Mini-Farming – Autark auf 1000 Quadratmetern

Mini-Farming – Autark auf 1000 Quadratmetern

Auszüge aus dem Buch «Mini-Farming» von Brett L. Markham

Wenn Sie ein Neuankömmling in der Welt des Gärtnerns und Mini-Farmings sind, haben die Informationen in den vorangegangenen Kapiteln Sie möglicherweise etwas überfordert. Die Dinge, die Sie anscheinend alle auf einmal beachten müssen, scheinen wie die unzähligen komplizierten Schritte in Ihrer ersten Tanzstunde: Fruchtfolge, Zwischenfrüchte, Schutz der Pflanzen vor Schädlingsbefall und Krankheiten, Setzlinge selbst ziehen, verschiedene Daten des Anpflanzens und so weiter und so fort. In einem gewissen Sinne ist das Mini-Farming tatsächlich eine fein choreografierte Angelegenheit; andererseits gibt es aber auch einen Tipp, der Ihnen den Start extrem erleichtert: Fangen Sie klein an.
Beispielsweise in einem kleinen Garten mit nur drei 1,20 x 7,50 Meter grossen Hochbeeten. Das sind noch nicht einmal 30 Quadratmeter. Doch auch auf dieser Fläche können alle in diesem Buch beschriebenen Techniken angewendet und auf Ihre individuellen Bedürfnisse zurechtgeschnitten werden. Kleine Fehler verzeiht Ihnen Ihre Mini-Farm immer. Und glauben Sie mir: Diese knapp 30 Quadratmeter werden so viel abwerfen, dass Ihr wahres Problem in der Lagerung bestehen wird!
Um Ihnen eine Vorstellung davon zu vermitteln, wieviel Sie selbst auf so kleiner Fläche ernten können: Ein 1,20 x 4,20 Meter grosses Hochbeet in meinem Garten lieferte von April bis Ende September sage und schreibe 10 Kilogramm Brokkoli, 3,5 Kilogramm Blumenkohl, 7 Kilogramm Kohl, 40 Kilogramm Tomaten, 10 Kilogramm Stangenbohnen, 18 Kilogramm Gurken, 7 Kilogramm Kartoffeln und zudem Zwiebeln, Rote Bete, Karotten, Spinat und Mangold in nicht unerheblicher Menge. Und das alles auf etwas mehr als fünf Quadratmetern! Fangen Sie klein an, lernen Sie und bauen Sie Ihre Mini-Farm dann aus. Sie werden sehen: Ihr Können wird stetig wachsen.

Das Gartenjahr

Das Gartenjahr beginnt im Herbst – dann, wenn sich alle Aktivität der vorhergehenden Saison allmählich ihrem Ende nähert. Pflanzenabfälle und Laub haben ihren Weg auf den Komposthaufen gefunden, Zwischenfrüchte für den Winter sind angepflanzt. Da es im Frühjahr meist schnell gehen muss, ist der Herbst die beste Zeit, um neue Beete anzulegen und die Mini-Farm zu erweitern.
Im frühen Winter gibt es für den Mini-Farmer nicht wirklich viel zu tun; dann kann er seinen Garten planen und sich in aller Ruhe Saatgutkataloge anschauen. Jetzt entscheiden Sie, was Sie im nächsten Jahr anbauen wollen. Wenn Sie damit bis zum Frühjahr warten, ist es zu spät, da viele Pflanzen – z.B. Zwiebeln – im Spätwinter gezogen werden müssen, damit man sie im Frühjahr umsetzen kann. An den langen Winterabenden können Sie sich zudem ganz dem Vorbereiten des selbst gewonnenen Saatguts widmen.
Im Spätwinter müssen Zwiebel-, Lauch-, Schnittlauch- und viele andere Kräutersetzlinge gezogen werden. Gleich danach ist es Zeit für Kohl und einjährige Blumen. Dann kommen Tomaten und Paprika an die Reihe. Etwa zur gleichen Zeit werden Zwiebeln und Kohl ins Freie umgesetzt, dicht gefolgt von der Spinat- und Salataussaat. Dann geht es ans Pflanzen von Karotten, Roter Bete, Erbsen, Rüben und Pastinaken. Nach dem letzten Frostdatum werden Tomaten, Paprika, Mais und Bohnen angepflanzt, anschliessend folgt der Kürbis. Nach dem Umsetzen der Tomaten müssen Brokkolisetzlinge für die Herbstanpflanzung gezogen werden. Und Sie ernten die Winterzwischenfrüchte wie Winterweizen und Wicke, auch als Zutat für den Komposthaufen.
Das Gärtnern beginnt also nicht nach dem letzten Frost. Wenn Sie im Herbst beginnen, werden Sie – auch wenn Sie klein anfangen – eine grosse Ernte einfahren.

Hilfe

Offensichtlich liegt das Mini-Farming aus verschiedenen Gründen derzeit im Trend. Viele sammeln dabei ihre ersten Erfahrungen als Mini-Farmer, andere sind längst «alte Hasen». Und im Gegensatz zu anderen Branchen geben diese ihre Erfahrungen gern an die nächste Generation weiter. Man hilft sich gegenseitig. So gibt es nicht nur zahlreiche Initiativen, an die Sie sich mit Ihren Sorgen und Nöten wenden können, sondern auch Internetforen zum gegenseitigen Austausch. […]

Unter dem Strich

Wenn Sie sich dazu entschliessen, Mini-Farmer zu werden, werden Sie nicht nur Jahr für Jahr immer mehr Geld an der Supermarktkasse sparen; Sie haben ausserdem das sicherste und nährstoffreichste Essen auf dem Tisch, das Sie bekommen können. In Kombination mit der vielen Bewegung an der frischen Luft werden Sie und Ihre Familie bald vor Gesundheit strotzen! Und mit dem Geld, das der eventuelle Verkauf überschüssiger Produkte auf dem Markt einbringt, können Sie sich vielleicht persönliche Wünsche erfüllen, von denen Sie bisher nur träumen konnten.
In diesem Buch erfahren Sie alles, was Sie wissen müssen, um eine Mini-Farm zu gründen. Doch hören Sie hier nicht auf: Erweitern Sie Ihr Wissen. Wissen ist Macht, denn es erhöht Ihre Erfolgschancen – egal welches Unternehmen Sie angehen.

Auf 1000 Quadratmetern autark werden und eigene Lebensmittel anbauen

Dieses Buch bietet Ihnen einen ganzheitlichen Zugang, wie Sie im eigenen Garten autark werden und den Grossteil Ihrer Lebensmittel selbst anbauen können. Auf nur 1000 Quadratmetern decken Sie 85 Prozent des Lebensmittelbedarfs einer vierköpfigen Familie und können – wenn Sie Ihre Produkte auch auf dem Markt anbieten – obendrein noch rund 7000 Euro jährlich verdienen. Dabei handelt es sich durchaus nicht um eine Zurück-zur-Natur-Utopie, sondern um eine pragmatische und bewährte Methode, die sowohl auf dem Land als auch im städtischen Umfeld Anwendung finden kann. Und auch wenn Sie weder Landwirt noch Gärtner sind – Brett Markham vermittelt Ihnen alles, was Sie wissen müssen:
•    die richtige Auswahl von gekauftem oder selbst gezogenem Saatgut
•    Methoden zur Verbesserung und Erhaltung der Bodenqualität
•    Vorbeugung und Bekämpfung von Krankheiten und Schädlingen
•    alles Wissenswerte über Kompost, Fruchtfolge und das optimale Zeitmanagement
•    Voraussetzungen für den biologischen Anbau
•    Planung des Gartens, um allen Ernährungswünschen gerecht zu werden
•    Geflügelaufzucht
•    Anbau und Pflege von Obstbäumen und Nusssträuchern
•    wie Sie die Lebensmittel durch Einkochen, Einfrieren und Trocknen konservieren
•    Verkauf überschüssiger Produkte und vieles mehr.
Das Buch ist mehr als nur ein Gartenratgeber. Es zeigt Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie Ihre eigene kleine Farm gründen können, und bietet Ihnen somit die idealen Voraussetzungen, um eigene Erfahrungen zu machen. Eine Vielzahl von Fotos, Tabellen, Listen und Grafiken vermittelt Ihnen detailliert das A und O der Materialien, Werkzeuge und Techniken.     •

Brett Markham ist Ingenieur, Farmer in der dritten Generation und Universalgebildeter. Mit den Methoden, die er in diesem Buch vorstellt, führt er eine eigene profitable Bio-Mini-Farm auf weniger als 1000 Quadratmetern. Hauptberuflich arbeitet er für einen Breitband-Internetdienst­anbieter, in seiner Freizeit bewirtschaftet er seine Farm.

Auszüge aus: Mini-Farming. Autark auf 1000 Quadratmetern von Brett L. Markham, Kopp-Verlag. Rottenburg 2011. ISBN 978-3-942016-49-00

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