Teile meiner irischen Grafschaft Donegal sind 350 Kilometer von Dublin entfernt. Wenn man durch Nordirland fährt, kann man die Reise auch auf 200 Kilometer verkürzen. Der Durchschnittslohn beträgt hier weniger als 50 % des Lohnes in der Grafschaft Dub-lin. Nach der letzten Volkszählung hatte die Bevölkerung in den irischen Städten erheblich zugenommen, während die unserer Ortschaft und zwei anderer Orte zurückgegangen war.
Es ist zu erwarten, dass die Bevölkerungszahl in den grossen Städten in den kommenden Jahren noch viel mehr zunehmen wird, während die Landwirtschaft und die Landbevölkerung zurückgehen werden. Dies wurde von allen letzten Regierungen zugelassen.
Viele glauben, dass diese Entwicklung in Wirklichkeit von den politischen Entscheidungsträgern der EU und der Uno beabsichtigt ist. Sie ist aber sowohl ungerecht als auch unerträglich. Jedes Wochenende sind die Strassen Irlands überfüllt, wenn Familien wieder dorthin zurückfahren, wo sie aufgewachsen sind und ausgebildet wurden. Dieser Trend muss umgekehrt werden. Die Einwohnerzahl der Städte muss abnehmen und die der ländlichen Gebiete zunehmen. Aber wie?
Um den Verlust unserer Besten und Klügsten im ländlichen Irland zu stoppen, muss es ermöglicht werden, Unternehmen zu gründen, wie es die Menschen seit jeher tun. Die Unternehmen brauchen mehr als die sogenannten Anreize, die derzeit zur Verfügung stehen. Es war nie genug, finanzielle Anreize für qualifizierte Unternehmensgründungen anzubieten. Unternehmensgründungen in der ländlichen Umgebung Irlands mit geringer Bevölkerung, niedrigem Einkommen, wenig ererbtem Reichtum, starker Regulierung, ungünstiger Arbeitsgesetzgebung und hoher Besteuerung wurden mit dem Beitritt zum japanischen Kamikaze-Korps im Jahr 1944 verglichen. Die Gründung von Unternehmen muss erleichtert werden. Bisher ist keine Strategie erfolgreich. Der folgende neue Vorschlag wurde nach 50 Jahren des Versuchs, ein Unternehmen zur Herstellung von Möbeln in der County Donegal zu gründen, formuliert. Dies sind die Schritte, die wir unternehmen sollten:
Das Problem des Plans: Eine elitäre Minderheit der Wirtschaftsbarone und multinationalen Konzerne wird ihre De-facto-Monopole und die damit verbundene Freiheit verlieren, das Bruttosozialprodukt Irlands nach Belieben zu plündern! Auch die Wahrscheinlichkeit, dass ein solcher Plan selbst für Pilotprojekte akzeptiert wird, hängt von der Breite und Tiefe der Menschenkenntnis der Abgeordneten ab. In unserer postmodernen Welt und nach einer schweren Rezession sind die meisten Mitglieder unserer derzeitigen Regierung leider viel zu zynisch und selbstsüchtig, um einen solchen Plan zu akzeptieren. Sie haben wenig Vertrauenswürdigkeit, da sie jeden nach ihren eigenen Massstäben beurteilen. Daher ist der erste obige Schritt notwendig.
Die Vorteile: Wohlstand bringt Einfluss, Entscheidungsgewalt, lokale und nationale Souveränität, Würde und – für Menschen an Orten wie unserem Donegal – die Möglichkeit mit sich, seine Enkelkinder aufwachsen zu sehen. Ländliche Gemeinden und sogar Inseln werden überall wieder aufblühen. Und für hart bedrängte Städte gibt es überall eine grosse und dauerhafte Verringerung des Drucks, Wohnraum und Dienstleistungen für ihre gegenwärtig ständig wachsende Bevölkerung bereitzustellen. Martin Heidegger würde sich in der Tat freuen, dass die Menschen wieder Sonnenauf- und -untergang, die Jahreszeiten, Flüsse und Berge geniessen könnten – zu Hause an ihrem «ane-place» (das ist ein schottischer Begriff).
Fazit: Damit die meisten brandneuen Unternehmen in den Randgebieten florieren können, sind hohe Investitionen erforderlich. Woher sollen 0,5 Millionen Euro pro Arbeitsplatz kommen? Durch den Bau eines ummauerten Gartens, um die entstehenden Unternehmen vor den harten Winden der Besteuerung zu schützen – daher sollen sie kommen.
Eine zweite Metapher ist die traurige Tatsache, dass die Küsten des Mittelmeers früher einmal dicht bewaldet waren. Dann führten die Bauern Ziegen ein. Die Ziegen frassen die Setzlinge auf. Heute sind die Küsten kahl. Die Ziegen «besteuern» die Küsten. Sie müssen so lange ferngehalten werden, bis die Bäume ausreichend gewachsen sind.
(Übersetzung Zeit-Fragen)
* Brian Flanagan hat nach seinem Studium der Philosophie (B. A.) am University College Dublin (UCD) ein Unternehmen im Bereich Herstellung von massgeschneiderten Möbeln und der Restauration antiker Möbel aufgebaut und Handel betrieben. Er lebt in Buncrana, County Donegal, Irland.
Unsere Website verwendet Cookies, damit wir die Page fortlaufend verbessern und Ihnen ein optimiertes Besucher-Erlebnis ermöglichen können. Wenn Sie auf dieser Webseite weiterlesen, erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden.
Weitere Informationen zu Cookies finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Wenn Sie das Setzen von Cookies z.B. durch Google Analytics unterbinden möchten, können Sie dies mithilfe dieses Browser Add-Ons einrichten.