Leserbriefe

Unsere Reise nach Russland

Dank den Freunden des Kaukasus konnten wir, ein Rentnerpaar, im September 2024 zwei Wochen lang durch Russland reisen. Die Gruppenreise führte uns über Danzig nach Kaliningrad, St. Petersburg, Jaroslawl, Susdal, Wladimir, Moskau, Kaluga und endete auf dem Betrieb Schweizer Milch im Gebiet Kaluga. Die dabei gewonnenen Erfahrungen und Erkenntnisse sind überwältigend und unvergesslich. Die vielen positiven Eindrücke können leider in einem Leserbrief aus Platzgründen nicht rapportiert werden. Aufgefallen sind uns die Höflichkeit und Hilfsbereitschaft, die wir als nicht sprachkundige westliche Ausländer dort erfahren durften. Wir sind sicher: Das meiste, was wir von Russland und seinen Menschen hier lesen und hören, stimmt nicht oder ist nur die halbe Wahrheit. Wer sich ein realistisches Bild machen will, soll selbst hinfahren.

Hedi und Hans Jordi, Braunau TG


Zur Ablehnung der Neutralitätsinitiative durch den Bundesrat

In seiner kürzlich kommunizierten Ablehnung der Neutralitätsinitiative reduziert der Bundesrat die Neutralität auf eine Doktrin der «flexiblen Anpassungen» an die externen Machtkonstellationen. Kriegs- und Konfliktursachen gingen aus dem «volatilen Umfeld hervor, an das man sich situativ anpassen müsse». Der Bundesrat meint damit die Preisgabe der Neutralität von Fall zu Fall. Anstatt die Konflikte zu lösen, solle man sich besser mit den Konflikten arrangieren und einer Konfliktpartei anschliessen, wenn die neutrale Position «nicht mehr verstanden» werde. Das heisst, dem Druck einer Kriegspartei nachzugeben und Partei zu ergreifen zu Gunsten der angeblich im Recht stehenden Partei.
  Konfliktparteien, die «Fakten schaffen», haben kein Interesse an Verhandlungen über Konfliktursachen und Kriegsziele. Sie scheuen und bekämpfen die aufklärende Vernunft und die neutrale Position. Je besser es ihnen durch «soft skills» gelingt, die Interessen ihres Gegenübers verkürzt darzustellen, desto alternativloser erscheinen der vorgetragene Kriegsgrund und wer hier im Recht sei.
  Die Errungenschaft der Neutralität besteht demgegenüber darin, sich klar ausserhalb der «volatilen» kriegerischen Konflikte zu positionieren und – und zwar in der Tradition aufgeklärten Denkens – Konflikte nicht durch Krieg, sondern durch Diplomatie und Verhandlung zu lösen. Gegenstand der Verhandlung ist die Klärung der Konfliktursachen und des Konfliktherganges.
  Die neutrale Position ist nichts anderes als eine – nach der Maxime der europäischen Aufklärung – allen Akteuren zukommende Grundhaltung, sich so zu verhalten, wie man es auch von den anderen erwartet.
  In diesem Spannungsfeld ist die uneingeschränkte Neutralität Grundlage und Voraussetzung auf dem Weg zum Frieden.

Hans Bieri, Mitglied des Initiativkomitees

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