Im Krieg werden alle menschlichen Unterschiede auf die Spitze getrieben, Schattierungen negiert und auf ein grobes Schwarzweiss-Schema reduziert: «mit uns oder gegen uns – Freund? … oder Feind?»
Dies ist ein unnatürlicher, traumatisierender Gemütszustand, in welchem alles Trennende das Verbindende überwiegt. Misstrauen, Angst und Hass machen die Menschen krank und treiben sie zu inhumanen Handlungen.
Auch kriegerische Ereignisse mit sachlicher Distanz zu betrachten hat unser Land in den letzten hundert Jahren davor bewahrt, in den Strudel einer mörderischen Machtpolitik unserer direkten Nachbarländer gerissen zu werden. Statt Partei zu ergreifen, hat unsere Elterngeneration humanitären Beistand geleistet. Dies gereichte allen zum Vorteil.
Wer uns heute zur Parteinahme zwingt, bedroht die Schweiz und beraubt sie der Fähigkeit, zu einer friedlicheren Welt beizutragen. Es müsste doch einleuchten, dass die Preisgabe der Schweizer Neutralität nicht einer gerechteren Weltordnung dienen kann. Dass dies im westlichen Teil der Welt nicht ebenfalls bedauert wird, ändert nichts an der Sache – aber macht unsere Lage schwieriger.
Schaden droht unserm Land durch die Zerstörung seiner über Jahrhunderte gewachsenen politischen Kultur, wenn es in ein geistig verarmtes, von einem undemokratischen Verwaltungsmoloch geführtes Rest-Europa eingezwängt werden soll.
Unwiederbringlich geschädigt wird die Schweiz durch den fortgesetzten Abbau der Bildung, dem einzigen Gut, das wir (nebst vielleicht Wasser und Steinen) reichlich zur Verfügung hatten.
Wie jüngste Parlamentsentscheide zeigen, zeichnet sich über alle Parteien hinweg kein Wille ab, der Zersetzung unserer Gesellschaft mittels Rauschdrogen endlich Einhalt zu gebieten, und ebenso wenig, die Jugend vor Gewalt und Pornografie zu schützen. Man gewinnt den Eindruck, dass unsere Legislative gewissen Geschäftskreisen mehr verpflichtet ist als dem Gemeinwohl.
Wer glaubt, dass durch die letzten Wahlen in dieser Hinsicht ein Umschwung zustande kommen könnte, muss schon sehr optimistisch sein. In Anbetracht der nichtssagenden Slogans auf den plakatierten Porträts fast aller Kandidaten ist derartiges kaum zu erwarten.
Zudem gehören die Mandatsträger, die in den letzten Jahren destruktive «Reformen» in sensiblen Bereichen wie insbesondere Armee und Bildung autoritär durchzusetzen halfen, allen Fraktionen an. Es leuchtet nicht ein, wieso zu Gunsten einer bestimmten unter ihnen «von Moskau auf die Wahlen Einfluss genommen» werden soll, wie Analysten unseres Nachrichtendienstes (NDB) behaupten. Den oben genannten Gefahren zu begegnen wäre ihre dringlichste Aufgabe. •
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