Leserbriefe

«Achtung vermittelt vor den leidgeprüften libanesischen Menschen»

Der Artikel «Die Überlebenden» von Karin Leukefeld in Zeit-Fragen Nr. 14 vom 28. Juni 2022 hat mich in besonderer Weise berührt. Wenige Tage zuvor hatte ich in Köln bei der Fahrt mit einem Taxi einen libanesischen Taxifahrer kennengelernt: ein ausgesprochen freundlicher, schon etwas älterer Mensch. Ich erfuhr, dass er seit 14 Jahren in Köln lebt, Familienvater von bereits erwachsenen Kindern ist, die in Köln die Schule besucht haben. Er erzählte mir viel von seinem Heimatland Libanon, von der fehlenden staatlichen Ordnung und den chaotischen Zuständen dort, von der horrenden Inflation, aber auch von seinem Bruder, der dort geblieben ist. Als der Bruder dringend Medikamente benötigte, waren diese in Libanon nicht zu bekommen. Also schickte er sie seinem Bruder von Deutschland aus. Jedoch konnte der Bruder das Paket mit den Medikamenten nicht ohne weiteres in Empfang nehmen. Jemand, vielleicht der Postbote, hatte es abgefangen und verlangte nun 50 US-Dollar für die Aushändigung. Was blieb dem Bruder anderes übrig, als die 50 Dollar zu zahlen!
  Die Schilderungen dieses sympathischen libanesischen Taxifahrers konnte ich nicht vergessen.
  Als ich nun wenige Tage später den Bericht von Karin Leukefeld las, war ich tief berührt und empfand einen Sinn darin, den libanesischen Taxifahrer kennengelernt zu haben. Meine bei der Taxifahrt gewonnenen Eindrücke von Libanon konnte ich so in besonders eindrücklicher Weise vertiefen, u. a. dadurch, dass die Autorin den gesellschaftlichen und politischen Kontext der aktuellen Zustände aufgezeigt hat. Darüber hinaus hat mir Karin Leukefeld Achtung vermittelt vor den leidgeprüften libanesischen Menschen und ihrem Lebensmut, ihrem Überlebenswillen. Dafür bin ich dankbar.
  Wieder einmal habe ich mich gefragt, was wir, was ich als einzelner Mensch tun kann gegen diese schreiende Ungerechtigkeit, bedingt durch die Machtinteressen des westlichen Hegemons und seiner Vasallen. Mich verbinden mit Gleichgesinnten, mich weiter zu informieren, immer wieder Gespräche zu führen und vielleicht bescheidene materielle Hilfe zu leisten durch Spenden. Das waren die bescheidenen Antworten, die ich gefunden habe.

Annelene Neuhaus, Köln

Ein Dankeschön

Als langjähriger Zeit-Fragen-Leser möchte ich mich bei allen Mitarbeitern dieser Zeitung herzlich bedanken für den unermüdlichen und wertvollen Einsatz, mit dem sie auf ehrenamtlicher Basis eine hochwertige Zeitung herausbringen, die sich am Gemeinwohl, an Ethik und am Völkerrecht orientiert.
  Gerade angesichts der fast allgegenwärtigen Propaganda, mit der uns seit Beginn des Ukraine-Krieges die meisten Medien in Deutschland auf allen Kanälen und rund um die Uhr «versorgen», wird die Bedeutung von Zeit-Fragen als unabhängige «Zeitung für freie Meinungsbildung, Ethik und Verantwortung» besonders greifbar.
  Zeit-Fragen macht bei der allgemeinen Desinformation nicht mit und hält Artikel bereit, die dem Leser der Mainstream-Medien meistens vorenthalten werden, wobei ihre Beiträge zu den vielfältigen politischen, sozialen und pädagogischen Fragestellungen für unser Zusammenleben von grosser Bedeutung sind.

Herzlichen Dank! Und bitte weiter so!

Wolfgang Ley, Köln

Unsere Website verwendet Cookies, damit wir die Page fortlaufend verbessern und Ihnen ein optimiertes Besucher-Erlebnis ermöglichen können. Wenn Sie auf dieser Webseite weiterlesen, erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden.
Weitere Informationen zu Cookies finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
 

Wenn Sie das Setzen von Cookies z.B. durch Google Analytics unterbinden möchten, können Sie dies mithilfe dieses Browser Add-Ons einrichten.

OK