Genossenschaften – «Wir sind ein Teil davon»

Genossenschaften – «Wir sind ein Teil davon»

Früher wurden Genossenschaften belächelt, heute sind sie aktueller denn je. Das Beispiel der Zürcher Baugenossenschaft Sonnengarten und ihres Mitglieds Carmen Moser Nespeca.

Alles ist geputzt, der Schlüssel übergeben, jetzt geht’s ans Auspacken der Kisten. Carmen Moser Nespeca ist mit ihrer Familie in eine grössere Wohnung umgezogen. Mit der Geburt der Zwillinge Elena und Dario vor 1½ Jahren wurde das Reihenhäuschen aus den 40er-Jahren der Zürcher Baugenossenschaft (BG) Sonnengarten zu klein. Dass Carmen Moser Nespeca, ihr Mann Roberto Nespeca und die vier Kinder in eine Wohnung ausserhalb der Baugenossenschaft umziehen würden, stand nie zur Diskussion. «Die Mitgliedschaft als Genossenschafter gibt man nicht so rasch wieder her», sagt Carmen Moser Nespeca, die inzwischen nicht nur Genossenschafterin ist, sondern sich auch im Vorstand engagiert. Wer einmal dabei sei, habe meist gute Chancen auf eine andere passende und bezahlbare Wohnung. Das ist in Zürich nicht selbstverständlich.

Urbane Architektur

Über 1000 Wohnungen gehören der Baugenossenschaft, mehrheitlich liegen sie am Fusse des Uetlibergs. Das Aushängeschild der BG Sonnengarten ist die neuste Siedlung Triemli. Im Herbst wurde das in Architekturkreisen gelobte Werk fertiggestellt, jetzt wird die Umgebung begrünt: Ein Wasserspiel, ein Kinderspielplatz sowie eine grosszügige Spiel- und Blumenwiese sollen mithelfen, den Park zwischen den beiden Wohnblöcken zu beleben.

«Zu uns Genossenschaftern wird gut geschaut.»
Carmen Moser Nespeca

Die Überbauung Triemli hat Symbolcharakter: Auf dem Grundstück der modernen Siedlung standen vorher, 1945 erbaut, die ersten Häuser der Sonnengarten-Genossenschaft: dreigeschossig mit schlecht isolierten, hellhörigen Wohnungen, die meisten mit drei Zimmern und weniger als 70 Quadratmetern. «Wir wollten etwas Neues, Zeitgemässes schaffen, renovieren hätte sich nicht gelohnt», sagt Urs Erni, Präsident der BG Sonnengarten. Der Architekt, der selbst nicht für «seine» Genossenschaft bauen darf, engagiert sich seit einem Vierteljahrhundert in diesem Amt.

Mehr Platz auf gleichem Raum

Jetzt bietet die Überbauung auf gleichem Raum 50 Wohnungen mehr als bisher, fast alle grösser als die bisherigen. Der Energiebedarf ist zeitgemäss: So benötigen die 200 Wohnungen, hauptsächlich Familienwohnungen, deutlich weniger Energie als ihre Vorgänger. 80 Prozent stammen aus erneuerbaren Quellen, zum Teil aus Erdwärme. Es wäre gar noch Grösseres geplant gewesen, doch die Geothermiebohrungen des Elektrizitätswerks Zürich haben nicht zum Erfolg geführt, aber in der Stadt zu reden gegeben.

Treue Genossenschafter

Viele Bewohner bleiben der Genossenschaft viele Jahre treu. «Wir haben weniger Wechsel als andere Vermieter», schätzt Urs Erni. Und wenn umgezogen wird, dann oft innerhalb der Genossenschaft – so wie es die Familie Moser Nespeca tut. «Das ist durchaus in unserem Sinn», so Erni. Denn mit der Verbundenheit steige meist auch die Sorgfalt. Etwas, wogegen auch die Mobiliar als Versicherung der BG Sonnengarten nichts hat. Die Verbundenheit hat ihren Preis: Mehrere tausend Franken bis Zehntausende von Franken kostet die Mitgliedschaft in der Baugenossenschaft, je nach Grösse der Wohnung. Wer wieder austritt, erhält das Geld verzinst zurück.
Für Carmen Moser Nespeca ist die neubezogene 6-Zimmer-Wohnung bereits die vierte innerhalb der Baugenossenschaft. Die Wohnung liegt nicht im Neubau Triemli, sondern in einer anderen modernen Siedlung im gleichen Quartier. Zuerst wohnten sie und ihr Mann Roberto Nespeca in einer 2-Zimmer-Wohnung. Dann passten die beiden die Wohnungsgrösse nach und nach den aktuellen Bedürfnissen und der Familiengrösse an.    •

Quelle: Mobirama. Das Magazin für Kundinnen und Kunden der Mobiliar, Ausgabe 1/2012, S. 6f.

2012: das Uno-Jahr der Genossenschaften

Die Vereinten Nationen haben 2012 zum Jahr der Genossenschaften erklärt. Die Uno will damit auf die weltweite Bedeutung von Genossenschaften aufmerksam machen und ihre Rolle für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung vieler Länder betonen. «Genossenschaften zeigen, dass es möglich ist, ökonomischen Erfolg mit sozialer Verantwortung zu verbinden», schreibt die Uno.
Gemeinsam seine Ziele besser zu erreichen als im Alleingang, das ist der Grundgedanke einer jeden Genossenschaft. Das war auch 1826 so, als die Mobiliar aus einem Solidaritätsgedanken gegründet wurde: aus der Idee, dass viele helfen, wenn ein Einzelner einen Schaden erleidet. Das ist bis heute aktuell.
Die Mobiliar engagiert sich zusammen mit anderen Genossenschaften in der IG Genossenschaftsunternehmen (IGG) für die Stärkung dieser Gesellschaftsform. Sie gehört zu den Gründungsmitgliedern, zusammen mit fenaco, Raiffeisen, Mobility und der Allgemeinen Baugenossenschaft Zürich. Weitere Mitglieder sind Coop und der Schweizerische Verband für Wohnungswesen.
Mit der Erklärung von Internationalen Jahren wollen die Vereinten Nationen die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit auf drängende Fragen unserer Zeit lenken. 2012 ist auch das Uno-Jahr der erneuerbaren Energien für alle.    •

Quelle: Mobirama. Das Magazin für Kundinnen und Kunden der Mobiliar, Ausgabe 1/2012, S. 9

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