Jemen: IKRK und MSF sind alarmiert

Jemen: IKRK und MSF sind alarmiert

Gemeinsame Stellungnahme Sanaa/Genf (IKRK/MSF) – Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) und Médecins Sans Frontières (MSF) sind äusserst besorgt über den schweren Schaden, der durch die vor kurzem erfolgten Angriffe der Koalition1 auf die Flughäfen in Sanaa und Hodeidah angerichtet worden ist und die die Auslieferung dringend benötigter humanitärer Hilfsgüter und die Bewegungsfreiheit der humanitären Helfer behindern.
«Der Jemen ist fast vollständig abhängig von Lebensmittel- und Medikamentenimporten, die insbesondere für die Behandlung von chronischen Krankheiten benötigt werden», sagt Cedric Schweizer, der im Jemen ein Team von 250 Mitarbeitern des IKRK leitet. «Der Flughafen von Sanaa war ein wesentlicher Teil der zivilen Infrastruktur und ist die Hauptlebensader für die Bereitstellung notwendiger humanitärer Güter und Dienstleistungen. Die harten Importeinschränkungen, die die Koalition in den vergangenen sechs Wochen zwangsweise eingeführt hat, dazu die extremen Treibstoffmängel haben das Alltagsleben der Jemeniten unerträglich und ihr Leiden unermesslich gemacht», fügte Cedric Schweizer hinzu.
Der Zusammenbruch der logistischen Schlüsselinfrastruktur, darunter Flughäfen, Seehäfen, Brücken und Strassen, hat gravierende Folgen für die Zivilbevölkerung und die humanitäre Lage ist inzwischen katastrophal geworden. Checkpoints, die von verschiedenen bewaffneten Lagern betrieben werden, haben die Auslieferung von dringend benötigten medizinischen Hilfsgütern an die Spitäler blockiert und haben verhindert, dass Patienten und Verwundete die dringend benötigte medizinische Versorgung erhalten.
«Der gegenwärtige Konflikt hat bereits zu extremen Härten für die Bevölkerung im ganzen Land geführt», sagte Marie Elisabeth Ingres, die im Jemen den Einsatz von MSF leitet. «Die Zerstörung der Start- und Landebahn in Sanaa bedeutet, dass jetzt unzählige Leben mehr gefährdet sind. Und wir können es uns nicht länger leisten, tatenlos dabei zuzusehen, wie Menschen dazu gezwungen sind, unsauberes Wasser zu trinken, und Kinder an Ursachen sterben, die vermeidbar gewesen wären», fügte Marie Elisabeth Ingres hinzu.
MSF und das IKRK verlangen, dass in dieser immer verzweifelter werdenden Lage solide und freie Wege für die Bereitstellung von humanitärer Hilfe geöffnet und von allen Konfliktparteien respektiert werden. Wir verlangen ein Ende der Angiffe auf diese vitalen Lebensadern, und wir verlangen, dass die jemenitische zivile Luftfahrtbehörde die Möglichkeit erhält, die Flughäfen zu reparieren, damit humanitäre Hilfe nach Jemen geschickt werden kann.    •

1    ausser Saudi-Arabien: Bahrain, Katar, Kuwait, Jordanien, Marokko, Sudan, die Vereinigten Arabischen Emirate sowie Ägypten (Fussnote des Übersetzers)

Quelle: www.icrc.org
(
Übersetzung Zeit-Fragen)

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