Eine ausreichende und hochwertige Nahrungsversorgung in den Sommermonaten sichert zum einen Gesundheit und Wintervorbereitung der Bienenvölker, zum anderen bietet sie die Möglichkeit einer weiteren Honigernte. Doch Sonnenblumenfelder liefern kaum noch Nektar, wie Demeter-Imker Günter Friedmann in der April-Ausgabe berichtet. Holger Loritz stellt nun ein Projekt vor, das diese Problematik erforschen soll.
Die klimatischen und standörtlichen Voraussetzungen sind wichtige Faktoren für das Honigen von Sonnenblumen. Doch natürlich stand in der Züchtung der Sonnenblumensorten nicht die Nahrungsversorgung der Blütenbestäuber, sondern vor allem der Ölertrag im Fokus. Das Wissen rund um honigende Sorten ist leider weder in der Saatgutbranche noch in der Imkerschaft erhalten. Aus diesem Grund koordiniert auf Initiative von Mellifera e.V. mit dem Netzwerk «Blühende Landschaft» die Projektgruppe «Nektar-Sonnenblume» (siehe Kasten) einen Versuch, um herauszufinden, mit welchen Sonnenblumen sich eine Verbesserung des Trachtangebots erreichen lässt.
Wir laden Sie herzlich dazu ein, sich als ehrenamtlicher Projektpartner an dieser wichtigen Untersuchung zu beteiligen – egal, ob Sie Hausgärtner, Imker oder Saatgutzüchter/‑vermehrer sind. Für Ihre Mitarbeit sind Forscherdrang, Gründlichkeit und ein wenig Zeit völlig ausreichend. Aus formalen Gründen wird das dazu nötige Saatgut nicht verkauft. Wenn Sie mitmachen möchten, bitten wir Sie, sich mit einem Beitrag von 22 Euro an den Projektkosten zu beteiligen. Wir haben einige interessante Sorten aufgetan. Unter anderem ist die osteuropäische Sorte von Günter Friedmann vertreten sowie zum Vergleich eine der modernen Sorten. Die Untersuchung zur Bienenfreundlichkeit planen wir in einem Blindversuch für alle, um keiner unbewussten Bevorzugung oder Benachteiligung der Sorten zu erliegen. Die Ergebnisse werden wir veröffentlichen.
Wenn Sie sich als Hausgärtner oder Imker am Projekt beteiligen möchten, senden wir Ihnen drei verschiedene Sonnenblumensorten in neutralen Tüten zu. In jeder Tüte befinden sich 70 Samenkörner, was für eine Fläche von jeweils rund 10 Quadratmetern ausreicht. Bereits ab dieser Grösse können Sie bei dem Projekt mitmachen. Aussagekräftiger ist jedoch eine dreifache Wiederholung des Versuchsaufbaus, wofür eine Fläche von etwa 90–100 m2 benötigt wird (3 × 3 Sorten). Ihre Aufgabe ist es dann, während der etwa dreiwöchigen Blühdauer den Insektenbesuch zu beobachten und zu notieren. Daneben werden einige Daten zu Witterung und Standort abgefragt. Wenn Sie Züchter/Vermehrer sind, werden Ihnen fünf Sorten zur Verfügung gestellt. Je nach Ihren individuellen Möglichkeiten bekommen Sie umfangreichere Aufgabenstellungen (z. B. Nektarpipettierung, Überprüfung der Bienen-Honigblase), um die Trachteigenschaften der jeweiligen Sorten genauer zu beurteilen. Je nach Witterung und Standort ist ein günstiger Aussaatzeitpunkt zwischen dem 20. April und dem 15. Mai. Alle Sorten sind ungebeizt und können mit Ausnahmegenehmigung auch im Bio-Anbau verwendet werden. Die Sonnenblumen sollen nicht vorgezogen werden.
Auch ohne eigene Fläche können Sie das Projekt unterstützen. Wir suchen mit Bienen und anderen Insekten vertraute Freiwillige, die während der gesamten Blütezeit (Anfang Juli bis Mitte August) mehrmals täglich vor Ort bei einem der Züchter Beobachtungen machen und weiterführende Daten erheben. Bei Interesse an dieser Aufgabe nehmen Sie bitte Kontakt zu Mellifera e.V. auf. Dort können Sie auch das Saatgut bestellen. Jeweils aktuelle Informationen finden Sie unter «Nachrichten» bei www.mellifera.de oder unter «Projekte – Nektar-Sonnenblume» bei www.bluehendelandschaft.de. Automatisch erhalten Sie die neuesten Informationen, wenn Sie eine kleine Notiz an sonnenblume@mellifera.de oder an die folgende Postanschrift senden. •
Mellifera e.V. und Netzwerk Blühende Landschaft, Fischermühle 7, 72348 Rosenfeld.
Fax 07428-9452499, Tel. 07428-945 249-0
Quelle: ADIZ/db/IF 5/2012, S. 26
Projektbeteiligte sind:
• Mellifera e.V., <link>sonnenblume@mellifera.de, Tel. +49(0)74 28 94 52 49-10
• Netzwerk Blühende Landschaft, <link>info@bluehende-landschaft.de
• Sativa Rheinau AG, <link>sativa@sativa-rheinau.ch (Einzelversand an Interessenten in der Schweiz)
• Bingenheimer Saatgut AG, <link>info@bingenheimersaatgut.de
• Rieger-Hofmann GmbH, <link>info@rieger-hofmann.de
• Bantam, eine Initiative von «Save our Seeds», <link>info@bantam-mais.de,
Tel. +49(0)30 24 04 71 46
• Getreidezüchtung Peter Kunz, <link>office@gzpk.ch, Tel. +41(0)55 264 17 89
• Demeter-Imkerei Günther Friedmann, <link>imkerei-friedmann@t-online.de
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