Die US-Investmentbank Goldman Sachs verdient im dritten Quartal wieder ordentlich. Trotz eines «herausfordernden wirtschaftlichen Umfelds» sei die Leistung solide gewesen, sagt Bankchef Blankfein. Das sehen die Analysten auch so. Damit reiht sich Goldman Sachs in die Gewinnerriege von JP Morgan Chase und Wells Fargo ein.
Die US-Grossbank Goldman Sachs verdient dank der Erholung an den Finanzmärkten wieder prächtig. Das Geldhaus konnte seine Einnahmen im dritten Quartal mehr als verdoppeln und kehrte in die Gewinnzone zurück. Dabei kamen der weltweit führenden Investmentbank vor allem deutliche Kurszuwächse bei eigenen Wertpapieranlagen zugute, die von der jüngsten Konjunkturspritze der US-Notenbank Federal Reserve profitierten. Auch das Investmentbanking insgesamt lief wieder besser.
Goldman wies einen überraschend kräftigen Gewinn von 1,5 Milliarden Dollar aus, nachdem ein Jahr zuvor noch ein Verlust von 428 Millionen Dollar in den Büchern stand. Die Einnahmen stiegen um 133 Prozent auf 8,4 Milliarden Dollar und lagen damit ebenfalls deutlich über den Expertenprognosen.
Goldman reihte sich damit in die Reihe positiver Bilanzen von US-Bankenriesen wie JP Morgan, Wells Fargo und Citigroup ein. Die Belebung im Kapitalmarktgeschäft, das im Frühsommer wegen der Unsicherheit durch die Euro-Schuldenkrise fast zum Erliegen gekommen war, trug massgeblich zu dem Ergebnis bei. So kletterten die Einnahmen im Investmentbanking um 49 Prozent. Das Handelsgeschäft und das Geschäft mit Unternehmensfusionen kommen aber nur langsam in Schwung. Goldman-Chef Lloyd Blankfein sprach denn auch zurückhaltend von einem grundsätzlich soliden Ergebnis angesichts des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds. Die Quartalsdividende hob er von 46 auf 50 Cent je Anteilsschein an.
US-Grossbanken verdienen inzwischen wieder so viel wie vor der Finanzkrise. Branchenprimus JP Morgan strich im dritten Quartal netto 5,7 Milliarden Dollar ein, Konkurrent Wells Fargo fünf Milliarden Dollar. Bei der Citigroup verhagelten zwar milliardenschwere Abschreibungen auf ein Broker-Joint-Venture das Nettoergebnis. Bereinigt um Sonderposten wuchs der Gewinn allerdings um 27 Prozent auf 3,3 Milliarden Dollar.
Von solchen Ergebnissen sind europäische Geldhäuser noch weit entfernt. Diese Zahlen stimmen Anleger aber optimistisch, dass sich die Krise im Finanzsektor nach fünf Jahren langsam dem Ende zuneigt. •
Quelle: sla/rts/dpa
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