Trump-Administration sanktionierte Rosneft, um die US-Wirtschaft zu fördern

Ehemaliger UN-Sonderberichterstatter nimmt Stellung

Die von der US-Regierung gegen den russischen Ölkonzern Rosneft verhängten Sanktionen sind in Wirklichkeit von dem Ziel motiviert, einen gewaltigen Konkurrenten für den Energieexport in die Vereinigten Staaten von den grossen Märkten verdrängen zu wollen, sagte der ehemalige UN-Beamte Alfred de Zayas gegenüber Sputnik.

Am 18. Februar 2020 verhängte die Trump-Administration Sanktionen gegen die [in der Schweiz ansässige] russische Rosneft Trading S. A. und ihren Chef Didier Casimiro, weil sie angeblich venezolanische Öllieferungen abgewickelt haben.

«Letztlich ist das das Ziel – die US-Wirtschaft auf Kosten aller anderen voranzubringen», erklärt de Zayas, ehemals unabhängiger UN-Experte für die Förderung einer demokratischen und gerechten internationalen Ordnung, am 19. Februar 2020.

Washington verschärfte die Sanktionen im vergangenen Januar, nachdem der von den USA unterstützte Oppositionelle Juan Guaido sich selbst zum Interimspräsidenten Venezuelas erklärt hatte. Der zweimal demokratisch gewählte Präsident Venezuelas, Nicolas Maduro, beschuldigte Guaido und die Trump-Administration, versucht zu haben, die Regierung in Caracas zu stürzen, um die natürlichen Ressourcen des Landes zu plündern.

De Zayas erläutert, der jüngste Schritt sei Teil des Versuchs Washingtons, die Regierung Maduros zu stürzen – bisher erfolglos. Die neuen Sanktionen, die gegen Rosneft verhängt wurden, seien Teil dieser Strategie zur Isolierung und Verarmung Venezuelas, fährt de Zayas fort.

«Sanktionen sind wirtschaftlicher Terrorismus – illegal, weil die Folgen eine Kollektivstrafe darstellen.»

«Sanktionen töten», mahnt der Diplomat.

Ein Bericht von Professor Jeffrey Sachs und Marc Weisbrot wies darauf hin, dass im Jahr 2018 schätzungsweise 40 000 Venezolaner als Folge der von den Vereinigten Staaten und ihren Verbündeten verhängten Sanktionen starben, stellt de Zayas fest.

US-Präsident Donald Trump verfolge eine geldorientierte Politik gegenüber Venezuela, erklärt de Zayas.

«Letztlich geht es darum, Venezuela zu destabilisieren, Chaos zu schaffen, Juan Guaido als Präsident durchzusetzen und dann mit der Privatisierung und der grossen Plünderung der natürlichen Reichtümer Venezuelas fortzufahren», führt er aus. «Rosneft ist nur eine kleine Facette des Plünderungsszenarios.»

Die Wirtschaftssanktionen der USA verstiessen gegen die UN-Charta, gegen das Völkergewohnheitsrecht und gegen die Prinzipien des freien Handels und der freien Schifffahrt, betont de Zayas.

«Es ist ein unkonventioneller, von Gier getriebener Krieg. Ich kann das kaum als ‹-Politik› bezeichnen – es ist Wildwest-Banditentum», empört er sich.

Die Vereinigten Staaten beschuldigen Rosneft Trading S. A., eine in der Schweiz ansässige Tochtergesellschaft des russischen Ölgiganten Rosneft, die venezolanischen Ölexporte unter Umgehung amerikanischer Sanktionen abgewickelt zu haben, und den Präsidenten des Unternehmens, der wichtigste europäische Vermittler zu sein, der Maduro hilft, die Auswirkungen der Sanktionen zu überleben.  •

Quelle: www.urdupoint.com/en/world/trump-administration-sanctioned-rosneft-to-ad-842121.html vom 20.2.2020

(Übersetzung Zeit-Fragen)

 

«In dem Ausmass, in dem Sanktionen direkt oder indirekt zu einem Mangel an notwendigen Arzneimitteln wie Insulin und Anti-Malaria-Medikamenten führten, in dem Ausmass, in dem Sanktionen Verzögerungen in der Verteilung und damit viele Todesfälle verursachten, müssen Sanktionen als Verbrechen gegen die Menschlichkeit verurteilt werden.»

Prof. Dr. iur. et phil. Alfred de Zayas,
Hintergründe der Krise in Venezuela,

Zeit-Fragen Nr. 9 vom 24.4.2019

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