Rostock – jahrhundertelange Erfahrung im Dialog mit Russland

Rostock – jahrhundertelange Erfahrung im Dialog mit Russland

Interview mit Roland Methling, Oberbürgermeister von Rostock

zf. Rostock ist Mitglied der «International Association of Peace Messenger Cities» (Internationale Vereinigung der Städte als Friedensbotschafter IAPMC). Der Oberbürgermeister von Rostock, Roland Methling, hat an der 29. Generalversammlung vom 29. Oktober bis 2. November in Wolgograd teilgenommen. Zeitgleich fand das V. Internationale Forum «Dialog an der Wolga: Frieden und Verständigung im 21. Jahrhundert» statt. Vertreter von Städten und Gemeinden aus 20 Ländern der Welt nahmen daran teil, um über den Erhalt des Friedens und die mögliche Rolle der Kommunen zu diskutieren.
Am Rande der beiden Veranstaltungen gab Roland Methling Zeit-Fragen das folgende Interview.

Zeit-Fragen: Herr Methling, seit 1991 pflegen Rostock und das russische Kaliningrad – bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges war dies das ostpreussische Königsberg – eine städtepartnerschaftliche Kooperation. Wie haben Sie begonnen, und was hat Sie persönlich motiviert, sich in diesem Bereich zu engagieren?

Roland Methling: Rostock ist eine international orientierte Stadt. Das kommt schon aus der Geschichte. Wir sind als Hanse- und Hafenstadt am Wasser gelegen und immer davon abhängig gewesen, dass wir Handel getrieben und Beziehungen zu unseren Nachbarn gepflegt haben. Die Stadt Rostock hat gegenwärtig 14 offizielle Städtepartnerschaften und pflegt eine enge Zusammenarbeit mit weiteren 10 Städten weltweit.
Unsere Städtepartnerschaften begannen im Jahr 1957 mit Szczecin, früher Stettin. Damals war es in der DDR verpönt, Stettin zu sagen, das klang nach Revanchismus. Das zeigt eigentlich, dass es so selbstverständlich nicht war; denn Szczecin ist bis 1945 eine deutsche Stadt gewesen. Inzwischen ist aber eine tiefe Freundschaft entstanden. Es ist die älteste deutsch-polnische Städtepartnerschaft.
Inzwischen gibt es über 500 Städtepartnerschaften – Verträge zwischen Gemeinden und Gebietskörperschaften Deutschlands und
Polens. 2017 haben wir alle deutsch-polnischen Städtepartner nach Rostock eingeladen, um einmal Bilanz zu ziehen und um uns auch gegenseitig zu ermutigen, diese Partnerschaften fortzusetzen.
Und gerade auch die Partnerschaften mit russischen Städten sind sehr wichtig.

Warum?

Die Verbindungen Rostocks nach Russland beginnen schon in der Hansezeit, zum Beispiel mit Nischni Nowgorod. Felle aus dem russischen Raum waren ein wichtiges Handelsgut der Hansezeit im 13. und 14. Jahrhundert. Nowgorod war der nördlichste Hansestützpunkt. Die Nowgorod-Fahrer sind auch eine Legende in der Geschichte der Hanse.
Nach 1945 haben wir sehr enge Beziehungen aufgebaut, denn der Rostocker Hafen war wichtige See-Verbindung in Richtung Sowjet­union. Zum damaligen Zeitpunkt war die Wirtschaft ganz eng verknüpft: Das waren an erster Stelle Reparationsleistungen, die erbracht werden mussten. Schiffe wurden für die damalige Sowjetunion gebaut. Die ersten Schiffe waren Schiffe, die in der Ostsee versenkt worden waren. Wir bargen sie, haben sie restauriert und an die damalige Sowjet­union übergeben. Der Warenaustausch zwischen der Sowjetunion und der DDR war sehr intensiv. Sie waren Haupthandelspartner, und sehr viele Waren kamen über See. Rostocks Wirtschaft lebte in dieser Zeit von den engen Beziehungen zur Sowjetunion. Rostock war der Hochseehandelsplatz für die Sowjet­union und das Tor zur Welt der DDR. Dieses Tor war aber bekanntlich bis 1989 nur in eine Richtung für die Menschen geöffnet.

Und wie ging es dann weiter mit den Städtepartnerschaften?

In den Jahrzehnten nach dem Krieg wurden Städtepartnerschaften auch ein Stück weit staatlich organisiert. Unsere erste Partnerschaft in Richtung Sowjetunion war damals Riga. Heute ist Riga unsere lettische Partnerstadt. Riga ist genau wie Rostock über 800 Jahre alt, Hansestadt, und es verbinden uns heute auch noch sehr, sehr enge Beziehungen. Wir freuen uns, wenn wir in Riga auch auf einen internationalen Blumenstrauss weiterer Ostseeanlieger-Städte und internationale Partner treffen, denn das ist natürlich auch eine der grossen Seiten von Städtepartnerschaften, dass man auch die Städtepartner der Partnerstädte kennenlernt. Wenn man so ein Kartensystem fortsetzen würde: Wir haben 14 Städtepartnerschaften, Riga hat 10 Städtepartnerschaften. Wenn man nun jeweils 10 weitere dazu nimmt, dann kommen rein rechnerisch schon 140 Städte zusammen, in fünf Schritten kämen wir so wahrscheinlich durch die ganze Welt.
Bei solchen Gelegenheiten kann man sehr viele Erstkontakte aufbauen, die helfen. Und das ist für Kommunen natürlich immer wichtig, vor allem, wenn sich jemand auch für Rostock interessiert, aus Russland oder aus Polen – oder aus Städten aus Norwegen, Dänemark, China oder den USA, zu denen wir auch Partnerschaften pflegen. Man hat dann einen Erstkontakt und kann fragen: Kennt ihr den, lohnt es sich, mit ihm in Kontakt zu treten? Worauf muss man achten?
Aber es hilft natürlich auch, wenn man wie in Rostock Fussball spielt. Als der FC Hansa Rostock noch in der ersten Bundesliga spielte, haben wir Kontakt nach Schweden gesucht. Innerhalb von 5 Jahren hatten wir damals bis zu sechs schwedische Spieler in unserer Mannschaft, die über 15 Jahre dazu beigetragen haben, dass wir in der ersten Liga und auch in der zweiten Liga gespielt haben. Auch das kann eine Städtepartnerschaft bewirken.
Aber ich glaube: Für Städtepartnerschaften ist es ganz besonders wichtig, dass man immer wieder für Vertrauen wirbt, dass in diesen Begegnungen zum Ausdruck kommt, dass wir alle gleiche Aufgaben, ähnliche Sorgen in der Familie oder in der Kommune selbst haben, und das vereint natürlich auch sehr stark.

Sie haben vorhin schon die Bedeutung von Rostock als Stadt des Schiffbaus erwähnt – auch für die Städtepartnerschaften. Können Sie das noch genauer erläutern?

Der Hafen in Rostock war, wie schon gesagt, in den Jahrzehnten nach dem Krieg mehr in eine Richtung geöffnet. Mit der Wende 1989/1990 haben wir in Rostock die Entscheidung getroffen, dass wir 1991 zu einem Grossseglertreffen in Rostock einladen wollen. Zu diesem Grossseglertreffen, das war die Hanse Sail, kamen damals über 100 traditionelle Segelschiffe nach Rostock – auch Schiffe unter Dampf, die ja auch zum Weltkulturgut gehören – damals aus 13 Nationen. Das Schöne war, dass wir das erste Mal sagen konnten: Wir haben euch eingeladen. Wenn ihr uns einladet, kommen wir auch. Wir kommen auch mit den Schiffen, und wir kommen persönlich. Vierzig Jahre lang war das nur eine Floskel, wenn uns jemand aus Dänemark oder aus Holland eingeladen hat.

Woher kommen heute die Schiffe zur Hanse Sail?

Aus den USA, aus Schweden, aus England, aus Holland, aus Spanien. Die Hanse Sail ist ein jährliches Treffen geworden. Diese Schiffe sind umworbene Stars, sie sind eine Augenweide. Sie müssen uns unbedingt besuchen und das anschauen. Man muss das gesehen haben: wenn diese Schiffe am Horizont zu sehen sind, auch die Hanse-Koggen, die regelmässig kommen. Da hat man vor der Altstadtkulisse mit diesen sieben Koggen auch tatsächlich das Gefühl, man ist in eine etwas frühere Zeit zurückgesetzt. Das findet jedes Jahr am zweiten Augustwochenende statt.

Kommen auch Schiffe aus Russland?

Russland verfügt über die grössten Traditionssegelschiffe der Welt. Das sind die Segler, die wirklichen Stars jeder Regatta – das sind deutsche Schiffe gewesen, die nach dem Zweiten Weltkrieg als Reparationsleistungen an die Sowjetunion ausgeliefert wurden. Diese Schiffe sind auch heute die Stars unserer Hanse Sail. Wir umwerben sie. Wir umwerben sie ganzjährig und haben diesen Schiffen jahrelang auch eine Heimat geboten, zum Beispiel in den neunziger Jahren, als es in Russland sehr stark bergab ging. Diese Schiffe waren einmal der Stolz der sowjetischen Schiffahrt, diese «weissen Schwäne», sie waren damals sehr abgewirtschaftet.
Auch die Besatzungen, die früher in gebügelter Uniform, mit weissem Matrosenanzug durch die Städte schritten – um die Seemacht der damaligen Sowjetunion zu präsentieren. Das alles war nach 1991 sehr weit heruntergekommen. Wir haben uns auch um diese Schiffe gekümmert. Wir haben sie in den neunziger Jahren über den Winter gebracht, im wahrsten Sinn des Wortes.

Mit der ganzen Besatzung?

Mit der Besatzung. Und haben damit natürlich auch ein Stück Freundschaft und Verbindlichkeit aufgebaut, so dass diese Schiffer sich bei uns sehr wohlfühlen. Darum werden wir beneidet. Das ist so ein kleines Stück Geschichte. Sie kommen sehr gerne wieder, und sie kommen dann, wenn wir sie einladen und wenn wir sie brauchen. Man muss immer sehen, diese Schiffer haben harte Törn-Pläne, sie sind in Ausbildung, in der Seefahrtsschule in Kaliningrad oder in Rostock selbst. Wir sagen zum Beispiel: Es wäre schön, wenn ihr am 17. Oktober zum Russlandtag kommen könntet. Da hat die Seefahrtsschule ihren Fahrplan angepasst und ist am 17. Oktober nach Rostock gekommen und hat für 850 Teilnehmer am dritten Russlandtag «Kulisse geschoben».

Genau, es hat ja erst vor kurzem in Rostock zum dritten Mal der Russlandtag stattgefunden.

Der Russlandtag ist eine Initiative der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern. Er ist vor vier Jahren, im Jahr 2014, das erste Mal durchgeführt worden. Damals waren – auch mit sehr skeptischem Blick – einige Vertreter aus dem deutschen Aussenministerium da. Da hat der Konflikt in der Ukraine die Beziehungen zwischen Deutschland, Westeuropa, der Nato und Russland stark belastet. Aber während viele Politiker nur darüber gesprochen haben, man dürfe den Kontakt nicht abbrechen, haben wir den Kontakt tatsächlich nicht abbrechen lassen. Wir haben die Kontakte weitergepflegt, und so hatte der dritte Russ­landtag in diesem Jahr mit 850 Teilnehmern noch mehr Gäste als in den Jahren zuvor. 10 Verträge wurden zwischen Wirtschaftsunternehmern und Institutionen abgeschlossen, die unterstreichen, dass ohne Russ­land nichts geht. Ohne Russland wollen wir nicht Europa und nicht die Zukunft gestalten.
Es ist wichtig, dass hier eine aktive Rolle eingenommen wird, und wir unterstützen das. Das Partnergebiet für Mecklenburg-Vorpommern ist die Oblast Leningrad, also der Landkreis um St. Petersburg. Er heisst aber weiterhin Oblast Leningrad. Auch dort gibt es kulturelle Spitzenleistungen. Wir haben das Taurida State Symphony Orchestra von Leningrad Oblast nach Rostock eingeladen. Dieses Orchester hat den Russlandtag eingerahmt. Und wir haben eine avantgardistische Kunstausstellung ermöglicht in einem neuen Schaudepot unserer Kunsthalle, das wir in Rostock in diesem Jahr zu unserem 800. Geburtstag errichtet haben. Als erstes mit einer Ausstellung aus Russland. Auch das ist ein Symbol, ein kleines Zeichen.

«Vertrauen und Wahrheit sind Grundwerte für unser gemeinsames Zusammenleben. Dazu gehört Wissen um unsere Geschichte, dazu gehört auch das Wissen über die Punkte in der Geschichte, die noch heute gegenseitiges Misstrauen hervorrufen.»

Wir möchten noch einmal in die jüngere Geschichte blicken. Welche Bedeutung hatte Rostock in der DDR?

Rostock war der exponierte Punkt der damaligen DDR, um auf internationaler Ebene die Anerkennung als Staat DDR zu erreichen. Rostock hat bis 1975 die Ostseewoche organisiert, eine von 1958 bis 1975 jährlich veranstaltete internationale Festwoche. Sie fand meist Anfang Juli im Bezirk Rostock statt und stand unter dem Motto: «Die Ostsee muss ein Meer des Friedens sein.»
Die Ostseewoche hatte damals «sieben Schwestern»: Dänemark, Westdeutschland, Schweden, Finnland, Russland, Polen und die DDR. Um einen wichtigen Satz immer wieder zu formulieren: «Die Ostsee muss ein Meer des Friedens sein.» Dieser Satz, denke ich, hat nichts an Aktualität verloren. Es ist gelungen, die Ostsee fünfundsiebzig Jahre lang als Meer des Friedens zu bewahren. Das gilt es fortzusetzen.
1975, bei der Helsinki-Konferenz, der KSZE, haben Ost und West beschlossen, die Propagandaarbeit in Gegenseitigkeit ein Stück weit zurückzunehmen. Deshalb gab es dann auch keine Ostseewoche mehr als völkerverbindende Veranstaltung; denn sie galt in Ost und West auch als eine Propagandaveranstaltung. Statt dessen gab es dann Sommerfestspiele. Die Kunsthalle, die ich erwähnt habe, ist 1968, zum 750. Geburtstag der Stadt, aber auch im Zusammenhang mit der Ostseewoche, errichtet worden, als Kulturstätte für die Biennale der Ostseeländer. Dort gab es seit Ende der siebziger Jahre eine Ausstellung avantgardistischer Kultur aus den sieben Schwesterländern, und das setzen wir bis heute fort. Deshalb war es ein Stück weit symbolträchtig, dass wir neben der Kunsthalle ein Schaudepot, einen Erweiterungsbau, eingerichtet haben. Wir widmen uns ausserdem der Kunst im Ostseeraum. Wir haben aber auch einen Schwerpunkt osteuropäische Kunst, um zusammen mit der Universität Rostock die Kunst des sozialistischen Realismus, also als ein Element osteuropäischer Kultur, wissenschaftlich zu erforschen. Sie ist ebenfalls Teil der europäischen Kultur, einer Kultur, die über tausend Jahre alt ist. Aber viele verbinden Osteuropa immer noch mit vorrangig kommunistisch geprägter Kunst.

Man merkt, dass Sie ein grosses Herz für Ihre Stadt haben. Hier in Wolgograd haben Sie Ihre Stadt vertreten. Wie könnte man das Bewusstsein für die grosse Bedeutung von Städtepartnerschaften stärken?

Ich möchte noch einmal auf etwas zurückkommen, was ich vorher gesagt habe und was mir sehr am Herzen liegt: Aus der Freundschaft mit den Schiffen ist der Gedanke entstanden und jetzt auch der Wunsch der russischen Seite, den 100. Geburtstag der Sedov – das ist eine russische Viermastbarke, die 1921 in Kiel gebaut worden ist und heute als Segelschulschiff genutzt wird – in Rostock zu begehen. Wir versuchen natürlich, der Sedov ein Geschenk zu bereiten, das heisst, ein wenig mit dazu beizutragen, dass dieses Schiff noch weitere hundert Jahre auf den Weltmeeren als Botschafter unterwegs sein kann.
Und vielleicht erklärt eine Geschichte die Bedeutung von Städtepartnerschaften oder Internationalität. Ich bin in der DDR aufgewachsen, aber was ich meine, hat wenig mit kommunistischer Erziehung zu tun, sondern mit einer humanistischen Grundeinstellung: Wir gehören auf dieser kleinen Welt zusammen.
Es kann nur friedlich zugehen, wenn es überall auf der Welt friedlich zugeht. Eigentlich kann man auch in Europa nur gut leben, wenn auch die anderen fast 8 Milliarden Menschen auf unserem Planeten in Frieden, Freiheit und menschenwürdig leben können. Ich glaube, das ist eine Herausforderung. Wir müssen uns dafür einsetzen, dass in den nächsten dreissig, vierzig Jahren diese menschenwürdigen Lebensverhältnisse an jedem Punkt dieser Erde geschaffen werden. So bin ich aufgewachsen, und das ist meine Grundeinstellung: Es gehören alle dazu.
Vertrauen und Wahrheit sind Grundwerte für unser gemeinsames Zusammenleben. Dazu gehört Wissen um unsere Geschichte, dazu gehört auch das Wissen über die Punkte in der Geschichte, die noch heute gegenseitiges Misstrauen hervorrufen. Wir müssen auch etwas tun gegen die ganz aktuellen Vorbehalte, die es immer noch in Richtung Russ­land gibt – aber auch in die Gegenrichtung. Russland ist das grösste Land der Welt, muss­te aber immer wieder erleben, dass sich Nationen zutrauten, das Land mit Krieg zu überziehen.
Deshalb ist Wolgograd, das ehemalige Stalingrad, schon ein ganz besonderer Ort. Wer sich von aussen ein Urteil über die russische Politik, über russische Entscheidungen, über russisches Auftreten, auch heute, bilden will, der sollte in Wolgograd gewesen sein. Der sollte sich mit der Geschichte ein wenig befassen, und er wird viel besser verstehen, dass Russland natürlich im eigenen Interesse aus der Erfahrung mit der Geschichte heraus handelt. Aber ich habe den Eindruck, dass dieses Interesse immer darauf gerichtet ist, gleichwertige Verhältnisse in der Welt zu haben, und das setzt voraus, dass auch Russ­land in einer solchen Welt anerkannt wird.
Zurück zu Ihrer Frage: Städtepartnerschaften sind eine internationale Aufgabe. Weil es eine freiwillige Arbeit ist, weil die meisten Städte in Deutschland verschuldet sind, kommt die Arbeit daran oft zu kurz. Selbst wenn die Bürgermeister und natürlich die Menschen in den Städten sich für diese internationale Arbeit engagieren, kommt der internationalen Arbeit auf Grund unserer Pflichten und Tagesaufgaben, nämlich Kindergartenplätze bereitzuhalten und die Schule zu organisieren und die Strassen zu unterhalten und die soziale Aufgaben zu sichern, nicht der Rang zu, der ihr eigentlich zusteht.

Wie könnte das behoben werden?

Im September fand in Berlin die Abschluss­konferenz des Jahres der Städtepartnerschaften statt. Dort wurde festgestellt, dass es im letzten Jahr über tausend Aktivitäten zwischen deutschen und russischen Gemeinden gegeben hat. Gelegenheiten, um sich auf Augenhöhe zu begegnen und Vorbehalte abzubauen, aber eben auch, um ein Stück multi­polare Welt gemeinsam zu gestalten. Das macht Hoffnung, und daran sollten wir uns orientieren.

Herr Methling, vielen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Freude und Erfolg bei Ihrer wichtigen Arbeit.    •

Roland Methling (parteilos) wurde 1954 in Tessin, Kreis Rostock-Land, geboren. Sein Studium schloss er 1972 als Diplomingenieur an der Universität Rostock ab. Ab 1978 arbeitete er in verschiedenen Aufgabenbereichen im Rostocker Überseehafen. 1990 wechselte er in die Verwaltung der Hansestadt. Dort leitete er u. a. das internationale Treffen der Traditionssegler Hanse Sail. Seit 2005 ist er Oberbürgermeister der Hansestadt Rostock. Zweimal gewann er die Wahlen im ersten Anlauf, zuletzt 2012 mit 53,8 Prozent. In seiner Amtszeit ist es gelungen, das Defizit im städtischen Haushalt von ehemals rund 230 Millionen Euro mit Unterstützung des Landes Mecklenburg-Vorpommern vollständig abzubauen. Damit hat die grösste und wirtschaftlich stärkste Stadt des Landes Mecklenburg-Vorpommern ihre finanzielle Handlungsfähigkeit vollständig wiedererlangt.

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