US-Gesundheitsbehörde CDC – bei Corona handlungsunfähig?

von Bob Barr, Georgia, USA*

Seit fast einem dreiviertel Jahrhundert haben die amerikanischen Steuerzahler zig Milliarden Dollar an eine Behörde der Bundesregierung gespendet, die ausdrücklich mit der Identifizierung, Kontrolle und Prävention von Krankheiten beauftragt ist. Doch trotz zahlreicher Krankheitsausbrüche in diesen Jahrzehnten – von Malaria in den Südstaaten nach dem Zweiten Weltkrieg bis hin zu Sars, Vogelgrippe und Ebola-Ausbrüchen in den letzten Jahren – waren die in Atlanta ansässigen Centers for Disease Control and Prevention (CDC) anscheinend bedauerlicherweise nicht darauf vorbereitet, auf das sich noch immer entwickelnde Covid-19 oder «Corona-Virus» zu reagieren, das Ende letzten Jahres vom chinesischen Festland ausging.
Wie vorherzusehen weisen die Demokraten fast fröhlich auf Präsident Trumps Reorganisation der Abteilungen und die Kürzung der Mittel für die CDC im Jahr 2018 als Grund für die anämische Reaktion der Behörde auf die rasche Ausbreitung von Covid-19 hin.  Die Ursachen der Probleme bei der CDC rühren jedoch nicht von Trump her und gehen weit über die jüngsten administrativen Änderungen oder Finanzierungsentscheidungen hinaus.
Die CDC leidet seit Jahren an einem Problem, das Regierungsbehörden überall bekannt ist – «mission creep»; hierbei dehnen  eine Behörde und die Kongressabgeordneten ihre Verantwortlichkeiten absichtlich immer weiter aus, um immer grössere Budgets zu rechtfertigen. Im Falle der CDC spiegelt sich dies in der Bandbreite der nicht krankheitsbezogenen Verantwortlichkeiten wider, für die sie sich in den letzten Jahren eingesetzt hat; alles von Schulmobbing bis zu Arbeitsunfällen und vor allem Waffenkontrolle.
Ein solcher institutioneller Expansionismus hat jedoch seinen Preis; und hier ist es ein Verlust an Fokus und Priorität gegenüber dem, was einst die Kernaufgabe der CDC war – die Kontrolle und Prävention von Krankheiten.
Trumps Bemühungen seit drei Jahren, die Regulierungs- und Politikfunktionen des Bundes über den weiten Horizont der Bundesregierung zu reformieren, passen nicht gut zu den Bürokraten innerhalb dieser Agenturen, sei es im «Foggy Bottom», wo das Aussenministerium sitzt, oder in Atlanta, wo die CDC ihren Hauptsitz hat.
Als Präsident hat Trump jedes Recht – ja, sogar die Pflicht –, Veränderungen innerhalb der Bundesbehörden zu bewirken, um sie in ihren Aufgaben effektiver, effizienter und zielgerichteter zu machen. Dass die CDC und ihre Beschützer in der Demokratischen Partei solche Schritte bemängeln und dann die Administration für das neueste unvorhergesehene Virus, das von irgendwo tief im Inneren Chinas ausging, verantwortlich machen, widerlegt die inhärente parteiische Natur ihres Auftretens.
Der Zusammenbruch in der CDC war eine sich langsam entwickelnde Krise, und die Schuldzuweisung der Demokraten an Trump ist, wie der Präsident sagte, ein «Schwindel». Seit Jahren sind die Demokraten im Kongress mehr damit beschäftigt, die Zuständigkeit des Zentrums für die Untersuchung von Waffengewalt zu stärken, als dafür zu sorgen, dass die sich ausbreitende Behörde ihre Kernaufgabe, die Identifizierung und Kontrolle übertragbarer Krankheiten wie, nun ja, neuer Virusstämme, besser erfüllt.
Offensichtlich war es zumindest bis jetzt für die Demokraten im Kongress wichtiger (und einfacher), die Debatte über die Waffenkontrolle zu einem Thema der «öffentlichen Gesundheit» zu machen, wofür dann das CDC im weitesten Sinn zuständig wäre, als sich mit der Struktur und den Prioritäten der Seuchenkontrolle in der Behörde zu befassen.
Wenn man bedenkt, dass wir uns im  Vorfeld einer höchst umstrittenen Präsidentschaftswahl befinden, die erst in mindestens weiteren acht Monaten zu Ende geht, ist es unwahrscheinlich, dass die Demokraten erwachsen auftreten und mit der Verwaltung zusammenarbeiten werden, um die seit langem notwendigen Änderungen in der CDC vorzunehmen, die sie wieder an die ihr angemessenen Grenzen führen werden.  Es ist daher um so wichtiger, dass Trump sich nicht von seinem Bestreben abhalten lässt, dies weiterhin zu tun; nicht nur, um die Auswirkungen des Corona-Virus zu verringern, sondern auch, um sicherzustellen, dass die CDC viel besser vorbereitet ist, der nächsten viralen Bedrohung zu begegnen, die sich unweigerlich irgendwann einmal einstellen wird.  •

(Übersetzung Zeit-Fragen)

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