Wir stimmen nicht über ein Jagdgesetz aus der Retorte ab. Das Referendum wurde gegen ein von Regierung und Parlament ausgiebig diskutiertes und dann verabschiedetes Gesetz ergriffen.
Wird das neue Gesetz angenommen, werden Artenschutz, Tierschutz und Lebensraumschutz verbessert und zahlreiche Unklarheiten beseitigt. Das neue Gesetz ist fortschrittlich und ein guter, ja, sogar der bestmögliche Kompromiss, der langjährige Differenzen endlich bereinigt.
Wird das neue Gesetz abgelehnt, gilt weiterhin das Gesetz aus den achtziger Jahren. Wir Jäger jagen heute nach diesem Gesetz und würden auch weiterhin damit jagen.
Gegner bezeichnen das neue Gesetz vereinfacht als Abschussgesetz. Dies ungeachtet der Tatsache, dass es unter anderem die Voraussetzung für den Abschuss geschützter Tiere (z. B. Wolf, Steinwild) neu sehr zurückhaltend und klar regelt. Solche Abschüsse erfolgen bereits heute (durch Beauftragte der Kantone) und würden bei einem Nein wie bisher getätigt werden. Nur eben nach veralteten und weniger eindeutigen Regeln.
Leider verschweigen die Gegner alle weiteren, bedeutenden Verbesserungen, welche das neue Gesetz zum Wohle unserer Wildtiere, egal, ob jagdbar oder nicht, und der Umwelt bringt. Dazu gehört die Ausscheidung von Wildruhezonen, die Vernetzung von Lebensräumen mittels Wildkorridoren, neue Regeln zur Verhütung und Vergütung von Wildschäden, einheitliche Anerkennung kantonaler Jagdprüfungen, Einführung von bleifreier Munition, Verlangen eines jährlichen Treffsicherheitsnachweises durch jede jagdberechtigte Person, Nachsuchepflicht von auf der Jagd oder im Verkehr verletzten Tieren u. v. m.
Mit einem Nein zum neuen Gesetz bleiben die Entwicklung der Tierbestände und die Art, wie wir heute deren Lebensräume (über)nutzen, unberücksichtigt. Erneute Diskussionen werden Bundesrat und Parlament weiter beschäftigen. Und das alles auf dem Buckel unserer Tierwelt und zulasten von uns allen als Mitnutzer derer Lebensräume!
Beat Wolfer, Gräslikon
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