Dürftige Grundkenntnisse vieler Schweizer Maturanden in Deutsch und Mathematik – Was tun?

Dürftige Grundkenntnisse vieler Schweizer Maturanden in Deutsch und Mathematik – Was tun?

mw. Die EDK (Erziehungsdirektorenkonferenz) hat kürzlich festgestellt, dass ein Maturand, der an die Uni will, einigermassen gute Deutschkenntnisse mitbringen muss und dass für ein naturwissenschaftliches Studium auch einige Grundlagen in Mathematik vonnöten sind (!). Was jedem Normalbürger mit gesundem Menschenverstand klar ist, wurde in umfangreichen Studien «evaluiert». Dabei stellte sich heraus, dass viele Maturanden nicht über das Niveau in Deutsch und Mathematik verfügen, welches in einem Universitätsstudium vorausgesetzt wird.1 Deshalb hat zum Beispiel der Rektor der ETH in Zürich schon vor Jahren angekündigt, Aufnahmeprüfungen einzuführen, wenn Studienanfänger die notwendigen Grundlagen aus dem Gymnasium nicht mehr mitbringen.
Und welche Konsequenzen zieht nun die EDK aus dieser Misere? Sie will zusammen mit dem EDI (Eidgenössisches Departement des Innern) ab 2014 «Bestimmungen zur allgemeinen Studierfähigkeit» aufstellen, indem sie «einen Katalog derjenigen Kompetenzen in Erstsprache und Mathematik» aufstellen will, die man für ein Universitätsstudium braucht (vgl. Medienmitteilung EDK/EDI vom 11.4.2012). Im kommenden Mai will die EDK diese Frage weiter erörtern.
Wollen wir Bürger weiter zuschauen, wie in den Verwaltungsblasen von Bund und Kantonen weitere «Studien» und «Projekte» lanciert und mit unseren Steuergeldern fürstlich honoriert werden?
Oder blasen wir schleunigst zum Marschhalt? Jeder Bräzelibueb weiss, dass er, um ins Gymi zu kommen, in der Volksschule gute Grundlagen in Deutsch und Mathematik erwerben muss. Jede Gymi-Schülerin weiss, dass man an der Uni in jeder Fakultät auch anspruchsvollere deutsche Texte lesen und schreiben können muss und dass für ein naturwissenschaftliches Studienfach gute Mathematik-Kenntnisse vonnöten sind. Dazu müssen unsere kantonalen Erziehungsdirektoren nicht weitere Jahre im «Haus der Kantone» in Bern verbringen, sondern die Lösung bietet sich von selbst an: Streichung des Lehrplan 21 aus dem Programm und Wiedereinführung eines soliden und systematisch aufgebauten Deutsch- und Mathematikunterrichts in der Volksschule, so dass unsere Jugendlichen nach neun Schuljahren mit einem wohlgefüllten Rucksack in die Berufslehre oder ins Gymnasium übertreten können. In den Gymnasien sind die Grundkenntnisse aus der Volksschule weiter aufzubauen und zu vertiefen. Dann werden die Maturanden wieder «studierfähig» sein.    •

1     vgl. Evaluation der Maturitätsreform 1995 (EVAMAR), Schlussbericht zur Phase II von 2008, S. 220)

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