«Ein unendlicher Raum ist dir deine Wiege», sinnierte einmal Friedrich Schiller.
Wer so spricht, muss – wenn auch nur für einen Augenblick – etwas geahnt haben von der unfassbaren Grösse kleiner Kinder.
Ich kam einmal nach einem langen arbeitsreichen Tag ziemlich abgekämpft nach Hause. Lara, damals erst ein paar Monate alt, empfängt mich freudig. Ich gebe mir einen Ruck (weil ich doch eigentlich gar nicht mehr mag), nehme sie auf den Arm und beschliesse, mit ihr noch einen kleinen Rundgang im nahen Wald zu machen.
Sie ist ganz still. Lauscht, schaut, was ist. Andachtsvoll. Sie ist einfach da. Ganz da. Sie – und ich?
Nach einer kurzen Weile bemerke ich: Etwas von ihrem Ganz-da-Sein ist unversehens auf mich übergesprungen. Meine Müdigkeit ist wie verflogen. Ich fühle mich frisch und wach – ganz und gar anwesend. Und das Grösste: In mir ist ein Friede, wie ich ihn niemals zuvor erlebt hatte. Ich bin, wir sind Friede. Nur dies. Nichts sonst. Und das ist alles.
Dankbar nehme ich hin, was mir der Augenblick schenkte. Und wie aus heiterem Himmel fallen mir ein paar Worte ein, Worte, die mich – in weiser Vorahnung! – über viele Jahre meines Vaterlebens begleitet hatten. Jetzt erst wurden sie wahr, und ich wusste mit einemmal, was Rudolf Steiner meinte, als er mal sagte:
«Ein kleines Kind – das ist die grösstmögliche Offenbarung dessen, was die Welt ist.»
Wünsche Ihnen, liebe Leserinnen, liebe Leser, dass es Ihnen immer mal wieder gelinge, einfach still zu werden, um sich dem zu öffnen, was in uns hereinwill. •
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