Leserbrief

Dass man sich schämen muss als Deutscher

Ich bin unglaublich froh über Ihre Zeitung. Angelogen zu werden ist eine Beleidigung und verstösst wie manches andere gegen unser Grundgesetz: «Die Würde des Menschen ist unantastbar!» Besonders wenn Lügen dazu dienen sollen, Kriegsgründe zu manipulieren.
  Ich lebe seit einem Jahr im Pflegeheim. Hier arbeiten viele Nationen in jugendlichem Alter friedlich zusammen. Diese Pfleger helfen uns Pflegebedürftigen, trotz grossem Personalmangel, den Betrieb aufrechtzuerhalten. Aus Nepal kommt eine junge Pflegerin, drei in unserer Etage kommen aus Russland, gegen das gehetzt wird, dass man sich schämen muss als Deutscher. Gorbatschow scheint vergessen zu sein. Ich habe Freunde in Nowosibirsk, kennengelernt in der transsibirischen Eisenbahn. Sie waren zur Zeit Gorbatschows für zwei Wochen hier unsere Gäste. Ich war zwei Wochen in Nowosibirsk, im Uni-Stadtteil Akademgorodosk. Fahrt mit der Bahn durch Kasachstan nach Alma Ata, Gebirgstour bis auf fast 3000 Meter Höhe, nahe Alma Ata. Nirgendwo fand ich Hass, trotz zerstörerischem Zweiten Weltkrieg mit rund 27 Millionen Toten. Nicht einmal in St. Petersburg alias Leningrad. Es liegt eine gesteuerte, höchst ungerechte Vergangenheitsbewältigung vor, Holocaust in aller Munde, russisches Leiden grossenteils totgeschwiegen. Es sieht für mich so aus, als wären wir als «Wiedergutmachung» verpflichtet, uns an neuem Unrecht im Rahmen der Nato zu beteiligen. Solchermassen gebiert altes Unrecht neues Unrecht. Deutschland und Frankreich sind ein Glücksfall, die «Kette» wurde unterbrochen.

Ernst Udo Kaufmann, Müllheim (bei Freiburg i. Br.)

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