicherheitspolitischen Lagebeurteilung auch auf die Gefahren, die von der Verschuldungskrise ausgehen. In der Folge ging ein Aufschrei der Empörung durch die Schweizer Mainstream-Medien (MSM) und andere linke Kreise und Organisationen. Heute ist klar: Blattmann erfüllte nicht nur seinen Auftrag, seine Lagebeurteilung war zudem absolut richtig.
Geradezu prophetisch muten heute die Aussagen von Armeechef André Blattmann an: «Denken Sie nur an die wirtschaftliche Situation in Griechenland: Plötzlich steht in einem EU-Land der Staat vor dem Bankrott.» Und weiter: «Auch in Europa können Situationen entstehen, die wir uns heute gar nicht vorstellen können.» So könnten beispielsweise grosse Migrationsbewegungen einen Einsatz der Armee nötig machen.
Dass ein für die Sicherheit eines Landes verantwortlicher Drei-Sterne-General über Bedrohungszenarien nachdenkt, ist für linke Politiker und die meisten Journalisten nicht nachvollziehbar. Sie sehen nicht den Soldaten, der gewissenhaft seinen Auftrag im Dienste des Landes erfüllt, sondern jemanden, der etwas sagt, was nicht in ihre Gedankenwelt passt. Selbst die «Neue Zürcher Zeitung» hielt sich mit Kritik nicht zurück. Hanspeter Mettler schrieb, die Sicherheitspolitische Kommission (SIK) des Parlaments «wäre gut beraten, den Armeechef in dessen eigenem Interesse auf gewisse Grenzen bei der Kommunikation nach aussen aufmerksam zu machen».
Tatsächlich musste sich der Armeechef vor der SIK rechtfertigen. Dabei kam eine Gefahrenkarte zur Anwendung, die unter Verletzung des Kommissionsgeheimnisses den Weg in die Medien fand. Voller Begeisterung berichtete daraufhin unser zwangsgebührenfinanziertes Staatsfernsehen von «Kopfschütteln über Gefahrenkarte von Armeechef Blattmann». «Sicherheitsexpertin» Evi Allemann, Joujou der MSM, verstieg sich in diesem Zusammenhang zu der Aussage, die Karte sei veraltet und tauge darum nicht als Diskussionsgrundlage.
Der «Sonntag» wusste zu berichten: Entsetzt über Blattmanns Äusserungen sind linke Sicherheitspolitiker. «Ich erschrak, dass der Armeechef mit solchen Szenarien spielt», sagt SP-Nationalrat Max Chopard, der mit dem Amt des SIK-Präsidenten liebäugelt. «Solche Denkschemen kann ich nicht akzeptieren.» Das Ganze sei eine «relative Katastrophe», findet Chopard. «Griechenland ist ein befreundeter europäischer Staat, der jetzt dem Armeechef als Feindbild dient. Das ist aussenpolitisch wenig sensibel und nicht hilfreich.»
Auch der «Blick» nahm sich des Themas an, freilich ohne nach der Plausibilität von Blattmanns Aussagen zu fragen. Für das Blatt mit den grossen Buchstaben war etwas anderes von Interesse: Die genannten Länder «zählen zu den beliebtesten Ferienländern der Schweizer. Für Armeechef André Blattmann dagegen sind Spanien, Italien, Portugal und Frankreich Risikoländer.» •
Quelle: www.politik.ch vom 16.11.2011
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