SGV-Direktor Hans-Ulrich Bigler im Kreuzfeuer der Deutschschweizer Einheitspresse

SGV-Direktor Hans-Ulrich Bigler im Kreuzfeuer der Deutschschweizer Einheitspresse

Der einzige vernünftige Mensch auf diesem Wackelglobus?

mw. «Polarisierendes Auftreten», «hemdsärmliger Stil», «aggressiver Ton», «ruppiger Umgang», «selbstherrliches Verhalten» – eine wahrhaft schröckliche Sammlung von Etiketten hängen einige wackere Journalisten dem Direktor des Schweizerischen Gewerbeverbandes, Hans Ulrich Bigler, an. Wer bei der Deutschschweizer Einheitspresse so niederschmetternd drankommt, kann ja so schlimm nicht sein, oder? Aha, und gfürchig ist er auch noch, denn viele Gewerbler äussern sich angeblich nur anonym über ihn – ein Minuspunkt für Herrn Bigler oder nicht vielleicht eher für den anonymen Anschwärzer?
Was hat er denn so Schlimmes verbrochen? Der Leser erfährt nur wenig Inhaltliches: Den Think tank Avenir Suisse habe er der «billigen Polemik» bezichtigt, einem sogenannt bürgerlichen Politiker habe er «Verrat am Wort bürgerlich» vorgehalten. Wann, wie, wo, in welchem Zusammenhang? Dies wird uns vorenthalten – vielleicht weil ein oder mehrere Körnchen Wahrheit in Direktor Biglers Äusserungen liegen?
Aber nun kommen wir der Sache näher: Hans-Ulrich Bigler «habe den Drang, die KMU als beste aller Firmen darzustellen». Das ist allerdings sehr empörend: Der Direktor des Schweizerischen ­Gewerbeverbandes findet die KMU gut – nein so etwas! Und «eigenmächtiges Verhalten» habe er an den Tag gelegt. Er kandidierte nämlich 2011 für einen Nationalratssitz auf der Zürcher FDP-Liste. Das können wir in der direktdemokratischen Schweiz keinesfalls dulden: Da nimmt ein Bürger seine politischen Rechte wahr und kandidiert fürs Parlament – so weit kommt’s noch! Die Abschaffung der Euro-Untergrenze hat Direktor Bigler übrigens auch einmal angeregt. Endlich einer, meint der denkende Bürger, der sein Unbehagen darüber laut äussert, dass die SNB auf Tonnen von Banknoten sitzt, die eines nicht allzu fernen Tages höchstens noch als Toilettenpapier taugen könnten. Aber nein, empört sich der Journalist, das geht doch nicht, dass ein Schweizer sich um die Zukunft unseres Landes sorgt!
Jetzt nähern wir uns dem absoluten Höhepunkt von Herrn Biglers Unbotmässigkeit. Mehrere Bundesräte hätten sich beschwert, es sei unmöglich, mit ihm «konstruktiv zusammenzuarbeiten». Diese Vorhaltung macht alles, was vielleicht vorliegen könnte, aber durch den Journalisten in keiner Weise belegt wird, wieder wett: Wer sich von Bundesbern nicht in die einschlägig bekannten politischen Pläne einspannen lässt, der kann so schlimm nicht sein!     •

Quellen: «Dicke Luft im Gewerbeverband wegen Direktor Bigler», in: Schweiz am Sonntag vom 11.8.2013; «Hans-Ulrich Bigler, die schlechte Kopie von Otto Fischer», in: Die Nordwestschweiz vom 10.7.2013

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