US-Hetze gegen Russen – fällt sie in Deutschland auf fruchtbaren Boden? Und in Russland?

ts. «Fruchtbar ist der Schoss noch, aus dem das kroch» formulierte der marxistische deutsche Dichter Bert Brecht einst seine Warnung vor dem möglichen Wiedererstehen des nationalsozialistischen Geistes im Nachkriegs-Westdeutschland. Die heutige Anti-Russland-Hetze, made in USA und UK, greift offensichtlich nicht nur auf antikommunistische und antisowjetische Reflexe in der Bundesrepublik Deutschland zurück. Eine allgemeine antislawische Stimmung wurde bereits im imperialistischen deutschen Kaiserreich gepflegt, geprägt vom Alldeutschen Verband. Meister in der Hetze gegen die als Untermenschen und minderrassige Subjekte titulierten Slawen waren die Nationalsozialisten. Hitler plante die Errichtung von riesigen KZs hinter dem Ural zur Eliminierung von zig Millionen Russen. 27 Millionen Russen wurden durch die Wehrmacht und die SS denn auch ermordet – eine unvorstellbar grosse Zahl. Zum Vergleich: Die USA verloren gegen die Nazis «nur» 400 000 Mann, kaum Zivilisten, anders als Russland. Stimmen wie die der Nato- und WEF-Frau Florence Gaub und eines US-angebundenen Inosemzew werden auch in Russland gehört. Was werden solche Aussagen auslösen? Dem Überfall auf die Sowjetunion 1941 und der anschliessenden planmässig durchgeführten physischen Vernichtung gingen Jahre der Hetze, der Verächtlichmachung und der Entmenschlichung voraus. Wozu dient die Verächtlichmachung heute?
  Man ist gut beraten, sich in Erinnerung zu rufen, was die Russen – und auch viele Ukrainer! – durch die SS und die Wehrmacht zu erleiden hatten. Als Quelle diene Wikipedia: «Vor dem Angriff auf die Sowjetunion wurden mehrere Befehle herausgegeben, nach denen die Bevölkerung in den eroberten Gebieten völlig rechtlos war, u. a. der ‹Barbarossa-Erlass› vom 13. Mai 1941, wonach kollektive Vergeltungsmassnahmen gegen die Zivilbevölkerung zulässig waren, und der ‹Kommissarbefehl›, wonach gefangengenommene politische Offiziere der Roten Armee sofort zu erschiessen waren. In Wochenschauen wurden Bilder von Russen gezeigt, die von zeitgenössischen Deutschen als ‹hässlich, unterentwickelt, … Gesichter wie Affen, mit Riesennasen, verlumpt, dreckig› empfunden wurden. Die sowjetischen Kriegsgefangenen wurden in Sammellagern zusammengefasst und oft dem Hungertod preisgegeben, von 5,7 Millionen Gefangenen starben 3,3 Millionen meist durch Hunger oder Krankheit. Die Wehrmacht sollte sich aus dem Land heraus ernähren, der Hungertod der Zivilbevölkerung wurde in der Belagerung Leningrads in Kauf genommen. In der ukrainischen Stadt Charkiw verhungerten deshalb im Winter 1942/43 mehrere hunderttausend Menschen. Der 1941 verabschiedete ‹Generalplan Ost› sah die Vertreibung von 31 Millionen ‹Fremdvölkischen› als erste Etappe der Germanisierung Russlands vor. Die slawische Bevölkerung sollte von Bildung und medizinischer Fürsorge ferngehalten und lediglich mit Schnaps, Tabak und Verhütungsmitteln versorgt werden, um ihre Vermehrung zu verhindern. Wer arbeitsfähig war, wurde oft zur Zwangsarbeit ins ‹Reich› deportiert. Bei internen Auseinandersetzungen setzten sich im NS-Apparat die Anhänger einer konsequent auf Ausplünderung und Repression setzenden Politik wie Himmler, Göring und der ‹Reichskommissar für die Ukraine› Erich Koch gegen Alfred Rosenberg durch, der nun als Leiter des Reichsministeriums für die besetzten Ostgebiete das Ziel verfolgte, aus den eroberten Gebieten Satellitenstaaten zu machen. Der nationalsozialistische Terror trieb viele Slawen, die den Einmarsch der Wehrmacht zunächst als Befreiung vom Kommunismus begrüssten, in den kommunistischen oder nationalistischen Partisanenwiderstand.»1
  Damals hatten die Russen einen ungeheuren Blutzoll zu bezahlen. Putin und Lawrow haben mehrfach deutlich davor gewarnt, ein viertes Mal, nach Napoleon, dem deutschen Kaiser und Hitler lasse man sich nicht überfallen. Russland hat heute Atomwaffen. Putin hat deren Einsatz bei einer existentiellen Bedrohung angekündigt. Und was tut der Westen? Er treibt die weitere Kriegsführung voran – nicht nur die psychologische, die auch. Wo sind die Friedensstifter, schrieb Kishore Mahbubani, Frauen selbstverständlich mit einbeziehend. Ja, wo sind sie?



1 https://de.wikipedia.org/wiki/Slawenfeindlichkeit

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