Das bolivianische Modell des Lithiumabbaus

Vortrag von Dr. Muruchi Poma*, Deutschland und Bolivien, beim XXX. Kongress «Mut zur Ethik» in Sirnach TG am 3. September 2023

Ich möchte mich zunächst ganz herzlich bedanken für die Einladung und will noch einige einleitende Worte zum Thema Neutralität sagen, was wirklich sehr wichtig ist. Es war für mich eine Enttäuschung, dass die Schweiz jetzt Waffen liefern will an die Ukraine. Als Kanzler Scholz nach Brasilien geflogen ist und von Präsident Lula gefordert hat, Waffen in die Ukraine zu liefern, sagte dieser ganz deutlich vor der Presse: «Nein, das machen wir nicht!» Es war für mich wirklich eine Enttäuschung, dass die Schweiz nicht das gleiche getan hat. Aber ich weiss jetzt, die Schweizer werden um die Neutralität kämpfen!

Lithium, ein
 wichtiges Exportprodukt Boliviens

Nun zu Bolivien. Im Moment ist es teilweise zum Glück so, dass der Staat nicht nur die Verfassung respektiert, sondern sich für die Interessen der Mehrheit einsetzt. Ich möchte hier vortragen, wie sich der Staat für den Lithiumabbau engagiert. Dieser für die Industrie notwendige Rohstoff ist ein Exportprodukt von Bolivien. Ich will hier nicht auf die technische Bedeutung von Lithium eingehen, ich nehme an, dass für viele bekannt ist, dass Lithium für die Herstellung von Batterien wichtig ist und diese für die Elektromobilität und für Elektroautos von grosser Bedeutung sind. Noch ein Wort: Die Informationen, die ich hier geben werde, kommen grossteils aus der Presse und aus der kollektiven Arbeit des Vereins Ayni für Ressourcengerechtigkeit e.V., den wir in Leipzig 2012 gegründet haben (https://ayni-ev.de/).

Bolivien hat die
 weltweit grössten Lithium-Reserven

Bolivien ist eines der Länder, die den grössten Anteil an den weltweiten Lithiumressourcen haben. Bis vor kurzem waren es geschätzte 21 Mio. Tonnen. In den letzten Monaten ist bekannt geworden, dass es sogar 23 Mio. Tonnen sind. In Bolivien gibt es mehr als 20 Salzseen, und die Zahl 23 Mio. Tonnen bezieht sich nur auf drei oder vier von ihnen. Das heisst, die Ressourcen sind noch erheblich grösser. Argentinien verfügt über 19 Mio. Tonnen, Chile über 10 Mio. Tonnen und Mexiko über 2 Mio. Tonnen der weltweiten Lithiumressourcen. Der grösste Lithiumproduzent heute ist Australien, es folgen Chile, China, Argentinien und Brasilien. 2022 hat Australien 61  000 Tonnen produziert.
  Bolivien, Argentinien und Chile sind die drei wichtigsten Lithiumproduzenten in Lateinamerika. Im sogenannten Lithium-Dreieck, das diese Länder verbindet, befinden sich etwa 62 % der Reserven weltweit. Nur eine Randbemerkung hier: Diese Länder und damit auch das Dreieck, wo Lithium heute für die Länder des Nordens oder des Fernen Ostens ausgebeutet wird, gehörten vor der Kolonialisierung zum Tawantinsuyu (Inka-Reich), welches mit der Kolonialisierung aufgeteilt wurde.

Zwei Modelle des Lithium-Abbaus

Es gibt zwei Modelle des Lithiumabbaus: das staatliche Modell und das private Modell. Das private neoliberale Modell kennen wir zur Genüge. Beim staatlichen Modell gibt es einerseits die Form des Joint Venture, eine Mischung aus staatlichen und privaten Anteilen, andererseits das zu 100  % staatliche Modell. Das bolivianische Modell ist zu 100  % staatlich. Für das bolivianische Modell gibt es zwei Grundbedingungen: Lithium als strategischer Rohstoff ist erstens in der Verfassung verankert und zweitens auch in den Minengesetzen (hierbei sind allerdings Joint Ventures für die Industrialisierung des Lithiums mit mehrheitlich staatlicher Beteiligung vorgesehen. Beides wurde während der indigenen Regierung von Evo Morales beschlossen. 

Zusammenarbeit mit chinesischen
 und russischen Unternehmen

Für die Länder des Nordens, also für die Käufer, gilt das Lithium als «kritischer» Rohstoff und wird auch als solcher bezeichnet. Aber für uns in Lateinamerika und in Bolivien ist es ein strategischer Rohstoff. Und wenn das in der Verfassung so steht, kann es nur der Staat ausbeuten, bzw. die Genehmigung erteilen, den Rohstoff zum Vorteil des bolivianischen Staates abzubauen. Dennoch hat Bolivien Geschäftsbeziehungen mit internationalen Konzernen aufgenommen, zunächst mit dem chinesischen Unternehmen CATL. Dieses Unternehmen baut auch in Ungarn eine Batteriefabrik auf. Dieses Unternehmen betreibt in Deutschland schon eine Batteriefabrik, und zwar in Thüringen. Und so wird sicherlich das bolivianische Lithium auch nach Europa exportiert. Die Europäer können demzufolge nicht sagen, es gehe nur nach China!
  Ein zweites Unternehmen ist die Uranium One Group aus Russland. Es ist ein russisches Unternehmen, das in diesem Jahr den Zuschlag bekommen hat, gemeinsam mit dem bolivianischen staatlichen Unternehmen YLB (Yacimientos de Litio Bolivianos) Lithium abzubauen. Ende Juni 2023 wurde das verkündet. Trotz allen Drucks aus den USA und der internationalen Presse hat sich die bolivianische Regierung durchgesetzt und gesagt: Wir geben demjenigen den Zuschlag, der sich unseren Vorstellungen anpasst, und wenn wir sehen, dass Russland ein gutes Angebot gemacht hat, dann entscheiden wir uns dafür. Und das freut mich sehr, das hier zu verkünden, die Nachricht hat mich sehr gefreut! Das dritte Unternehmen ist Citic Guaon/Crig aus China. Diese drei Unternehmen haben den Zuschlag bekommen für die Zusammenarbeit bei der Lithiumausbeutung. Und warum hat Bolivien das getan trotz des Verfassungsartikels? Weil Bolivien den Markt für Lithium braucht, weil Bolivien das Know-how für den Lithiumabbau braucht und weil Bolivien auch Know-how für die Wertschöpfungskette braucht.
  Die erste Besonderheit des bolivianischen Modells besteht darin, dass es zu 100  % unter der Kontrolle des Staates steht, wie auch vom Vizeminister Boliviens betont wurde. Die internationalen Konzerne sind Dienstleistungsunternehmer mit dem Recht, bevorzugter Kunde für den Lithiumkauf zu sein. Ich will das betonen, denn es wird immer gefragt: Welchen Nutzen bringt die Zusammenarbeit den internationalen Konzernen, wenn das Lithium zu 100  % dem bolivianischen Staat gehört? Diese Konzerne haben ein Vorkaufsrecht für Lithium und damit den ersten Zugang zu diesem «kritischen» Rohstoff in einem Land, wo grosse Ressourcen vorhanden sind. So haben sie sich eine ihrer Lieferketten gesichert.
  Es gibt im Moment Vereinbarungen, aber noch keine Verträge mit den Konzernen. Es ist noch ein weiter Weg, bis sie juristisch ausgearbeitet sind.
  Die zweite Besonderheit dieses Modells zeichnet sich dadurch aus, dass die internationalen Konzerne auch in die Wertschöpfungskette investieren werden. So werden sie nicht nur bei der Ausbeutung des Lithiums dabei sein und lediglich Lithium kaufen, sondern sie haben sich auch verpflichtet, in die Wertschöpfungskette zu investieren.

Geringer Wasserverbrauch
 durch direkte Lithiumextraktion

Drittens sind die internationalen Konzerne nicht nur offen für den Technologietransfer, sondern müssen dies auch tatsächlich umsetzen, so z.B. bei der Technologie der direkten Ausbeutung des Lithiums über die Direct Lithium Extraction (DLE). Der Wasserverlust ist bei der Anwendung der beiden Technologien sehr unterschiedlich. Bei der Nutzung von Verdunstungsteichen werden 200  m³ (200  000 Liter) Sole pro Tonne LCE (Lithiumcarbonat-Äquivalenten) verdunstet. Bei der DLE-Methode beträgt der Nettowasserverbrauch nur 2 m³ (2  000 Liter) pro Tonne LCE , also 100 mal weniger (https://ctlithium.com/de/about/direct-lithium-extraction/).
  In Deutschland ist diese Technologie bekannt. Im Oberrheingraben im Südwesten Deutschlands soll ein riesiges Lithiumvorkommen tief unter der Erde in Thermalwasser schwimmen. Mit diesem heissen Wasser werden gleichzeitig Fernwärmenetze versorgt. Das australische Unternehmen Vulcan Energie ist dabei mit Projekten involviert. Mit einer Anlage zur Optimierung der Lithiumextraktion wird das Lithium vom heissen Wasser praktisch getrennt, und das Wasser fliesst dann wieder in den Boden zurück. Das so erzeugte Lithiumchlorid wird in einer Anlage zur Optimierung der Lithiumelektrolyse weiterverarbeitet, am Ende steht Lithiumhydroxid. Eine ähnliche Technologie wird von den genannten internationalen Konzernen in den Salzseen Boliviens angewendet werden, natürlich mit anderen Ergebnissen. Bolivien hat ein Forschungsteam und arbeitet an eigenen Patenten, auch für die DLE-Technologie.
  Inzwischen haben bolivianische Wissenschaftler eigene Patente für die Gewinnung von Lithiumcarbonat ausgearbeitet. Das ist sehr gut.
  CATL wird mit dieser Technologie im Salzsee Uyuni 25  000 Tonnen ausbeuten und im Salzsee Coipasa ebenfalls 25  000 Tonnen. Citic Guaon/Crig wird ebenfalls mit dieser Technologie im nördlichen Teil des Salzsees von Uyuni arbeiten, und es soll 2 5 000 Tonnen produzieren. Russland wird ebenfalls mit dieser Technologie aus dem Salzsee Pastos Grandes 25  000 Tonnen ausbeuten. Insgesamt ist vorgesehen, 100  000 Tonnen bis 2025 bereitzustellen.
  Bolivien hat mit dem Lithiumprojekt schon 2009 angefangen, und jetzt ist man von einer Pilotanlage zu einer eigenen Industrieanlage übergegangen, die 15  000 Tonnen jährlich produzieren soll. Bis jetzt ist man noch nicht so weit, aber das ist das Ziel.
  Was die Wertschöpfungskette betrifft, ist bekannt, dass die Industrieländer und Industriekonzerne, die sich mit Lithium beschäftigen, den grössten Profit bei der Kathodenproduktion, der Zell- und der Batterieproduktion erreichen. Der Chefökonom von Repsol, Antonio Medina, schätzt, dass die Materialkosten 90  % des gesamten Wertes einer Batterie betragen, die Kathoden und Anoden machen 75  % aus. Die internationalen Konzerne haben sich in Bolivien nun verpflichtet, auch in diese Bereiche zu investieren. Das ist eine gute Nachricht für Bolivien und für Lateinamerika. Kürzlich war in der Presse zu lesen, die Chinesen wollten ja nur wie die Europäer und Nordamerikaner das Lithium für ihre eigenen Zwecke ausbeuten. Das ist einfach eine Lüge. Nein, die Bolivianer haben in diesem Fall darauf bestanden, dass sie selbst damit Geld verdienen müssen. Das sind Nachrichten, die den Anfang vom Ende des brutalen Kolonialismus und Neokolonialismus andeuten.

Lithiumabbau in Argentinien und Chile

Nun der Vergleich zum staatlichen Modell der anderen Länder, Chile und Argentinien. In Chile gibt es im Moment zwei grosse private Unternehmen: Abermale aus den USA und SQM (Sociedad Química y Minera de Chile S.A.) aus Chile. Das letztere ist zusammengesetzt aus zwei Unternehmen: aus Chile und China. Der chilenische Unternehmer ist der Schwiegersohn von Pinochet, ist in der Literatur zu lesen. Das chinesische Unternehmen Tianqi Lithium hat einen Anteil von 22,77  % an SQM. Die Zusammenarbeit ist 2018 entstanden.
  In Argentinien gibt es mehrere internationale Konzerne, die an der Lithiumgewinnung arbeiten. Es sind u.a. Alkem (Australien), Livent (USA), Lithium Americas (Kanada), Posco (Südkorea) und Ganfeg-Lithea (China). Drei Projekte produzieren im Moment: das von Livent in der Provinz von Catamarca, das von Orocobre Ltd und Toyota in Jujuy und das von Exar (Lithium Americas und Ganfeng) ebenfalls in der Provinz Jujuy. Nicht die Staaten sind dabei die wirklichen Exporteure, sondern die Konzerne, die aus diesen Ländern Lithium exportieren. Der grösste Abnehmer dieses Lithiums ist Asien, also China, Japan und Südkorea. Dort spielt sich die technologische Entwicklung auf diesem Gebiet ab – nicht in den USA und nicht in Europa. Das müssen wir Europäer uns vergegenwärtigen. Viele glauben noch, wir seien auf dem letzten Stand der wissenschaftlichen Entwicklung. Das ist leider nicht so, wir müssen noch viel daran arbeiten und vor allem den Neokolonialismus beenden.

Auch in Argentinien
 und Chile bestimmt der Staat mit

Ich will trotzdem einige Einschränkungen machen in bezug auf die Übermacht der privaten Unternehmen und möchte auf das staatliche Engagement von Argentinien und Chile hinweisen. Argentinien hat ein Fenster dafür offen gelassen, indem es erstens durchgesetzt hat, dass die internationalen Konzerne einen Prozentsatz von 5–20 % der Produktion für die industrielle Produktion in Argentinien bereitstellen müssen. Dafür wurde ein kleines staatliches Unternehmen gegründet namens Y-TEC. Es soll Zellen und Batterien produzieren. Diese Batterienproduktion soll für Autos in Argentinien bereitgestellt werden, auch auf dem Land. Argentinien ist ein riesiges Land, und wenn man Energie haben will, muss man die zentrale Energieversorgung mit den entfernten Orten verbinden. Das ist kostspielig, aber mit der Batterieproduktion und mit Solaranlagen kann man das schnell umsetzen. Diesen Teil hat man in Argentinien entwickelt. Ich hoffe, dass sich dies weiterentwickelt. Argentinien will keine anderen Wege gehen.1
  Ausserdem sieht das argentinische Modell eine Beteiligung der Provinzregierungen an den Projekten der internationalen Konzerne von etwa 3–8 % vor. Das ist sehr wenig, aber die Zentralregierung von Argentinien ist nicht damit zufrieden. Denn es läuft gesamtstaatlichen Interessen entgegen, dass es die Gouverneure dieser Provinzen in eigener Regie machen wollen. Es gibt starken Protest der indigenen Bevölkerung, sie möchten das nicht, Wasser und Grund und Boden dort sollen unberührt bleiben. Da gibt es grosse Konflikte in den Provinzen.
  Im Fall Chile gibt es im Moment grosse Hoffnung, denn die jetzige Regierung von Boric hat im Februar ihre nationale Lithium-Strategie verkündet. Boric hat gesagt, ab 2030 werden sich die zwei genannten internationalen Konzerne an dem staatlichen Unternehmen beteiligen als eine Art Joint Venture mit 51 % Anteil für Chile und 49 % für die Konzerne. Es gab und gibt immer noch ein grosses Geschrei von seiten der Neoliberalen, Chile hat ja auch eine Tradition des Neoliberalismus seit Pinochet, aber der Regierungschef hat klar und deutlich gesagt: So lange ich, also Boric, an der Regierung bin, wird das Lithium nicht einzelnen Konzernen oder Personen zugute kommen, sondern es muss allen Chilenen gehören. So wie es auch der mexikanische Präsident verkündet hat: Dieser strategische Rohstoff muss allen Mexikanern zugute kommen. In diesem Fall auch allen Chilenen.
  In der nationalen Lithiumstrategie Chiles ist auch festgelegt, dass die internationalen Konzerne, ähnlich wie in Bolivien, in die Wertschöpfungskette investieren sollen. Ausserdem wird angestrebt, dass die internationalen Konzerne wegen des Wasserverlusts auch mit der neuen Technologie DLE, der direkten Lithiumextraktion, arbeiten sollen. Ich bedanke mich für die Aufmerksamkeit.  •



1 Am 22.9.2023, nach meinem Vortrag, hat amerika21 bekannt gegeben: «Die Tochterfirmen des staatlichen Ölkonzerns YPF, Y-Tec und YPF Litio, haben nun eine Absichtserklärung mit der Düsseldorfer Eusati GmbH unterschrieben, um die staatliche Lithiumproduktion und -verarbeitung voranzubringen.»

* Dr. Muruchi Poma, 1950 in Bolivien geboren, studierte Wirtschaftswissenschaften in Leipzig und promovierte 1985 zum Thema Revolutionärer Demokratismus José Martis. Herausgeber des elektronischen Newsletter Tani Tani in spanischer Sprache. Seit 2011 Vorsitzender des Leipziger Vereins «Ayni – Verein für Ressourcengerechtigkeit». Veröffentlichungen: «Evo Morales – die Biografie» 2007, «Ponchos Rojos» 2008 und «Qhapaq Ñan y Socialismo».

Wirtschaftliche Souveränität über die Ressourcen

gl. Bolivien hat in den letzten 16 Jahren eine beeindruckende Entwicklung erlebt. Evo Morales war 2006 mit seiner Partei, dem Movimiento al Socialismo MAS, zum ersten indigenen Präsidenten eines südamerikanischen Landes gewählt worden. Seither vervierfachte sich das Bruttoinlandprodukt, die Zahl der in relativer Armut lebenden Menschen sank von 60 % auf 3 5%. 2014 erklärte die Unesco den Analphabetismus in Bolivien für besiegt.
  Sozialprogramme und Investitionen in Bildung und Gesundheit waren zentral im Regierungsprogramm, mit Kuba und Venezuela wurde dabei eine enge Zusammenarbeit und Austausch gepflegt. Die Regierung Morales verfolgte von Beginn an das Ziel, die wirtschaftliche Souveränität über die Ressourcen des Landes zu gewinnen und zu bewahren. Dafür brauchte man gut ausgebildete Fachkräfte. Etwa 100 Studenten wurden ins Ausland geschickt, um eine entsprechende Ausbildung zu bekommen. Bolivien verfügt über grosse Erdgasreserven und die weltweit grössten Lithiumvorkommen.
  Bereits 2006 verstaatlichte die Regierung alle Öl- und Erdgasvorkommen. Joint Ventures mit ausländischen Unternehen sind nur möglich, wenn der bolivianische Staatskonzern YPFB (Yacimientos Petrolí-feros Fiscales Bolivianos) eine Mehrheitsbeteiligung hält. Bis heute wird konsequent an diesem Ziel der Souveränität festgehalten, mit der Unterstützung eines Grossteils der Bevölkerung.
  2022 zog der Minister für Kohlenwasserstoffe und Energie, Franklin Molina Ortiz, eine positive Bilanz nach 16 Jahren Verstaatlichung. Mit den Einnahmen sei eine Politik der Umverteilung des Reichtums möglich geworden, die Infrastruktur verbessert worden und die Lebensqualität von Millionen Bolivianern verbessert worden. Auch 2023 ist die Wirtschaft Boliviens trotz globaler Krisen wie dem Ukraine Konflikt und den Folgen der Covid-19-Pandemie weiter gewachsen, die Inflationsrate vergleichsweise niedrig.
  Der derzeitige Präsident Luis Arce führt das Wirtschaftsmodell von Evo Morales fort, das «Modelo Económico Social Comunitario Productivo». Auf dem Gipfel-treffen der BRICS-Gruppe in Johannesburg stellte Arce das bolivianische Modell vor und betonte die Gemeinsamkeiten mit der BRICS-Gruppe, die «gemeinsame Vision einer internationalen Ordnung, die auf Gleichheit, Komplementarität, Solidarität, Achtung der Souveränität und Selbstbestimmung der Völker im Rahmen eines horizontalen Multilateralismus beruht»1. Bolivien hat einen Antrag auf Aufnahme in die BRICS-Gruppe gestellt.



1 https://amerika21.de/2023/08/265538/wirtschaft-bolivien-waechst

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