von Dr. Eliane Gautschi
Der Kanton Thurgau will Französisch aus dem Lehrplan der Primarschule streichen. Bundesrat Berset möchte Französisch als erste Fremdsprache in unseren Schulen wenn nötig «von oben» einführen. Diese Meldungen wurden in den letzten Wochen in den Medien breit aufgegriffen und Anlass verschiedener Artikel, Kommentare und Leserbriefe. Damit wird eine Diskussion um den frühen Fremdsprachenunterricht in der Primarschule aufgegriffen, die bereits bei dessen Einführung vor etwa zehn Jahren stattgefunden hatte. Kürzlich wurde eine Expertise publiziert, die der Lehrerverein Schaffhausen in Auftrag gegeben hatte; sie trägt den Titel «Fremdsprachenunterricht in der Volksschule. Ein Überblick über die Argumente und den Forschungsstand»1. Sie könnte nun die Grundlage für eine sachliche Auseinandersetzung geben.
Auch wenn die Frage des frühen Fremdsprachenunterrichts wichtig ist, darf die Debatte um den Lehrplan 21, Dreh- und Angelpunkt für die Zukunft unseres Bildungswesens, nicht in den Hintergrund rücken: Der Lehrplan 21, mit dem unser ganzes Bildungswesen nach OECD-Vorgaben und angloamerikanischen Vorgaben umgepflügt werden soll. Die Diskussion um den Fremdsprachenunterricht könnte jedoch ein Modell sein, wie in einer direkten Demokratie Entscheidungen getroffen werden müssen: Fundierte Argumente, die einer sachlichen Überprüfung standhalten, werden in einer offenen und ehrlichen Diskussion gegeneinander abgewägt; dabei muss der föderalistischen Struktur und dem Subsidiaritätsprinzip, das unsere politische Kultur prägt, Rechnung getragen werden. Durch Spin-doctors ausgearbeitete Propagandakonzepte, verdeckte Zielsetzungen, persönliche Angriffe und Schlammschlachten haben da keinen Platz. Das gilt sowohl für die Diskussion um den Lehrplan 21 wie für den Fremdsprachenunterricht: Unserem Land und unseren Kindern zuliebe!
Vor zehn Jahren warf die Frage des frühen Fremdsprachenunterrichts bereits in verschiedenen Kantonen hohe Wellen: Im Thurgauer Kantonsparlament wurde damals eine Motion eingereicht, die nur eine Fremdsprache in der Primarschule verlangte. Unterstützt wurde diese Haltung von den Ostschweizer Lehrerverbänden. Im Kanton Zürich wurde eine Initiative lanciert, die forderte, bei der Einführung von Frühenglisch den Beginn des Französischunterrichts wieder in die Oberstufe zu verlegen, damit in der Primarschule genügend Zeit für den Deutschunterricht und handwerkliche Fächer bleibe. In der Oberstufe sollten dann alle Schüler und Schülerinnen mindestens zwei Jahre obligatorisch einen fundierten Französischunterricht haben, um die wichtige Verbindung zur Sprache und Kultur unserer Landsleute zu sichern. Der Kanton Appenzell-Innerrhoden hatte dies schon vor einiger Zeit umgesetzt. Im Kanton Zug wurde damals eine überparteiliche Interessengemeinschaft für ganzheitliche Bildung gegründet. Sie wollte sich gegen die Einführung einer zweiten Fremdsprache an der Primarschule zur Wehr setzen, falls die Vernehmlassungsresultate aus den Gemeinden von der Regierung nicht berücksichtigt würden. Auch im Kanton Schwyz ergab eine Umfrage des Lehrerinnen- & Lehrerverbandes SZ, dass 85% der Lehrkräfte erst in der Oberstufe eine zweite Fremdsprache wollen. Es war aber Konsens der Bildungsdirektionen, dass in der Primarschule künftig sowohl Englisch als auch Französisch gelernt werden soll – und so geschah es auch!
Mit viel personellem und finanziellem Aufwand wurden bei der Einführung des Fremdsprachenunterrichts die Stundentafeln der Primarklassen umgekrempelt, um je nach Kanton bereits in der dritten Klasse Englisch oder Französisch als erste Fremdsprache einzuführen. In der fünften Klasse folgte die zweite.
Seither hat man Erfahrungen gesammelt und ausgewertet; sie bestätigten grösstenteils die im Vorfeld geäusserten Befürchtungen. Die Forschungsarbeit des Schaffhauser Lehrervereins hat die wichtigsten Untersuchungen gesichtet. Sie zeigen:
• «Frühstarter haben im Vergleich zu Spätstartern keine entscheidenden Vorteile.
• Spätstarter erlernen eine Fremdsprache wesentlich effizienter als Frühstarter – sie benötigen weniger Lernzeit für das Erreichen desselben Sprachniveaus.
• Wichtigster Faktor (Prädiktor) für das Beherrschen einer Fremdsprache ist die Leistung in der Erstsprache (wer gut Deutsch kann, lernt eine Fremdsprache besser).
• Die Kinder haben Spass am frühen Fremdsprachenlernen.
• Bilingual [zweisprachig] aufwachsende Kinder, die eine Fremdsprache früh in einem natürlichen Setting [das heisst in einem natürlichen Umfeld, zum Beispiel in der Familie, Anm. d. V.] erlernen, haben entscheidende und bleibende Vorteile (Exposition mindestens > 30%) [das heist die Kinder müssten mindestens einen Drittel der Zeit in der zweiten Sprache sprechen, Anm. d. V.].
• Migrationshintergrund ist nicht per se ein Nachteil bzw. eine Überforderung. Nicht-indoeuropäische Erstsprache, Bildungsferne, Leistungsschwäche in Kombination sind problematisch.»2
Fazit: Die Resultate sind ernüchternd, Kinder, die früh mit Fremdsprachenunterricht beginnen, haben keine Vorteile gegenüber solchen, die später damit starten. Der gesamte Fremdsprachenunterricht könnte also problemlos in die Oberstufe verlegt werden. Die Schule kann die Bedingungen nur schwer bieten, damit ein früher Fremdsprachenunterricht erfolgreich sein könnte. Millionen von Steuergeldern wurden für Ausbildung von Lehrkräften und Lehrmittel in den Sand gesetzt!
Die ersten Versuche mit frühem Fremdsprachenunterricht zeigten schon bald, dass die üblichen zwei Wochenstunden nicht ausreichten.3 Damit früher Fremdsprachenunterricht erfolgreich sein soll, müssten die Kinder mindestens einen Viertel des Unterrichts in dieser Sprache erhalten. Andere Fächer müssten geopfert werden. Daraus entstand die Idee der Immersion, d.h. ein Nichtsprachfach in einer Fremdsprache zu erteilen. Auch hier müsste heute eine gewisse Betriebsblindheit behoben werden. Zum einen wird bei der Immersion der ganzheitliche Spracherwerb der Erstsprache, wie er im familiären «Sprachbad» geschieht, in die Schule übertragen, ohne die grundsätzlichen Unterschiede der Situationen zu berücksichtigen. Für dieses Sprachbad wurde der Realienunterricht (Mensch und Umwelt, Mensch und Mitwelt) ausgewählt. Sachkundliche Themen sollten in einer Fremdsprache behandelt werden; die Lehrmittel wurden entsprechend konzipiert.4 Sachthemen werden seither zum Sprechanlass genommen, ohne ein vertieftes Erarbeiten von Begriffen und grundlegenden Zusammenhängen anzustreben. In der Schaffhauser Expertise wird das so kommentiert: «Es kann es nicht sein, dass Kinder ‹Brother Sun and Sister Moon› lernen und dies als Astronomieunterricht bezeichnet wird. Dies richtet doppelten Schaden an. Die Kinder lernen die richtigen (neuen) deutschen Begriffe für das Planetensystem und das Weltall nicht korrekt, und vom englischen Inhalt profitieren sie auch nichts, weil sie die Sache nicht verstehen.»5 Allerdings legen die ernüchternden Ergebnisse der Schaffhauser Studie auch nicht nahe, ein anderes Fach für immersiven Unterricht zu verwenden.
Die Einführung des frühen Fremdsprachenunterrichts war auch in anderer Hinsicht ein folgenschwerer Eingriff in den Schulunterricht und mit dem Stundenabbau in andern Fächern (zum Beispiel Handarbeit und Werken) verbunden. Auch darüber müsste nachgedacht werden. Heute wird moniert, das Interesse unserer Schulabgänger für handwerkliche Lehren sei gesunken. Ein gut aufgebauter Werkunterricht legt bereits bei kleineren Kindern wichtige Grundlagen und weckt Interessen. Er führt sie in handwerkliche Tätigkeiten hinein, aus denen sie Berufswünsche entwickeln können und gibt ihnen das Rüstzeug, später ihren Lebensalltag eigenständig bewältigen zu können. Gerade in der heutigen Zeit, wo viele Kinder in ihrem häuslichen Umfeld oft nur wenig in solche Tätigkeiten einbezogen werden (können) und kaum Einblick in diese Berufe erhalten, könnte die Schule wichtige Anreize schaffen. Statt abgebaut oder wie im Lehrplan 21 auf eine theoretische Ebene verlegt zu werden, müsste der handwerkliche Unterricht (Textiles und Nichttextiles Werken, Hauswirtschaft und Kochen) wieder mehr Gewicht im Schulunterricht erhalten. Da die Ergebnisse der Schaffhauser Expertise nahe legen, den Fremdsprachenunterricht auf der Primarstufe aufzugeben, würden die entsprechenden Stunden wieder frei.
Vor zehn Jahren wurde die Einführung des frühen Fremdsprachenlernens vorrangig mit hirnphysiologischen Forschungsresultaten begründet. Man sprach von «Zeitfenstern», die genutzt werden mussten, die sich bei Kindern im Alter von ungefähr 10 Jahren unwiderruflich schliessen würden. «Junge Hirne lernen besser!»6 Und wie bei der Begründung weiterer Schulreformen sprach man von der Internationalisierung der Lebenswelten, der man gerecht werden müsse, von der Mobilität der Arbeitskräfte und kommunikativen Fähigkeiten, die immer wichtiger würden. Man forderte deshalb, Sprachkenntnisse möglichst früh zu erwerben: Effizientes Lernen gestützt auf hirnphysiologische Forschungsresultate war das entscheidende Kriterium, warum Kinder bereits in der dritten Primarklasse mit dem Lernen einer Fremdsprache beginnen sollten.7 Die hirnphysiologischen Forschungsergebnisse wurden seit damals genauer unter die Lupe genommen. Die Theorien der Neurologen, dass es nach der Pubertät zu keiner vollständigen Sprachbeherrschung mehr kommen kann, sind heute überholt.8 Interessanterweise hat sich nun die Argumentationslinie für frühes Fremdsprachenlernen geändert: Es wird der Zusammenhalt des Landes (zum Beispiel Bundesrat Berset) und die zu weckende Neugierde an Lebensweisen und Kulturen von benachbarten und entfernter lebenden Menschen in unserem Lande betont.9 Diese Argumentation kommt von ungewohnter politischer Seite, die bis anhin den Internationalismus und die Kompatibilität unseres Bildungswesens mit der Europäischen Union betont hat. Wird nun die Argumentation geändert, statt auf die längst fällige Diskussion eingegangen? Oder soll die Diskussion um die Fremdsprachenfrage von der Diskussion um den Lehrplan 21 ablenken? Ebenso befremdet Bundesrat Bersets Drohgebärde, den Entscheid für Französisch als erste Fremdsprache allenfalls «von oben» einzuführen. Soll hier ein Exempel statuiert werden, wie man mit uniformen Regelungen die föderalistischen Strukturen ausschaltet, um übergeordneten Interessen (zum Beispiel der OECD) zu genügen?
Fremdsprachenkenntnisse sind wichtig und haben in unserem viersprachigen Land eine lange Tradition. Schweizer Bürgerinnen und Bürger lernen im Allgemeinen gerne Fremdsprachen. Allerdings müssen die nötigen Voraussetzungen dafür da sein. Die Schaffhauser Expertise weist darauf hin, dass eine solide Basis in der Erstsprache für den Fremdsprachenerwerb entscheidend ist. Allein schon daraus ergäbe sich aktuell für die Schulen eine anspruchsvolle Aufgabe. Die Deutschkenntnisse zu verbessern, braucht aber die entsprechende Unterrichtszeit. Viele Kinder, auch deutscher Muttersprache, haben heute grundlegende Schwierigkeiten, sich differenziert und gepflegt auszudrücken. Bei immer mehr kleinen Kindern stellt man auch sogenannte Sprachentwicklungsverzögerungen fest, sie brauchen sprachtherapeutische Unterstützung. Die Ursachen für diese mangelnde sprachliche Verwurzelung ehrlich zu suchen, wäre eine erste Voraussetzung für eine echte Verbesserung dieser Situation.
Bei der Diskussion um die Einführung einer weiteren Fremdsprache in der Primarschule wird auch kaum berücksichtigt, dass die Kinder in der Deutschschweiz schon bei Schuleintritt mit dem Hochdeutschen eine erste Fremdsprache lernen. Schweizerdeutsch ist ein wichtiger Faktor um Schweizer Kinder mit ihren zahlreichen ausländischen Kameraden zusammenzuführen und diesen zu helfen, sich in unserem Lande und in unserer Kultur heimisch zu fühlen und zu integrieren. Hochdeutsch zu lernen ist auch für viele Schweizer Kinder anspruchsvoll, denn es unterscheidet sich im Wortschatz, im Satzbau und in der Grammatik wesentlich von der Mundart. Nicht zufällig hat es früher zum Lernstoff der Primarschule gehört, Texte aus der Mundart ins Hochdeutsche zu übersetzen und die zahlreichen unterschiedlichen Begriffe zu lernen. Viele Kinder werden während der ganzen Schulzeit nicht wirklich heimisch darin.
Das mangelhafte Beherrschen der deutschen Sprache in Wort und Schrift ist heute für viele Schulabgänger ein Berufshindernis. Hier ist Handlungsbedarf!
Als Grund für den frühen Fremdsprachenerwerb wird oft die verstärkte Mobilität der heutigen Menschen erwähnt. Es sei einmal dahingestellt, ob das tatsächlich so ist, denn es gehörte bereits früher zum Werdegang vieler junger Menschen, dass sie berufliche Erfahrungen im Ausland sammelten, andere Länder kennenlernen wollten und sich vorbereitend oder vor Ort die nötigen Sprachkenntnisse aneigneten – das eigene Leben selbstbestimmt gestaltend. Der heutige Fremdsprachenunterricht ist darauf ausgerichtet, dass die Kinder und Jugendlichen lernen, sich in unterschiedlichen Lebenssituationen verständigen zu können. Sätze, wie wir sie aus den Fremdenführern kennen, mit denen wir die rudimentärsten Sprachfloskeln für die Ferien lernen können. So weit, so sinnvoll – aber bleibt es dabei, bleiben die Bildungsziele auf tiefem Niveau. Sollen mit dieser Form des Fremdsprachenunterrichts lediglich die Voraussetzungen geschaffen werden, im Dienste globaler Konzerne mal dahin, mal dorthin geschickt werden zu können? Müssen sie einfach lernen, wie man sich im jeweiligen Alltag und Firmenumfeld des fremden Landes bewegt? Kompetenzorientierter Sprachunterricht auf dem Hintergrund eines utilitaristischen Menschenbildes? Erziehung zum modernen Arbeitssklaven? Einem solchen Sprachunterricht fehlt das Ziel eines vertieften Verstehens der mit der Sprache verbundenen Kultur und Geschichte. Das könnte bei den Kindern und Jugendlichen die Freude und das Interesse für die Menschen in einem anderen Sprachraum wecken und soziale Verbundenheit schaffen. Die Achtung vor den Mitmenschen, wie sie in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte als Grundlage der Völkerverständigung dargelegt sind, würde eine gefühlsmässige Dimension.
Ein weiteres zu diskutierendes Argument ist die Forderung nach muttersprachlichen Lehrpersonen. Auch wenn damit möglicherweise das sprachliche Fundament für den Unterricht besser gesichert wäre, so sind es andere Momente, die eine entscheidendere Rolle spielen. Vor kurzem wurde im Kanton Zürich ein Schulversuch gestartet mit dem Namen «Starke Lernbeziehungen». Im Hintergrund stand die Tatsache, dass zu viele Lehrpersonen in einer Klasse tätig sind und den Kindern die verbindliche Zuständigkeit einer Lehrperson mangelt. Für alle Kinder, für die leistungsstärkeren und -schwächeren, fehlt damit die gefühlsmässige Basis, als wesentlicher Teil des Lernprozesses. Ein Problem, das in seinen nachhaltigen Konsequenzen dringend genauer untersucht werden müsste! Es leuchtet deshalb nur schwer ein, warum für den frühen Fremdsprachenunterricht eine weitere Lehrperson dazu kommen soll.
Damit sind nur einige Fragestellungen aufgegriffen, die in einer ehrlichen Diskussion angegangen werden müssen. Die Diskussion über den frühen Fremdsprachenunterricht muss auf sachlicher Ebene und ohne ideologische Scheuklappen geführt werden. Nicht zuletzt, weil er durch den Lehrplan 21 definitiv eingeführt werden sollte.11 Die Schaffhauser Expertise wäre dazu eine gute Grundlage.
Vorgabe? Fakten statt Ideologien! Die Zeit ist reif dazu!
1 Kübler, Markus et al. Fremdsprachenunterricht in der Volksschule. Ein Überblick über die Argumente und den Forschungsstand. <link http: www.lehrerverein.ch>www.lehrerverein.ch (Zugriff 23. Aug. 14).
2 Kübler, Markus. Präsentation Expertise. <link http: www.lehrerverein.ch>www.lehrerverein.ch (Zugriff 23. Aug. 14).
3 Ein Beispiel dafür ist das Schulprojekt 21, mit dem im Kt. ZH unter anderem Englisch ab der Unterstufe versuchsweise eingeführt wurde. Bereits in der Versuchsphase zeigten die Auswertungen, dass der Lernerfolg sehr bescheiden war und zeitlich eine wesentlich höhere Stundenzahl für einen erfolgreichen Unterricht eingesetzt werden müsste. Englisch wurde trotzdem flächendeckend eingeführt.
4 Das betrifft nicht nur die Englischlehrmittel, sondern auch Mathematik- und Sprachlehrmittel, in denen Sachthemen als Aufhänger dienen und oberflächlich gestreift werden. Ein vertieftes Verstehen von Zusammenhängen ist jeweils nicht vorgesehen.
5 Kübler, Markus et al.: Fremdsprachenunterricht in der Volksschule. Ein Überblick über die Argumente und den Forschungsstand. S. 11. <link http: www.lehrerverein.ch>www.lehrerverein.ch (Zugriff 23. Aug. 14).
6 Die Schweizerische Erziehungsdirektorenkonferenz EDK argumentierte damals so: «Frühes Sprachenlernen ist aus neuropsychologischen Gründen namentlich für den Erwerb von Sprachen besonders wichtig und profitabel: frühes Sprachenlernen ist effizienter, schafft günstige Voraussetzungen für das Erlernen weiterer Sprachen und fördert das Entwickeln von Strategien für das Sprachenlernen.» Schweizerische Konferenz der Kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) 2004. Sprachenunterricht in der obligatorischen Schule: Strategie der EDK und Arbeitsplan für die Gesamtschweizerische Koordination. Beschluss der Plenarversammlung vom 25. März 2004. <link http: edudoc.ch record files sprachen_d.pdf external-link-new-window external link in new>edudoc.ch/record/30008/files/Sprachen_d.pdf (Zugriff 23. Aug.14).
7 Grundlage für den Entscheid, im Kanton Zürich in den Primarschulen eine zweite Fremdsprache einzuführen, war beispielsweise ein Gutachten von Prof. Dr. Otto Stern, Dozent an der Pädagogischen Hochschule Zürich. Das Gutachten war ihm von der Zürcher Bildungsdirektion in Auftrag gegeben worden. Stern verfolgte bei seiner Arbeit die argumentative Linie, «die dem Zweck dieses Gutachtens gerecht wird, kritischen Einwänden zur geplanten Schulreform [gemeint ist die Einführung von Frühenglisch] fundierte Argumente entgegenzustellen.» Die Objektivität des Gutachtens von Prof. Stern wurde von anderen Fachkollegen sehr schnell als Insider-Gutachten in Frage gestellt.
8 Vgl. Böttger, Heiner. In: Kübler, Markus et al. Fremdsprachenunterricht in der Volksschule. Ein Überblick über die Argumente und den Forschungsstand. S. 4 und 9. <link http: www.lehrerverein.ch>www.lehrerverein.ch (Zugriff 23. Aug.14).
9 Vgl. Kübler, Markus et al. Fremdsprachenunterricht in der Volksschule. Ein Überblick über die Argumente und den Forschungsstand. S. 5.
<link http: www.lehrerverein.ch>www.lehrerverein.ch (Zugriff 23. Aug. 14).
10 Als Begründung für den Lehrplan 21 wird oft der in der Bundesverfassung aufgegebene Harmonisierungsauftrag erwähnt. Hier ist anzumerken, dass der Lehrplan genau da versagt, wo er harmonisieren könnte, in dem festgelegt würde, mit welcher Fremdsprache gestartet werden soll.
11 Als Begründung für den Lehrplan 21 wird oft der in der Bundesverfassung aufgegebene Harmonisierungsauftrag erwähnt. Hier ist anzumerken, dass der Lehrplan genau da versagt, wo er harmonisieren könnte, in dem festgelegt würde, mit welcher Fremdsprache gestartet werden soll.
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