Wiki, wer ist das?

Wiki, wer ist das?

von Christian Campiche, Journalist, Gründer und Chefredaktor der Online-Zeitung «La Méduse» sowie Buchautor, Lausanne

Konditionierung und Manipulation sind Instrumente, die jeder Kriegsteilnehmer benutzt, um den Gegner zu destabilisieren. Was soll man von einer Organisation namens Wikipedia halten, die der Welt ihre Wahrheit diktiert, wenn sie selber nicht durch Transparenz glänzt?

Wikipedia – wissen Sie – das ist diese Online-Enzyklopädie, die dank ehrenamtlicher Beiträge von Herr und Frau Jedermann einen guten Ruf schafft oder zerstört – wobei jedermann unkontrolliert wohlwollend oder boshaft sein kann. Auf Wikipedia wird man leicht zum Philanthropen, wenn man das Geld hat, einen Geschichtenerzähler zu finanzieren. Aber ein Einzelner wird genau so schnell zu einem Verschwörungstheoretiker, einem Revisionisten, einem Extremisten – am liebsten von rechts –, kurz gesagt, wenn er sich nicht dem Mainstream anschliesst, wird er übel diffamiert. Ohne jede Chance, im weltweiten Netz daran etwas korrigieren zu können, wenn er oder sie nicht zur ideologischen Strömung gehört, die die Welt regiert.
Um die Ehre zu haben, auf Wikipedia präsent zu sein, ist das Verfahren sehr einfach. Es genügt, sich zu registrieren, eine schmeichelhafte Biographie zu schreiben und auf die Registrierung zu warten. Vielleicht werden Ihnen einige Fragen gestellt, aber wenn Sie ein Minimum an Bekanntheit haben, verfügen Sie über alle Chancen, in den Gral der Besten der Welt aufgenommen zu werden.
Das ist die ideale Situation. Es kommt jedoch auch vor, dass Künstler oder Intellektuelle, die es absolut wert sind, in Wikipedia aufgeführt zu werden, aus obskuren Gründen daraus verbannt werden. Glücklich kann sich wähnen, wer es schafft, eine überzeugende Erklärung dafür zu erhalten. Es könnte durchaus sein, dass ihr «Gesprächspartner» ein Jugendlicher ist, dessen Namen Sie nie erfahren werden, weil er oder sie sich hinter einem Pseudonym versteckt.
Wikipedia behauptet, der Welt die Welt zu erklären, bleibt dabei aber vollkommen undurchsichtig, wenn es um seine Funktionsweise geht. Bei einer etwas gründlicheren Suche erfährt man doch noch, dass einige Mitglieder des wikimedia-Vorstands – der Stiftung, die das Online-Lexikon kontrolliert – enge Beziehungen zum amerikanischen Spekulanten George Soros haben, der 1992 das britischen Pfund zum Absturz brachte und Partner der US-amerikanischen Carlyle-Gruppe ist, ein zentraler Vertreter der Rüstungsindustrie. Soros verteilt darüber hinaus sehr grosszügig seine Millionen an einen bedeutenden Teil der Medien und spielt eine nicht zu vernachlässigende Rolle in der Migrationskrise durch die Finanzierung von Schiffen von Nichtregierungsorganisationen.
Gut informiert zu sein ist viel wert. Wenn Sie in Zukunft Wikipedia aufsuchen, seien Sie vorsichtig mit der Beurteilung von Biographien. Und seien Sie auf der Hut vor Etiketten und Beurteilungen, die Ereignissen, Organisationen und Menschen angeheftet werden. Die Geschichte ist oft genug mit «Geschichten» durchsetzt.    •

Quelle: La Meduse. Journal en ligne suisse du 9/8/18

(Übersetzung Zeit-Fragen)

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