Statt Friedenspolitik helfen deutsche Politiker bei der Kriegsvorbereitung – es riecht nach Krieg

Statt Friedenspolitik helfen deutsche Politiker bei der Kriegsvorbereitung – es riecht nach Krieg

von Prof. Dr. Eberhard Hamer

Die Amerikaner haben die grösste Truppenkonzentration um Iran zusammengezogen, die sie je nach dem Zweiten Weltkrieg vorbereitet haben. Israel hat die von Deutschland gelieferten Atom-U-Boote bereits in Stellung gebracht und den atomaren Erstschlag manövermässig geprüft und vorbereitet.
Zur Vermeidung eines Zweifrontenkrieges wurde von Mossad und CIA erst Ägypten destabilisiert, dann Gaddafi ausgeschaltet. Gegenüber dieser «guten Arbeit des CIA» beklagte der amerikanische Präsident die schlechte Arbeit des Mossad in Syrien, wo man nicht weiterkomme. In der westlichen Presse wird suggeriert, es handele sich um einen Volksaufstand. Praktisch aber haben Mossad und CIA mit fremden Söldnern aus Algerien, Syrien, der Türkei und der Taliban (!) den angeblichen Volksaufstand geführt und sorgen für dessen Finanzierung, Munitionierung und Strategie. Erst nach Erledigung dieser angeblichen «Befreiungs­arbeit» in Syrien könne Israel gegen Iran losschlagen, vermutlich erst zwischen April und Juni, veröffentlichte der amerikanische Kriegsminister Panetta. Je schneller also Präsident Assad beseitigt und das Land destabilisiert ist, desto schneller kommt der Krieg gegen Iran.
In diesem Sinne arbeiten die Politiker der europäischen Satellitenländer als Hilfstruppe der israelisch-amerikanischen Aufwiegler in Iran, denen gerade Westerwelle noch volle Unterstützung und «humanitäre Lieferungen» (wohl Hilfsgüter zum Kampf) zusagte. Auch das Embargo gegen Syrien soll dieses Land destabilisieren und für die ausländische Okkupation reif machen.
Parallel dazu läuft eine internationale Presse­kampagne gegen Präsident Assad, dem «Mord an der eigenen Bevölkerung» (statt gegen die Insurgenten Israels und der USA) vorgeworfen wird und der wie früher Saddam Hussein inzwischen zum internationalen Terroristen und zur internationalen Gefahr hochstilisiert wird. Parallel dazu werden Chinesen und Russen beschimpft, weil sie im Uno-­Sicherheitsrat verhindert haben, dass statt der inoffiziellen ausländischen Kampfeinheiten offizielle israelische, amerikanische und Nato-Satellitenverbände in den Kampf in ­Syrien eingreifen und den gewünschten Erfolg schneller herbeiführen.
Wenn man also nach den offiziellen Erklärungen davon ausgehen darf, dass erst die gelungene Destabilisierung Syriens die Nordflanke Israels sichert und dann dessen Kampf gegen Iran zulässt, müssten eigentlich alle Friedenspolitiker daran interessiert sein, den Zusammenbruch der syrischen Regierung möglichst lange hinauszuziehen oder überhaupt nicht zu wünschen, damit die Vorbedingung für den israelischen Angriff auf Iran nicht eintritt. Das hinterhältige Schweigen der deutschen Politiker – insbesondere der früher lautstark bei jedem internationalen Gefecht schreienden grünen und roten Friedensfreunde – deutet vorsätzliche Komplizenschaft zum subversiven und kommenden offenen Krieg im Vorderen Orient an. Warum warnt niemand unsere Freunde in den USA und in Israel, nicht mit dem Feuer zu spielen und nicht den Brand anzublasen, der auch uns als Freunde Israels und Satelliten der USA (über die Nato) zwangsläufig in den dritten Weltkrieg ziehen würde?
Und warum lassen wir die US-israelische Weltpresse auch bei uns täglich verkünden, dass Iran an einer Atombombe bastele, obwohl bisher niemand dies beweisen konnte und sogar die Uno feststellte, dass Iran dafür noch «mindestens 10 Jahre» (vor zwei Jahren) Zeit brauche? Das alte Muster Irak wird offenbar nachvollzogen:
Erst werden wilde menschheitsgefährdende Parolen über ein Land verbreitet, die dieses Land zur Gefahr für alle machen,
•    dann werden diese Lügen durch ständige Bestätigung interessierter politischer Kreise zur Gewissheit verdichtet,
•    dann werden die von den Amerikanern beherrschten Wirtschafts- und Weltorganisationen mobilisiert, Boykott gegen das zum Angriff vorgesehene Land zu mobilisieren,
•    dann werden internationale Uno-Organisationen an die neuralgischen Punkte des Landes entsandt, um angeblich die Produktion von «Massenvernichtungswaffen» bzw. «Atombomben» zu überprüfen, tatsächlich aber, um die vorgesehenen Angriffsziele zu spezifizieren.
Parallel dazu wird das für den Angriff vorgesehene Land mit Drohnen der USA kontrolliert, kartographiert und werden die strategischen Ziele ausgemacht, und im Land selbst lässt Israel die Atomwissenschaftler ermorden, mit Kurzwellenangriffen die Computerzentralen explodieren und Anlagen bombardieren.
Dazu verkündet der amerikanische Präsident, dass er jede Abwehr der bereits laufenden Angriffe «im Interesse des Weltfriedens» mit der gesamten amerikanischen Militärmacht beantworten würde.
Das gleiche Muster der Kriegsvorbereitung wie beim Irak. Die gleichen Lügen, die gleichen Handlungen – hoffentlich nicht der gleiche Fortgang.
Wenn wir nicht als Friedensforderer auftreten, wenn wir nicht die Kriegsvorbereiter warnen, könnte es noch in diesem Jahr im Vorderen Orient zum Krieg kommen.
Hauptkriegstreiber ist der israelische Präsident Netanjahu, nicht der syrische Präsident Assad. Warum warnt ihn Merkel nicht vor Krieg, sondern bekräftigt ihn noch darin, indem sie ihm versichert, es sei Sinn deutscher Politik, bedingungslos hinter Israel zu stehen – also auch im Kriegsfalle?
Würde dagegen die deutsche Bundesregierung Netanjahu warnen, dass sie im Kriegsfalle keinerlei materielle Hilfe mehr leisten würde, dass sie nicht noch einmal «Europa am Hindukusch verteidigen», sich nicht noch einmal qua Nato in fremde Kriegsabenteuer hineinziehen lassen würde? Warum sind die Friedensfreunde der 70er und 80er Jahre plötzlich stumm, obwohl sie eine seit damals viel grössere Kriegsgefahr auf sich zukommen sehen?
Führt Netanjahu den atomaren Erstschlag gegen Iran, das mit Russland, China und Pakistan verbündet ist, und lassen sich die Amerikaner vertragsgemäss in diesen Krieg hineinziehen, so wird dies der dritte Weltkrieg. Über die früher zur Verteidigung dienende Nato, die inzwischen auch weltweit amerikanischen Angriffsinteressen dient, würden wir automatisch finanziell und militärisch in diesen Weltkrieg hineingezogen, wenn wir uns nicht wehren. Vor allem aber würde dieser Weltkrieg auch sofort den Ölpreis verdoppeln oder verdreifachen und die übrigen Rohstoffe der Welt verteuern, so dass der Wohlstand der ganzen Welt an diesem Krieg zugrunde gehen kann.
Alle, die der Elterngeneration vorwerfen, dass sie Hitler nicht rechtzeitig bei seiner Angriffslust gebremst hätten, werden künftig schweigen müssen, wenn sie in diesem Falle nun ebenfalls schweigen und nicht warnen. Wo sind die Märsche der Friedensfreunde gegen den Krieg, der uns alle ins Unglück stürzen kann?
Der Autor hat immer wieder und auch rechtzeitig gewarnt. Er weiss, dass dies politisch nicht korrekt, ja gefährlich ist. Das war es unter Hitler auch. Sein Vater wurde verhaftet, weil er als Pastor öffentlich vor Hitlers Krieg warnte. Wer aber nicht warnt und Widerstand leistet, macht sich heute ebenso schuldig wie unsere herrschende politische Clique, welche aus Freundschaft zu Israel glaubt, dem Freund auch nicht einmal widersprechen und ihn warnen zu dürfen. Freundschaft ist aber nicht sklavisches Mitlaufen, sondern auch einmal Widerspruch bei Fehlern und Gefahr.    •

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