«To heal a world» – 160 Jahre Fotografien des Roten Kreuzes und Roten Halbmondes

Ausstellung im Haus der Fotografie in Olten

von Diana und Winfried Pogorzelski

Im Haus der Fotografie werden im Rahmen des «International Photo Festival Olten» bis 4. Mai sechshundert beeindruckende Exponate aus 160 Jahren humanitärer Hilfe gezeigt. Damit bekommt der Besucher einen umfassenden Überblick über ein nur wenig erforschtes riesiges Kulturerbe. Man erhält einen unvergesslichen Einblick in die Hilfseinsätze des Roten Kreuzes, wird aber auch mit grossem menschlichen Leid konfrontiert.
  Die 600 Fotografien stammen von bekannten Fotografen wie Werner Bischof, René Burri, Susan Meisellas, Henri Cartier-Bresson, Alexis Cordesse sowie von Mitarbeitern des Roten Kreuzes, persönlichen Fotos von Migranten und Privatpersonen sowie von der Agentur Magnum Photos. Die Ausstellung ist das Ergebnis einer mehr als zweijährigen Recherche in den Sammlungen des Musée international de la Croix-Rouge et du Croissant-Rouge (MICR), des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) und der Internationalen Föderationen der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften (IFRC).
  Die Geschichte der Fotografie beginnt mit ihrer Erfindung im Jahr 1839 und ist mit der Geschichte des Roten Kreuzes verbunden: 25 Jahre später, im Jahr 1864, gründete der Genfer Henry Dunant das Rote Kreuz. Mittels der Fotografie war es möglich, Bilder vom Elend zahlreicher Menschen aus der ganzen Welt zu zeigen. Auf diesem Weg gelang es immer mehr, Menschen für Spenden zu mobilisieren und damit mitzuhelfen, grosses Leid zu lindern.
  Die Bilder der Ausstellung sind nach Themen und nach ihrem Zweck geordnet: Abbildungen als unmittelbarer Appell zur Unterstützung des Roten Kreuzes, Porträts einzelner in Not geratener Menschen, Fotos von Hilfseinsätzen und unter die Haut gehende Bildzeugnisse zahlreicher Opfer von politischen Konflikten und Naturkatastrophen.
  Die Ausstellung erstreckt sich über drei Stockwerke: Im Erdgeschoss sind beeindruckende Fotografien aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg zu sehen, die das ganze Spektrum der Not und des Elends im Krieg zeigen, sowie Plakate, die um Spenden für Hilfseinsätze (z.B. für in Not geratene Kinder) werben. Auf einer grossen Leinwand werden in wechselnder Folge Fotografien aus der Geschichte des Roten Kreuzes gezeigt. Im zweiten und dritten Stock sehen wir Bilder von Opfern von Hungersnöten in Russland (1922) und spätere Aufnahmen von Hungernden aus Afrika, von Helfern, die Prothesen herstellen, von Flüchtlingskindern während des Zweiten Weltkriegs, Erdbebenopfern in Griechenland, Indien und Pakistan sowie von Flüchtlingslagern und Gefangenen und von der Arbeit von IKRK-Delegierten (u.a. in Libanon, im Jemen, in Liberia, auf Haiti, im Sudan und Iran). Eine kleine Gruppe von Bildern erinnert an die Atombombenabwürfe von Hiroshima und Nagasaki und ihre bis dahin nicht vorstellbare massive Zerstörungskraft. Es werden auch Bilder vom Jugoslawien-Krieg (1991–2001) gezeigt, von Opfern der Auseinandersetzung zwischen Hutus und Tutsis im Kongo (1994) und von Einsätzen des Roten Kreuzes im US-Gefangenenlager Guantánamo.
  Als Besucher staunt man über Ausmass und Vielfalt der Hilfseinsätze, die bis heute in der ganzen Welt unermüdlich geleistet werden. «Die Ausstellung beleuchtet ein reiches fotografisches Erbe, das in unserem Land bewahrt wird. Sie spiegelt alle Herausforderungen des Humanitären Völkerrechts wider und regt dazu an, unseren Blick auf die Bilder von Konflikten und Naturkatastrophen, die wir täglich in den Nachrichten sehen, zu überdenken», so Pascal Hufschmid, Museumsdirektor des IKRK-Museums in Genf und Co-Kurator der Ausstellung.
  Durch die Ausstellung führt die Leiterin des Hauses der Fotografie Isabelle Bitterli, die mit einem Überblick über die Entwicklung der Fotografie beginnt und an Beispielen demonstriert, wie Fotografien zu verschiedenen Zeiten so gestaltet werden, dass sie den Betrachter informieren und gleichzeitig emotional ansprechen. Der umfangreiche Ausstellungs-Katalog gibt in Bild und Text einen guten Überblick über die zahlreichen Exponate und deren Geschichte. Die Ausstellung wird voraussichtlich über den 4. Mai hinaus bis mindestens 8. Mai verlängert (Gedenktag zum Ende des Zweiten Weltkriegs).  •

Eingebettet in den heutigen Kinderalltag, führt das Buch die jungen Leser oder Zuhörer lebendig an das Thema heran: Farbenfroh illustriert wird zunächst das Aufeinandertreffen der sechsjährigen Lisa, ihres Cousins René, deren Grosseltern und des Flüchtlingsmädchens Amira aus dem Irak erzählt. Dass ihr Vater vermisst und mit Hilfe des Roten Kreuzes gesucht wird, weckt das Interesse der Kinder und leitet in den zweiten Teil über. 
  Darin erzählt der Grossvater seinen Enkeln die Geschichte von Henry Dunant und der Gründung des Roten Kreuzes. Unterstützt durch zahlreiche Fotodokumente lässt der Grossvater im Gespräch mit den Kindern die Geschichte unterhaltsam und spannend aufleben. 
  Die historischen Informationen sind sorgfältig mit Sachverständigen des SRK, IKRK und der Société Henry Dunant geprüft und auch für erwachsene Leser sehr informativ.
  Erhältlich in deutscher, französischer, italienischer, spanischer und englischer Sprache

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