Leserbriefe

Ukraine – nur der Anfang?

Den Meldungen der russischen Nachrichtenagentur Ria Novosti entnimmt man, dass der 3. Ausschuss der Uno-Vollversammlung eine Resolution über den Kampf gegen die Nazi-Heroisierung angenommen hat. Der Resolutionsentwurf war von Russland eingebracht worden. Die USA, die Ukraine und Kanada stimmten dagegen, dafür stimmten 115 Staaten. 55 Staaten, darunter die EU-Mitglied­länder und die Schweiz, enthielten sich.
In der Resolution äussern die Mitglieder der Uno-Vollversammlung ihre «tiefe Besorgnis über beliebige Formen der Glorifizierung der Nazi-Bewegung, des Neonazismus und der ehemaligen Mitglieder der Organisation Waffen-SS, unter anderem durch die Errichtung von Denkmälern und öffentliche Demonstrationen».
Warum war diese Resolution nötig geworden? Dies ist auf die faschistischen, nazistischen Bewegungen des Maidan-Untergrundes zurückzuführen. Unverhohlen mit faschistischen Symbolen präsentierten sich diejenigen Kräfte, die in der Folge von den USA und der EU gehätschelt wurden, und zwar bis heute. Es verwundert daher nicht, dass die EU sich der Zustimmung zur Resolution enthielt. Für die Schweiz ist die Enthaltung ebenso stossend wie die Sanktionspolitik, die sie gegenüber Russland führt.
Historiker wie Daniele Ganser verweisen auf das Gladio-Netzwerk, das sich unter anderem aus Nazis und SS-Mitgliedern rekrutierte. Simpson, ein US-Historiker, spricht von einem Blow Back, mit dem der Faschismus auf Europa zurückschlägt. Er weist die engen Verbindungen amerikanischer faschistischer Bewegungen mit denjenigen in der Ukraine nach, lange Jahre finanziert und erhalten durch die US-Regierung. Nach dem Zweiten Weltkrieg empfingen die USA deutsche Wissenschaftler, die in der SS waren, mit offenen Armen. Auch Argentinien war ein bevorzugtes Fluchtziel. Man soll sich der trügerischen Hoffnung nicht hingeben, der Faschismus in all seinen grausamen Ausprägungen sei so geächtet, dass er in Europa keine Chance mehr habe. Die faschistischen Gruppen, die in der Ukraine das Tageslicht wieder erblickten, zeigen das Gegenteil. Auch die schönsten Worte können diese Tatsachen nicht vertuschen. Die Franco-Diktatur in Spanien war die letzte faschistische Diktatur in Europa. Wer liebäugelt eigentlich mit einer Neuauflage? Dies sollten wir uns überlegen, bevor auf Putin und Russland eingedroschen wird und, wie es scheint, die nächste grosse kriegerische Konfrontation in Vorbereitung ist.

Dr. Barbara Hug, Tobel

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